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1.1 Worauf sollten Sie bei Energiespartipps achten?

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Energiesparberatung wird Ihnen von vielen Seiten angeboten. Dabei sollten Sie bedenken, dass Stromversorger auch weiterhin Strom verkaufen möchten. Wenn Sie sich dort beraten lassen, werden Ihre Interessen und die Umwelt nicht an erster Stelle stehen. So führen manche Kauftipps in die falsche Richtung oder erweisen sich zumindest als überflüssig, wie das Beispiel Eierkocher zeigt. Sein Energiespar-Nutzen ist bei näherer Überprüfung fast gleich Null. Wer verspeist jährlich schon 400 Frühstückseier, um mit diesem Gerät gegenüber dem Eierkochen auf der Herdplatte im Höchstfall zwei Euro an Strom einzusparen? Eine bessere Beratung können Sie von Energieversorgern erwarten, die außer Strom auch Gas oder andere Energieträger anbieten. Doch selbst diese Unternehmen vergeben schon einmal Zuschüsse für Geräte, die Ihren Energieverbrauch erhöhen.

Auch Testzeitschriften können irren. In einer „test“-Ausgabe werden Wärmepumpentrockner empfohlen, obwohl Gastrockner eindeutig klimafreundlicher und preiswerter arbeiten.

Das Informationsmaterial der Verbraucherberatungsstellen ist anbieterneutral. In anderen Fällen lassen Energiesparempfehlungen schon einmal auf die Geschäftsinteressen ihrer Herausgeber schließen. Zum Beispiel die Broschüre zu Haushaltsgeräten „Energie Effizienz“ der dena GmbH (Deutsche Energie-Agentur). Dieses Heft entstand durch eine Initiative der Stromkonzerne EnBW, E.ON, RWE und VATTENFALL und erhielt eine Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Hier werden verschiedene elektrische Kochmöglichkeiten vorgestellt, doch über das klimafreundliche Kochen mit Gas erfahren Sie nichts. Der Grund dürfte einfach sein: Gasherde benötigen keine Kraftwerke. Man fragt sich, warum Stromkonzerne für derartige Fehlberatungen eine öffentliche Förderung durch ein Bundesministerium erhalten.

Haushaltsgeräte werden vielfach von Unternehmen hergestellt, die auch Kraftwerke bauen. Der Absatz immer neuer Geräte hält den Stromverbrauch hoch und sichert gleichzeitig den Bedarf an neuen Kraftwerken. Dazu tragen ebenso die günstigen Sondertarife bei, die jeder Verbraucher erhält, wenn er Warmwasserspeicher, Nachtspeicherheizungen oder Wärmepumpenheizungen betreiben möchte. Dieser Strom kommt hauptsächlich aus klima- und umweltbelastenden Kohle- und Kernkraftwerken.

Elektrogeräte haben inzwischen einen hohen technischen Standard erreicht, doch ihren größten Nachteil kann keine Technik beseitigen: Sie wandeln im Elektroherd, in der Spül- und Waschmaschine, im Wasserkocher usw. Strom in Wärme zurück, der zuvor im Kraftwerk rund die dreifache Wärmeenergie erforderte. Weil viele Geräte unnötigerweise elektrisch betrieben werden, steigen der Verbrauch an Strom und der CO2-Ausstoß ständig weiter. Waren vor einem Jahrzehnt für einen vierköpfigen Haushalt noch 3.000 kWh Strom im Jahr normal und schon damals zu viel, sind wir mittlerweile bei rund 4.400 kWh angekommen.

Dieser Ratgeber zeigt, wie wir aus dieser Spirale wieder herauskommen. Mit vielen Tipps zum Haushaltsbereich können Sie CO2 sparen und gleichzeitig Ihre Kosten mit einfachen Mitteln senken. Beim Nachrechnen stellt sich manch bekannte Empfehlung als falsch heraus. So ist z.B. nicht der elektrisch betriebene Geschirrspüler energiesparender, sondern in der Regel das Spülen von Hand. Mit wenig Aufwand lassen sich die meisten Geschirrspüler jedoch verbessern. Oft liest man auch den Hinweis, Waschmaschinen mit separatem Warmwasseranschluss seien in der Anschaffung zu teuer und daher nicht empfehlenswert. Auf den nächsten Seiten erfahren Sie, wie sogar Altgeräte kostengünstig und CO2-arm mit Warmwasser betrieben werden können.

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