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Schwangerschaftsmythen - was sich dahinter verbirgt

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Kaum erlangt die werdende Mutter Kenntnis von Ihrer Schwangerschaft, meint die ganze Welt, mit guten Ratschlägen, Tipps und Tricks zur Seite zu stehen. Wer eine solche Situation bereits erlebt hat, sollte nicht verzweifeln, denn mit ein wenig Rechercheaufwand lässt sich ein Großteil der Ratschläge deuten. Für den Einstieg finden Sie hier schon einmal 10 der häufigsten Schwangerschaftsmythen und was es mit ihnen auf sich hat.

1. Bei Morgenübelkeit wird es ein Mädchen

Der Mythos ist weder wahr, noch so richtig falsch, ein klein wenig Wahrheit steckt aber dahinter. Denn eine Studie des schwedischen Karolinska-Instituts in Stockholm hat herausgefunden, dass Frauen mit extremer Morgenübelkeit öfter Mädchen als Jungen zur Welt bringen. Zurückführen lässt sich die Vermutung auf eine deutlich höhere Konzentration des Schwangerschaftshormons HCG, welches unter anderem auch die Morgenübelkeit verursacht.

2. Schwangere bevorzugen süße Lebensmittel

Der Mythos ist falsch. Tatsächlich ist sogar das Gegenteil der Fall: Werdende Mütter bevorzugen eher salzige bzw. saure Speisen, da das Hormon Östrogen den Speichel süß schmecken lässt. Und mit einem stetig süßen Geschmack im Mund verlangt der Körper eher nach Herzhaftem als einer weiteren süßen Wohltat.

3. Eine Junge wird es bei Sex am Eisprungtag

Theoretisch könnte der Mythos stimmen, denn Spermien mit männlichen Y-Chromosomen sind im Vergleich zu ihren weiblichen Gegenstücken deutlich leichter und in Folge dessen schneller am Ziel. Andererseits steigt die Wahrscheinlichkeit für die Geburt eines Mädchens, je mehr Tage zwischen Eisprungtag und Geschlechtsverkehr liegen. Denn X-Chromosom-Spermien leben noch, während Y-Chromosom-Spermien spätestens 3 Tage nach dem Eisprung absterben.

4. Ein Schlückchen in Ehren kann keiner verwehren

Der Mythos ist schlichtweg falsch – tatsächlich gehört eine solche Aussage sogar verboten. Denn egal ob ein Gläschen Sekt oder Wein, Alkohol schadet dem Kind erheblich. Alkohol selbst ist ein Gift, das schwere Schäden im Gehirn des Kindes bzw. während dessen Entwicklung bewirkt. Er hindert die Entstehung der kindlichen Organe/Gliedmaßen und begünstigt Missbildungen. Nicht nur, dass Alkohol die Leber des Ungeborenen schädigt, er kann in dieser auch nicht abgebaut werden; Suchterscheinungen im späteren Leben sind dadurch eine mögliche Folge.

5. Vergessliche Frauen bekommen Mädchen

Dieser Mythos ist halb wahr. Studien legen nahe, dass Frauen, die ein Mädchen erwarten, vergleichsweise vergesslicher scheinen. Die Beobachtungen stützen sich jedoch auf subjektive Faktoren, sodass sie einer Anerkennung nicht standhalten. Viel einfacher scheint da wohl eine Geschlechtsbestimmung per Ultraschall.

6. Die Haarfarbe der Großmutter bestimmt das Geschlecht

Gemäß dem Mythos soll die Haarfarbe der Großmutter mütterlichseits ein Zeichen für das Geschlecht des Babys sein. Der Mythos besagt: Ist die Großmutter bereits ergraut, wird das Kind ein Junge, ist sie nicht ergraut, erwartet die Schwangere ein Mädchen. So weit hergeholt die Geschichte klingt, ist sie in Wahrheit auch – es handelt sich hierbei um ein echtes Märchen.

7. Schwangere müssen für Zwei essen

Auch dieser Mythos ist falsch, wie inzwischen eine Vielzahl von Studien belegt. Das Gegenteil ist sogar der Fall: Denn Frauen, die in der Schwangerschaft übermäßig zunehmen, laufen Gefahr, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken. Dabei kommt es nicht auf die Menge der zugeführten Nahrungsmittel an (der Mehrbedarf einer Schwangeren beträgt anfänglich nur etwa 180 Kalorien), sondern maßgeblich auf deren Qualität! Schwangere sollten auf Grund dessen auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukten achten.

8. Schwangere lieben saure Gurken

Das Schwangere saure Gurken lieben, ist wohl DAS Schwangerschaftsklischee schlechthin. Allerdings ist auch dieses Argument nicht ganz richtig. Wie Studien zeigen, verzehren Schwangere nicht mehr Gurken als andere Frauen. Der Mythos hängt eher mit der bereits beschriebenen Neigung zu Salzigem und Herzhaftem zusammen.

9. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft liegt bei 33 Prozent

Nimmt man 30 Prozent als einen Durchschnittswert über alle Paare und mögliche Einflussfaktoren an, so ist der Mythos wahr. Ein einzeln betrachtetes Paar hat jedoch seine ganz individuelle prozentuale Wahrscheinlichkeit, die Vielzahl von Faktoren unterliegt. So spielen beispielsweise das Alter der Frau, die Qualität der Spermien/Eizelle, die Chromosomenverträglichkeit usw. für den erfolgreichen Eintritt der Schwangerschaft eine tragende Rolle. Der Durchschnitt jedoch ergibt 33 Prozent.

10. Das Baby holt sich, was es braucht

Dieser Mythos ist wahr. Generell reagiert der menschliche Körper sensibel auf Mangelerscheinungen und versucht sie zu beseitigen. Bei Schwangeren geht insbesondere der Calciumbedarf des Ungeboren zu Lasten des Körpers, denn das Calcium entstammt ihren Knochen. Eine ausreichende Versorgung mit Milch- und Milchprodukten während der Schwangerschaft ist daher besonders wichtig.

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