Читать книгу Ratschlag zum Verzehr der Seidenraupe - Matthias Politycki - Страница 6

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I. Westöstliche Konfusionen

Das Werk

Der alte Chinese hatte alle Zeit der Welt.

Mit großem Getöse holte er

den Schleim tief aus dem Schlund,

sammelnd ein jegliches, was es in seinen

geheimsten Speiseröhrenfaltungen zu sammeln gab,

den Hals hinab bis ins Gekröse

besuchte und befand er sich.

Anschließend sog er sich die Atemwege frei,

nasenlochaufwärts übern Zungengrund,

nach innen streng den Blick gekehrt, bis er

mit Eifer schmatzte, schnalzte, kaute,

das große Ganze aus den Teilen formend.

Und als er schmeckte, nach geraumer Weile, daß es gut war,

nahm er sein Werk und warf es, ohne

das Leibliche erst lang zu schürzen,

warf’s aus der Mitte seines Wesens

direkt auf diese Gehsteigplatte hier,

wo’s prächtig aufklatschte, das Werk,

sehr dick und wohlgeraten, eine runde Sache,

gewaltig grün in seiner Art.

Fast hätten sich die Hände mir gefaltet,

fast hätte ich’s gestreichelt, dieses Werk,

oder auf andre Weise irgendwie gezeigt,

daß ich an Wunder wieder fest gewillt zu glauben.

So aber eilte ich ins Hutgeschäft,

um wenigstens beim nächsten Mal

gerüstet zu sein für solch einen Meister.

Ratschlag zum Verzehr der Seidenraupe

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