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Erste Anzeichen einer Schwangerschaft

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Bin ich schwanger? Hat sich mein Körper verändert? Was passiert mit mir in der Schwangerschaft? Fragen über Fragen, die gerade bei einer Frau unterschiedlichste Emotionen auslösen.

In der Tat erleben Frauen die potentiellen Anzeichen einer Schwangerschaft auf ihre ganz individuelle Art. Besonders Frauen, die sich nichts mehr als ein Kind wünschen, achten explizit auf sich ändernde körperliche Merkmale. Übelkeit oder Heißhunger werden dann als klassische Symptome gedeutet. Andere Frauen wiederum ereilen Kreislaufprobleme, sie erleben Phasen extremer Müdigkeit oder leiden an weniger bekannten Anzeichen wie beispielsweise einer Störung der Verdauung.

Eines scheint jedoch sicher: Schwangerschaftssymptome sind keine Einzeltäter – vielmehr treten sie in variierenden Kombinationen und mit individueller Intensität auf. Wenn Sie zu den Personen gehören, die sich nicht abschließend über bestimmte Anzeichen einer Schwangerschaft sicher sind, sollten Ihnen die nachfolgenden Erklärungen näheren Aufschluss geben.

Das Baby ist im Anmarsch – die Anzeichen

Bereits am Anfang der Schwangerschaft verändert sich der weibliche Körper immens, um für das aufkeimende Leben gerüstet zu sein. Aus diesem Grund bemerken Frauen oft in einem frühen Stadium erste Vorzeichen für die eingetretene Schwangerschaft.

Die Zeichen:

1. Das Ausbleiben der monatlichen Periode:

Das Ausbleiben der monatlichen Periode wird von vielen als das wohl verlässlichste Anzeichen für eine Schwangerschaft herangezogen. Dennoch sollte die ausbleibende Monatsblutung mit Vorsicht genossen werden, denn nicht immer steckt hinter einer Amenorrhoe (Menstruationsstörung) gleich eine Schwangerschaft. Vielmehr beeinflussen körperliche Ursachen wie Stress, die Einnahme starker Medikamente oder Fehlfunktionen der hormonellen Steuerorgane im Gehirn den Zeitpunkt und den Eintritt der Periode. Auf der anderen Seite bedeuten Schmierblutungen auch nicht zwingend, dass eine Schwangerschaft eingetreten ist.

2. Ziehen und Spannen der Brust sowie prallere, dunklere Brustwarzen:

Wenn ein solches Anzeichen zu spüren ist, kann dies bedeuten, dass sich die Brüste bzw. die Brustdrüsen auf die Produktion der Vor- bzw. Schwangerschaftsmilch (Kolostrum) vorbereiten. In einer normalen Schwangerschaft beginnt die Produktion der Vormilch bereits in einer frühen Phase der Schwangerschaft, meist ab der 6. Schwangerschaftswoche.

3. Übelkeit und Erbrechen:

Wenn werdende Mütter besonders in den morgendlichen Stunden Übelkeit empfinden oder sich sogar übergeben müssen, kann dies ein Hinweis auf eine stattgefundene Befruchtung der Eizelle sein. Schuld an diesem Umstand hat das Schwangerschaftshormon HcG, das vornehmlich in den ersten Wochen in höheren Dosen produziert wird. Die Stärke und Dauer des Unwohlseins variiert von Frau zu Frau und muss nicht unbedingt in den Morgenstunden auftreten. Ein augenscheinliches Anzeichen für eine Schwangerschaft sind Übelkeit und Erbrechen erst dann, wenn sie als Zustand mehrere aufeinander folgende Tage anhalten; anderenfalls könnten auch verdorbene Nahrungsmittel als möglicher Grund gelten.

4. Schwindel und Kreislaufprobleme:

Bei Schwindel oder Kreislaufproblemen handelt es sich um Begleiterscheinungen, die während der Phase der Hormonumstellung des Körpers üblich sind. Kreislaufbeschwerden treten jedoch auch beim Absinken des Blutdrucks oder einer Schwächung des Kreislaufs, die u.a. durch Infektionen, klimatische Änderungen, psychische Störungen, Unterkühlung oder Drogenmissbrauch entstehen, auf.

5. Veränderter Geruchs- oder Geschmacksinn:

Eine intensivere Geruchs- oder Geschmackswahrnehmung sowie die Lust auf ungewöhnliche Speisen, deuten auf eine mögliche Schwangerschaft hin. Da der menschliche Körper nach Mineralien und Nährstoffen verlangt, die der jeweiligen Lebenssituation entsprechen, wird gerade am Anfang der Schwangerschaft die Aufnahme der notwendigen Mineral- und Nährstoffe forciert; schädliche Nahrungsmittel hingegen werden über ein unangenehmes Geruchsempfinden gemieden.

6. Gereiztheit und Überempfindlichkeit:

Ungewöhnliche charakterliche Veränderungen und starke Gemütsschwankungen sind in einer Schwangerschaft Begleiter der ersten Stunde. Geist und Seele bereiten sich dadurch auf die bevorstehende Achterbahnfahrt in der Schwangerschaft vor.

7. Verstärkter Harndrang oder Verdauungsprobleme:

Mit der Befruchtung der Eizelle schüttet der Körper verstärkt Schwangerschaftshormone aus. Als Folge des steigenden HcG-Spiegels setzt eine erhöhte Durchblutung des Beckenbereichs ein. Auch die Muskeln im Bereich der Gebärmutter werden auf Grund des Schwangerschafts-umstandes merklich dehnbarer. Als Konsequenz der körperlichen Veränderung haben werdende Mütter das Gefühl, das sie häufiger Wasser lassen müssen. Die zunehmende Durchblutung des Darms kann darüber hinaus Verdauungsprobleme fördern.

8. Appetitschwankungen:

Wenn im Laufe des Tages ein ungewöhnlicher Wechsel zwischen Appetitlosigkeit oder Heißhunger auffällt, könnte das eine mögliche Schwangerschaft begründen. Wie bereits beim veränderten Geruchs- oder Geschmacksinn angedeutet, stellt sich der Körper so auf die bevorstehenden körperlichen Veränderungen ein.

9. Müdigkeit:

Zunehmende Müdigkeit, besonders bei Einbruch der Nacht, ist für eine Schwangerschaft nicht ungewöhnlich. Die Erklärung hierfür ist einfach: Der Körper arbeitet auf Hochtouren und stellt sich auf die Auswirkungen der Schwangerschaft ein. Wer viel Energie verbraucht, muss öfter Pausen einlegen – aus diesem Grund besorgt sich der Körper neue Kraft über den Schlaf.

10. Aversion gegen Zigaretten oder Alkohol:

Seltener zeigen Frauen eine verstärkte Abneigung gegen Zigaretten und Alkohol, sobald sie schwanger sind. Die Aversion ist ein Schutzmechanismus, denn der Körper bewahrt das Kind vor negativen Einflüssen. Zellgifte wie Nikotin und Alkohol werden prioritär vermieden, nicht zuletzt, weil sie der Entwicklung des Kindes überdurchschnittlich schaden.

Hinweis für Sie als Leser: Die beschriebenen Symptome weisen lediglich auf eine mögliche Schwangerschaft hin. Die möglichen Anzeichen, die eine eingetretene Schwangerschaft andeuten, unterscheiden sich zudem von Frau zu Frau; individuell können auch andere Ursachen zutreffen. Ebenso muss eine Schwangerschaft trotz deutlicher Anzeichen nicht abschließend vorliegen.

Es hat geklappt, was mache ich als nächstes?

Sollten Sie ein oder mehrere Symptome einer Schwangerschaft bei sich vermuten, garantiert dieser Umstand noch kein positives Schwangerschaftsergebnis. Gehen Sie sicher, indem Sie einen Schwangerschaftstest kaufen oder einen Besuch beim Gynäkologen (Diagnose mittels Bluttest) planen.

Wenn Sie sich zunächst für einen häuslichen Urin-Test entscheiden, sollten Sie diesen frühestens am ersten Tag der zu erwartenden Periode durchführen. Schwangerschaftstests funktionieren ab dem erstfolgenden Menstruationsbeginn korrekt und weisen positive Ergebnisse mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent zuverlässig nach, negative Ergebnisse hingegen können sich noch ändern.

Abschließende Sicherheit über das Bestehen der Schwangerschaft erlangen Sie nur durch einen Besuch beim Gynäkologen. Dieser erstellt einen Bluttest, der definitive Sicherheit über die Schwangerschaft gibt. Zudem informiert der Gynäkologe über mögliche Termine für die Gesundheitsvorsorge (Schwangerschaftsuntersuchungen, Ultraschall, etc.), hält Hinweise für eine gesunde Ernährung bereit und gibt die Schwangerschaft per Anamnese (Feststellung der Schwangerschaft) schriftlich bekannt.

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