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Kommissar Pfote

Ungefähr eine Woche vor Ostern geschah das Unglaubliche. Und das kam so:

In einer warmen Frühlingsnacht schlich plötzlich ein Schatten durch den Garten der Familie Osterhase. Durch ein offenes Fenster drang er ins Haus ein. Er ging geradewegs aufs Schlafzimmer des Osterhasen zu. Vorsichtig packte er den schlafenden Hasen, knebelte ihn und steckte ihn in seinen Sack. Dann rannte er leise zurück in seine Höhle.

Als der Osterhase erwachte, steckte er in einem Eisenkäfig. „He!“, rief er. „Lass mich sofort hier heraus, ich muss nach Hause, Ostereier bemalen!“

„Das wirst du schön bleiben lassen“, sagte der Dieb, der Fuchs vom Steinbruch. „Als ich Kind war, hast du mir einmal keine Ostereier gebracht und das nur, weil ich ein Huhn von dir gestohlen und gebraten habe! Deshalb will ich mich jetzt an dir rächen. Dieses Jahr wird kein einziges Kind Ostereier bekommen!“

„Aber das geht doch nicht. Die lieben Kinder sind doch alle brav, sie haben ein Recht auf Ostereier!“

„Nein!“, rief der Fuchs, drehte sich um und verließ den Bau.

Inzwischen blieb das Verschwinden des Osterhasen nicht unbemerkt. Seine Frau hatte es als Erste bemerkt, als sie ihm das Frühstück ans Bett bringen wollte. Sofort rief sie Kommissar Pfote, den einzigen Polizisten im Osterhasendorf, an.

Dieser beruhigte sie: „Ich werde den Osterhasen schon finden.“ Er machte sich gleich auf den Weg und entdeckte im Garten Spuren des Einbrechers, die aber leider auf der Straße nicht mehr zu sehen waren. Auf einem Feldweg, der in den Wald führte, entdeckte er noch weitere Spuren. Sie führten in die Höhle am Steinbruch. Doch als Kommissar Pfote sich heranschleichen wollte, um die Gegend auszukundschaften, stürzte er in eine Falle.

Der Fuchs kam aus seiner Höhle und lachte hämisch: „Hähähä! Da wollte wohl ein kleiner Polizist unseren Osterhasen befreien! Nein. Du bleibst schön bei mir. Genau wie der Osterhase.“ Mit diesen Worten band er dem armen Kommissar mit einem Seil die Pfoten und steckte ihn zum Osterhasen in den Käfig.

Familie Osterhase war beunruhigt, als sie bis abends immer noch nichts vom Osterhasen gehört hatte und der Kommissar auch nicht zurückgekommen war.

„Es wird ihm doch wohl nichts passiert sein?“, meinte Frau Osterhase besorgt. „Ich glaube, wir sollten uns selbst auf den Weg machen, die beiden zu suchen!“

Die Osterhasenmama, der kleine Tim und seine große Schwester Paula liefen los. Auch sie fanden die Spuren im Garten und kamen bis zur Höhle.

„Psst!“, flüsterte Paula. „Hier ist schon jemand in eine Falle vor der Tür getreten.“

„Das war wahrscheinlich der Kommissar“, erwiderte Frau Osterhase leise.

Sie warteten, bis es dunkel wurde.

„Tim, du guckst durchs Fenster, ob die Luft rein ist, dann schleichen wir hinein und befreien die beiden. Alles klar?“

„Ja!“, kam es leise zurück.

„Los geht’s“, flüsterte der kleine Hase, dann schlichen sich alle durch einen Hintereingang in den Fuchsbau. Es war schon dunkle Nacht und der Dieb war bereits in seiner Kammer verschwunden. Die Hasen tappten durch die Finsternis, bis sie einen Käfig entdeckten.

„Wer ist da?“, wisperte eine Stimme. Das war der Osterhase.

„Wir sind es“, flüsterte seine Frau. „Wir kommen, um euch zu befreien!“

Paula entdeckte an einem Haken an der Tür den Schlüssel zum Käfig. Schnell befreite sie die beiden Gefangenen aus ihrer misslichen Lage. Leise und auf Zehenspitzen liefen sie zum Haus der Familie Osterhase zurück.

„Jetzt können wir dieses Jahr doch noch Ostern feiern!“, rief der Osterhase und Kommissar Pfote nickte eifrig.

Am nächsten Tag kam der Fuchs, der seinen Fehler eingesehen hatte, reumütig angeschlichen. Er entschuldigte sich und bat seine Hilfe an, die der Osterhase gerne annahm. Dank dem Fuchs wurden die Eier dieses Ostern noch schöner als all die letzten Jahre zuvor, denn er war künstlerisch sehr begabt.

Emma Gänzler, 9 Jahre, Gestratz/Brugg, Deutschland

Wie aus dem Ei gepellt ...

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