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Lieschen lädt zum Osterfest

„Ostern, das wird in diesem Jahr ein Knüller“,

so sprach neulich Lieschen Müller.

„Die ganze große Sippe lad ich ein,

das wird ’ne tolle Feier sein.“

„Lieschen, das ist nett von dir,

selbstverständlich kommen wir

mit Oma, Opa und Hanno, dem Hund“,

das tat die liebe Tante Irmchen kund.

„Aber eins, das darfst du nicht vergessen,

Hanno, der braucht hochwertiges Fressen,

Oma und Opa sind weniger anspruchsvoll,

einfache Hausmannskost wäre ganz toll.“

Aus Wuppertal schreibt Vetter Hans:

„Wie wäre es zu Mittag mit einer Gans?“

Und Hanni berichtet: „Mein Neuer isst vegan.

Also nichts Tierisches für diesen Mann.“

Nachbarin Ute fühlt sich sogleich gestört,

meckert, als sie von diesem Feste hört,

so kommen Wünsche, Tipps, Beschwerden.

„Was wird das für eine Feier werden“,

denkt Lieschen und: „Das kann nicht sein,

keinem fällt etwas zu Ostern ein,

Auferstehung, Frühlingserwachen,

Ostereier suchen, Spaziergang machen.“

Niemand äußert: „Kann ich behilflich sein,

ich backe eine Torte, bringe eine Kiste Wein.“

Und Lieschen ahnt im Voraus schon:

„Auch Ostern ist Undank der Welten Lohn.“

Margret Küllmar, geb. 20.06. 1950, aufgewachsen auf einem Bauernhof in Nordhessen, nach der Schule Ausbildung in der Hauswirtschaft, dann Lehrerin an einer Berufsschule, jetzt im Ruhestand, schreibt Kurzgeschichten und Gedichte. Veröffentlichungen in zahlreichen Anthologien und von drei eigenen Lyrikbänden.

Wie aus dem Ei gepellt ...

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