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Kapitel 6 Flug mit einer Cessna!

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Werner Schmitt, ein mir sehr gut bekannter Fluglehrer für Motor Sportflugzeuge, musste noch einige Flugstunden für den Erhalt seiner Fluglizenz nachweisen. Er hat mich, und noch zwei Freunde von mir, eingeladen mit ihm einen Rundflug über die Bergstraße, den Odenwald und das Neckartal zu machen.

Es ist Sonntag ein wunderbares Flugwetter und wir treffen Werner auf dem Sportflugplatz. Eine viersitzige Cessna steht für unseren Flug bereit.

Werner, seine schlanke Gestalt, sein markantes Gesicht mit freundliche Gesichtszügen flößt bei meinen Freunden, die noch nie geflogen sind, sofort Vertrauen aus. Eine gewisse Spannung in Ihren Gesichtern war aber trotzdem nicht zu übersehen.

Warum erscheinen mir alle Piloten, die ich bisher kennen lernen durfte, eigentlich so sympathisch?

Nach dem Einsteigen und Anschnallen rollt Werner zur Startbahn. Er erhält, über Funk, die Freigabe zum Start und schiebt den Schubhebel auf volle Leistung nach vorne. Etwas rumpelnd beschleunigt das Flugzeug auf der Graspiste und hebt ab. Für mich ist das Fluggefühl gegenüber einem Segelflugzeug zuerst einmal ganz anders. Schnell gewöhne ich mich daran. Der kräftige Motor mit seinem sonoren Brummen zieht die Cessna in den Morgenhimmel.

Werner steuert einen Kurs, Richtung Odenwald, direkt über das Haus meines Wohnorts. Dort wackelt er mit den Tragflächen und grüßt damit meine Mutter, die auf der Terrasse steht und zurück winkt.

Jetzt darf ich das Steuerhorn übernehmen. Der Odenwald liegt grün, weit und hügelig unter uns. Ein wunderbarer Ausblick mit einer fantastischen Fernsicht. Nur am Horizont ist leichter Dunst zu erkennen.

Werner lässt mich zum Eingewöhnen je eine halbe Kurve nach rechts und links fliegen. Dann nimmt er seine Füße aus den Seitenruderpedalen, lässt das Steuerhorn los und ich darf das erste Mal nach vielen Jahren wieder ein Flugzeug selbständig fliegen. Dieses Mal ein Motorflugzeug.

Nach all den Jahren war das Fluggefühl sofort wieder da. Erstaunlich! Man verlernt das nicht, ähnlich wie Radfahren. Ein Motorflugzeug fliegt sich leichter wie ein Segler. Die Schnauze eines Motorflugzeugs wird beim Horizontalflug immer in Höhe des Horizonts gehalten. Die Geschwindigkeit und der Vortrieb wird durch den Motor erzeugt. Ein Segelflugzeug erhält seine Fluggeschwindigkeit durch einen ständigen Sinkflug. Dabei muss die Nase des Seglers immer etwas unter den Horizont gesenkt bleiben.

Doch zurück zu meinem Flug mit der Cessna. Eine Stunde darf ich die Maschine fliegen. Werner ist von meinen Flugkünsten ganz angetan zumal ich vorher noch nie ein Motorsportflugzeug geflogen habe.

Nicht allzu hoch über den Odenwald, seinen Bergen und Hügeln, dann Richtung Neckar, das Neckartal zurück, vorbei an Heidelberg und zurück zum Landeplatz fliegen wir. Den Landeanflug und die Landung hat dann wieder Werner übernommen.

Meine Freunde waren sehr beeindruckt von dem Flug, wenn sie mir auch später gestanden haben, dass sie am Anfang, als ich geflogen bin, schon ein bisschen ein flaues Gefühl hatten.

Ihr Trost war: Werner ist dabei!

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