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Verschiedene Künstler „Boom, Bust and the New Deal – Songs of the Depression” (1999)

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Wenn die Not draußen groß ist, sind stets die Kinos und Konzerte am vollsten, denn die Größe der Not weckt auch die größte Gier nach Zerstreuung. Die Hölle befeuert Kreativität mehr als das Paradies. Und in den furchtbaren zwölf Jahren nach 1929, als die US-Wirtschaft kollabierte und das Land vor einer Diktatur stand, gab es Hölle genug, um diese Ära zur kulturell fruchtbarsten des Jahrhunderts werden zu lassen. Zum Swing tanzte man am Rande des Abgrunds, Bing Crosby barmte „Brother can you spare me a Dime“ und die Boswell Sisters träumten von etwas, das in der Hyperinflation schneller (und anders) wahr wurde als gedacht: „If I had a million Dollars“. Verzweiflung überall, aber auch eine blühende, überquellende Lust im Frust – und beides hat die Bear Family zu einer prachtvollen rosaroten 4-CD-Box zusammengefasst, ergänzt um einen grandiosen Bildband, in dem Michael Brooks die (Musik-)Geschichte jener schaurigen, schönen Jahre neu erzählt. Es war die Zeit, als man im Hotel, wenn man den 19. Stock buchte, gefragt wurde: „Zum Übernachten oder zum Springen?“ Ein böser Witz des Komikers Eddie Cantor von 1929 – symptomatisch für viele der vorzüglich entrauschten 88 Titel dieser euphorisierenden „Depression“-Box.

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