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Das Ostern

Es war einmal an einem Ostersonntag in einem Hühnerstall, da legte eine Henne ein Ei. Doch das Ei rollte aus dem Stall und blieb auf der Wiese liegen. Am Abend jedoch wurde das Ei von einem Hasenpärchen gefunden. Sie nahmen es mit in ihren Hasenbau zu ihren Kindern und passten darauf auf.

Ein Jahr später am Ostermontag schlüpfte aus dem Ei ein Wesen: Es hatte den Körper eines Hasen, Flügel wie ein Vogel und weißes Fell mit bunten Tupfen.

„Was ist das?“, fragte ein Hasenkind den Hasenvater, der das Ei geborgen hatte.

„Nun ... ja, das ist, das ist ein …“, setzte der Vater zur Antwort an.

„Es ist ein Ostern!“, beendete das Häschen Lissi.

„Nun ... ja, ich denke, so können wir es nennen“, stimmte der Hasenvater zu.

„Hallo, Ostern!“, begrüßten die Hasenkinder das Mischwesen im Chor.

„Hallo“, piepste das Ostern schüchtern zurück.

So wuchs das kleine Ostern bei der Hasenfamilie auf, lachte mit den Häschen, mümmelte mit ihnen Möhren und freundete sich immer mehr mit Lissi an. Doch die Hasenkinder aus anderen Familien hänselten es, sobald es den schützenden Bau verließ: „Pah, mit deinem bunten Fell bist du ja gar nicht getarnt!“, und: „Mit deinen Flügeln siehst du aus wie ein Suppenhuhn!“, riefen sie und so zog sich das kleine Ostern immer mehr zurück.

Ein Jahr später, in der Nacht vor Ostermorgen, kam der Osterhase zu der Wiese, wo die Hasenfamilien wohnten, und rief: „Hasen, kommt her, ich brauche eure Hilfe!“

Sofort scharrten sich alle Bewohner der Wiese um ihn, nur das kleine Ostern, das den Osterhasen sehr bewunderte, blieb schüchtern und ängstlich im Bau zurück.

„Was ist los, Osterhase?“, wollte Lissi, die das Ostern nur ungern zurückgelassen hatte, wissen.

„Meine Osterhühner haben ihre Eier nicht früh genug gelegt und ich kann erst jetzt mit Anmalen beginnen“, antwortete der Osterhase besorgt.

„Wir helfen dir!“, riefen die Hasen im Chor.

Also brachte der Osterhase alle Häschen und ihre Eltern in seine Osterwerkstatt und sie malten fleißig Eier an. Der Morgen graute bereits, als sie endlich alle Eier angemalt hatten.

„Oh, nein!“, rief der Osterhase besorgt. „Nie und nimmer kann ich all die Eier verteilen, bevor es hell ist, und ihr könnt mir nicht helfen, weil die Eier von einem Ostertier wie mir versteckt werden müssen!“

„Ich weiß Rat!“, rief Lissi aufgeregt. „Das Ostern kann dir helfen!“

„Es ist bestimmt ein Ostertier und kann fliiiiiiegen!“, stimmte ihr Bruder Peter zu, der oft mit dem Ostern und ihr gespielt hatte.

„Dann bringt mich zu ihm!“, forderte der Osterhase entschlossen.

Und so brachten Lissi und Peter ihn zu ihrem Hasenbau. Vorsichtig kroch Lissi herein und rief das Ostern: „Ostern, komm, du hast Besuch!“

„Was, Besuch für mich?“, fragte das Ostern ungläubig und hoppelte aus dem Bau.

„Hallo, Ostern“, wurde es mit sanfter Stimme vom Osterhasen empfangen. „Du bist ein ganz besonderes Tier, nämlich ein Ostertier, und musst mir beim Eierverstecken helfen. Würdest du das tun?“

„Wer? Ich?“, fragte das Ostern verdattert.

„Ja, du“, bestätigte der Osterhase, worauf das Ostern ihm, begleitet von einem Freudenschrei, in die Pfoten sprang.

Von diesem Tag an half das Ostern dem Osterhasen stets zur Osterzeit, die Eier zu verstecken, niemand hänselte es mehr und es wurde von vielen bewundert.

Und wenn ihr eines Ostertages eine bunte Feder bei euren Ostereiern findet, so könnt ihr sicher sein, dass das Ostern da war.

Das Gedicht zur Geschicht’

Huch, was huscht da übers Gras,

ein kleiner, weißer Osterhas’?

Ist bunt getupft, hat Federkleid,

macht sich zum Eiverstecken bereit.

Husch! Da fliegt es plötzlich weg,

zu einem andren Eiversteck.

Und so denk’ ich jedes Jahr:

Hurra, das Ostern, das war da!

Ina Schneider ist 11 Jahre alt und schreibt gerne Geschichten. Außerdem zeichnet sie gerne. Ina besucht die 6. Klasse des Inda-Gymnasiums in Aachen.

Wie aus dem Ei gepellt ...

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