Читать книгу Wünsch dich in Wunder-Weihnachtsland Band 11 - Martina Meier - Страница 13
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Ein Winternachmittag mit Felix
Der kleine Mäusejunge Felix darf nach der Schule seine beste Freundin Florina besuchen. Sie ist seine Sitznachbarin und sie haben schon im Unterricht ausgemacht, dass sie am Nachmittag gemeinsam rodeln gehen.
Florina wohnt bei der großen Buche unter der dicken Wurzel, dort haben ihre Eltern ein gemütliches Nest für ihre Kinder gebaut.
Felix stapft durch den verschneiten Winterwald, und als er bei der großen Buche ankommt, ist niemand zu sehen. Er klopft an die Haustür, da öffnet ihm Florinas Bruder Benjamin und bittet ihn hinein. Ihre Mutter bedauert, Florina könne nicht rodeln gehen, sie liege mit einer Erkältung im Bett, jammere wegen Bauchschmerzen und müsse immerzu niesen und husten.
Ach, wie schade, dabei hatte er sich schon so gefreut, doch jetzt liegt seine Freundin da, dass es zum Bedauern ist, sie tut ihm so leid. Am liebsten hätte er ihr geholfen, aber er hat keine Ahnung, wie.
Florinas Mutter bemerkt das und weiß auf Anhieb Rat. Spontan bittet sie Felix, er solle doch Benjamin helfen, einige Kräuter aus dem Wald zu holen, um für Florina guten Tee zu machen.
Das macht er natürlich gerne, er tapst mit Benjamin durch den tiefen Schnee. Von einer Tanne brauchen sie die äußersten Zweigspitzen, die sind für den Husten. Sie müssen dazu auf eine größere Tanne und die Äste entlang, ganz weit raus, sodass sich die Triebe schon fast wieder auf den Boden runterbiegen. Dort knabbern sie einige der Spitzen ab und lassen sie zu Boden fallen. Die Äste schwingen wie eine Schaukel auf und ab. Das ist ein herrliches Gefühl, die beiden haben großen Spaß daran.
Als sie fast fertig sind, rutscht Benjamin ab und fällt in den tiefen Schnee, sodass die Flöckchen nur so davonwirbeln.
Felix muss lachen, er knabbert weiter, doch dann rutscht auch er ab und purzelt kopfüber in einen Schneehaufen. Er schüttelt sich. Dieses Mal lacht Benjamin, denn Felix sieht aus wie ein lebendiger Schneemann. Zum Glück haben sich beide nicht wehgetan, so können sie die kleinen Zweigspitzen rasch aufsammeln und in die Tasche stecken.
Die Mutter hat ihnen aufgetragen, auch noch Nüsse mit nach Hause zu bringen, dazu müssen sie zu den Eichhörnchen gehen, die haben im Winter immer welche auf Vorrat.
Bei der Eichhörnchenfamilie wohnt wiederum Benjamins bester Freund Toni. Mit ihm bauen sie noch einen Schneemann, wo doch der Schnee so schön zum Bauen ist. Dabei vergessen sie fast die Zeit.
Als sie zufällig einmal auf die Uhr sehen, erschrecken sie beinahe. „Oh je, so spät ist es schon!“
Sie sind froh, dass der Schneemann bereits fertig ist, darum machen sie sich kurzerhand auf den Weg zu Benjamins Zuhause.
Als sie den Wegrand entlangtrippeln, sieht Felix hinter einem großen Felsen bei den Heidelbeerstauden einige vertrocknete Früchte hängen. Es kommt ihm seltsam vor. Um diese Jahreszeit noch Heidelbeeren, wie kann das sein?
Er erinnert sich an die Worte, die seine Großmutter immer sagte, dass Heidelbeeren gut für den Bauch seien.
„Das passt ja gut“, denkt Felix, „die sind bestimmt für Florina übrig geblieben.“
Er klettert rasch den Felsen hinauf und steckt alle Beeren, die er kriegen kann, in seine Tasche.
Als sie Florinas Mutter das Gesammelte zeigen, ist sie sehr stolz auf die beiden und lobt sie. Sie bereitet Florina sogleich einen Tee und gibt auch einige der mitgebrachten Heidelbeeren dazu, die restlichen darf Florina sofort vernaschen.
Nun muss Felix aber wieder nach Hause zurück, doch – oh je – es wird schon ein wenig dunkel und er fürchtet sich davor, alleine zu gehen. Es hilft aber nichts, er muss nach Hause, darum nimmt er allen Mut zusammen und macht sich auf den Heimweg. Ängstlich sieht er sich nach allen Seiten um, die Bäume sehen aus wie unförmige Gespenster und in der Ferne kommt geradewegs ein enormer Schatten auf ihn zu. Zu allem Übel hört er noch eine Eule rufen und die fressen ja bekanntlich kleine Mäuse.
Felix bleibt erstarrt stehen, da fängt der Schatten an zu bellen. Dem erstarrten Mäusejungen fällt ein Stein vom Herzen, er erkennt Rolli. Rolli ist ein guter Junge, er ist der Hofhund, der wie Felix auf dem Bauernhof am Waldrand wohnt. Der Hund lässt Felix auf seinen Rücken klettern und bringt ihn sicher nach Hause.
Am Abend schläft er hundemüde, doch froh, dass er helfen konnte, damit es Florina bald besser geht, ein.
Nach drei Tagen ist Florina wieder vollkommen gesund und kann in die Schule gehen. Nach dem Unterricht wird natürlich gleich das nächste Treffen ausgemacht und der versäumte Nachmittag mit Rodeln und anderen Abenteuern nachgeholt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Eva Prinz wurde 1968 geboren. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder. Als abendliche Freizeitbeschäftigung lässt die Landwirtin ihrer Fantasie gern freien Lauf und bringt sie zu Papier.