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mStore

Erweiterte Einkaufsmöglichkeiten dank QR-Shopping

Warum nicht gleich einen Schritt auf der E-Commerce-Entwicklungsleiter überspringen? So das Motto von mStore, mit bundesweit 17 Filialen einer der größten deutschen Apple-Händler. Das Unternehmen setzt seit 2012 einen Schwerpunkt auf das mobile Online-Shopping mittels QR-Codes. Mit der innovativen QR-Technologie unterstreicht mStore nicht nur das mit der Marke Apple verbundene zukunftsgerichtete Image, sondern erweitert damit auch die Einkaufsmöglichkeiten in seinen Filialen.

mStore betreibt zwar seit einigen Jahren eine eigene „OnlineFiliale“, doch nimmt der E-Commerce-Bereich für den Apple-Händler bisher eher eine untergeordnete Bedeutung ein: „Unser Online-Geschäft liegt bisher noch unter dem Umsatz einer Filiale“, berichtet Geschäftsführer Martin Willmann. Dafür macht der Firmenchef vor allem zwei Gründe verantwortlich: Zum einen seien in der Apple-Welt nun einmal das Design und die Haptik der angebotenen Produkte sehr wichtig. „Wir haben zum Beispiel einmal eine spezielle Studenten-Linie im Online-Shop gelauncht. Doch am Schluss standen die Studenten auch wieder alle in unseren Stores.“ Zum anderen nimmt der Geschäftskundenbereich bei mStore eine wichtige Rolle ein, die in dem Endkunden-Online-Shop aber nicht abgebildet wird.

Bei der QR-Code-Technologie ging es für mStore daher weniger um eine Erweiterung des bestehenden Online-Geschäfts als darum, eine innovative, den On-/Offline-Gegensatz überwindende Lösung zu finden. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem zu eBay gehörenden Zahlungsdienstleister PayPal: Um das QR-Shopping zu nutzen, müssen Kunden von mStore die PayPal QRShopping-App auf ihrem Smartphone installieren. Danach reicht das Scannen eines QR-Codes mit der Handy-Kamera, um sofort in einen vereinfachten Checkout-Prozess zu gelangen und die gewünschte Ware an die bei PayPal hinterlegte Adresse geliefert zu bekommen.

Gestartet wurde das QR-Projekt Ende März 2012 in den Berliner mStore-Filialen in Spandau und Charlottenburg sowie in dem temporären Trendshop des Apple-Händlers in der Zukunftsfiliale Q110 der Deutschen Bank. Die QR-Codes wurden dabei auf Produktplakaten sowie speziellen Leucht-Stelen platziert, auf denen ein bunter Sortiments-Mix aus ständig lieferbaren Artikeln abgebildet war. Wie mStore-Chef Willmann erklärt, habe sich dabei schnell gezeigt, dass es sich bei der QR-Technologie um viel mehr handelt als lediglich um eine Spielerei ohne konkreten Nutzen. Gerade bei Produkten, die in einer Vielzahl von Varianten angeboten würden, spiele das QR-Shopping eine nützliche Rolle: „Ein gutes Beispiel ist eine Notebook-Tasche, die es in sieben Farben gibt. Der Kunde kann sich dann im Store eine Tasche anschauen und die gewünschte Farbvariante per QR-App nach Hause bestellen.“

Auch über den reinen Filialverkauf hinaus erweitert die QR-Technologie die Einkaufsmöglichkeiten: „Für uns ist das QR-Shopping außerdem eine tolle Möglichkeit, um die Lücke zwischen unseren Ladenöffnungszeiten und dem Online-Store zu schließen“, erklärt Willmann. So ermöglichten es in den Schaufenstern oder an Werbeplakaten angebrachte QR-Codes den Kunden, auch außerhalb der stationären Öffnungszeiten mit ihren Mobiltelefonen vor Ort einzukaufen – ein Effekt, der mit einer klassischen Online-Shop-Lösung so nicht zu erzielen wäre. Und auch im Vergleich zu anderen Mobile-Lösungen biete das QR-Shopping deutliche Vorteile: Der Einkauf per Handy werde mit der PayPal-Technologie innerhalb einer einzigen App – und damit ohne Medienbruch – möglich.

Der Pilotversuch in den Berliner Filialen hat mStore dazu ermutigt, das QR-Shopping auf sämtliche Niederlassungen auszudehnen. Und auch darüber hinaus baut der Apple-Händler die Zusammenarbeit mit PayPal weiter aus. So hat mStore die QR-Shopping-Lösung auch bereits an die Bedürfnisse seiner Geschäftskunden angepasst. Im Rahmen einer Hotel-Lösung kann das mobile Bezahlverfahren nun dazu eingesetzt werden, um Paid Content im Hotelzimmer abzurufen. Ebenso eignen sich die QR-Shopping-Aufsteller von mStore für den Einsatz auf Messen, um so den Produktverkauf vor Ort zu ermöglichen. Während reguläre Verkäufe auf Handelsmessen meist nicht gerne gesehen werden, hält mStore-Chef Willmann das QR-Shopping für eine elegante Ersatzlösung, um auf Wunsch von Messebesuchern trotzdem Transaktionen anbieten zu können.

Neben diesen positiven Erkenntnissen zeigen die Erfahrungen von mStore aber auch, dass es sich bei den gepixelten QR-Codes in ihrer derzeitigen Form um eine Brückenlösung handelt. So berichtet Willman, dass die QR-Technologie in vielen Fällen noch erklärungsbedürftig sei: „Viele Kunden kennen QR-Codes bisher vor allem als Web-Links oder von Visitenkarten her, aber nicht in einem Shopping-Umfeld.“ Zudem müssten Kunden von mStore erst die entsprechende PayPal-App herunterladen, um das QR-Shopping nutzen zu können. Dennoch vertraut der mStore-Chef auf das hinter der QR-Thematik stehende Prinzip: „Die Technik ist viel mächtiger als ein paar Punkte. Künftig werden QR-Codes auch zum Beispiel in Bilder integriert werden können.“

Zudem will Willman auch über die QRShopping-App hinaus die Kooperation mit PayPal fortsetzen. „Als nächsten Schritt wollen wir PayPal auch als Offline-Bezahlmittel an der Kasse anbieten“, kündigt der mStore-Geschäftsführer an. Dabei werde es sich um eine Smartphone-Lösung handeln, die das Shoppen gewissermaßen im Vorbeigehen ermögliche. „Unser Ziel ist es, den Bruch zwischen On- und Offline zu überwinden und so auch den Begriff Multichannel überflüssig zu machen.“


Quelle: mStore

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