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Counting Crows „Recovering the Satellites” (1996)

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Schon beim Sensationsdebüt vor vier Jahren war klar: Diese Band hat das Zeug zur Größe, Vergleiche muss man hoch ansetzen. Jetzt, beim zweiten Album, sehen wir: Sie ist groß. Und das liegt wesentlich an der Persönlichkeit des Texters, Komponisten und Sängers Adam F. Duritz. Seine Scheu sieht wie Miesepetrigkeit aus. Er versteckt sich gern in übergroßen Strickpullis und unter Rastalocken, die aus der Stirn zu streichen ihm selten in den Sinn kommt. Wenn er aber singt, ist der Mann ein vor Kraft berstender Songpoet mit der Gnade der rauen, brüchigen Stimme und dem Wunder ihres richtigen Gebrauchs. Duritz singt zu klassischer, manchmal um kreischende Streicher ergänzter Rockbesetzung von Zwischenzuständen, vom Warten, von der Schwebe. In seiner Welt ist nichts richtig an seinem Platz, alles ist gerade verloren, noch nicht gewonnen oder im Begriff zu verschwinden. Nur im Schlaf ist selbst das Irreparable umkehrbar; deshalb ist „Recovering the Satellites“ ein Album voller Morpheus’scher Metaphern – und übervoll mit hinreißender Emotionalität und fern jeder Besinnlichkeit. Ein aufgewühltes Werk. Und ein aufwühlendes.

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