Читать книгу Undercover Boss - Mathilde Berg - Страница 6
ОглавлениеLars
„Verdammt!“ Vor Wut schlage ich mit der Faust auf das Lenkrad. Ich hasse es, abhängig von anderen zu sein. Niemals hätte ich einwilligen sollen. Nur meiner Mutter zuliebe habe ich mich auf diesen Deal eingelassen. Wer schlägt schon einer Sterbenden den letzten Wunsch ab? Und was erschwerend hinzu kommt: Ich habe zurzeit keine finanziellen Mittel, um mein eigenes Projekt durchzuziehen.
Auf dem Parkplatz fahre ich an meinen neuen Kolleginnen Liane, Luise – oder wie sie auch heißen mag – und Hannah vorbei. Die Dünne winkt mir zu, während Hannah mit ihrem tödlichen Blick Giftpfeile auf mich schießt. Für einen Moment glaube ich, sie würde mir die Zunge rausstrecken.
Heute Morgen wollte ich mit meinem lockeren Spruch das Eis zwischen uns brechen. Aus irgendeinem Grund hat das nicht geklappt. Im Gegenteil, es ist mächtig nach hinten losgegangen, so wie sie sich aufgeregt hat. Den ganzen Nachmittag hat sie nicht mehr mit mir gesprochen. Nur das Nötigste, als sie mit mir die Bürorunde gemacht hat. Danach habe ich mich mächtig ins Zeug gelegt und die Rumpelkammer aufzuräumen, die Hannah Büro nennt. Alle hundertsechsunddreißig staubige, mit Akten gefüllte Kartons habe ich – wohlgemerkt, ohne zu murren oder zu ächzen – in den Keller geräumt, um sie zu beeindrucken.
Anstatt sich zu bedanken oder mich zu loben, hat sie mir jedoch den Staubsauger in die Hand gedrückt. Das war über allen Maßen frustrierend. Noch nie ist mir so was passiert. Ansonsten liegt mir die Frauenwelt zu Füßen.
Was für ein beschissener Tag. Am meisten ärgere ich mich aber darüber, dass ich meinem Erzeuger nicht die Stirn geboten, sondern mich gefügt und klein beigegeben habe.
Ich fahre jetzt zu Marek. Mein Bruder versteht mich. Der einzige Lichtblick, wie mir scheint. Ich drehe das Radio lauter und gebe am Ende des Parkplatzes richtig Gas, sodass die Räder quietschen, als ich auf die Hauptstraße biege.