Читать книгу Mit Fahrrad durch Corona-Europa - Mattis Lühmann - Страница 12
Оглавление07.10.2020
07:28 Uhr
Es hat wieder in der Nacht auf mein Zelt geprasselt und jetzt immer noch, alles ist wieder nass und ich will nicht raus ins Nasse.
07:47 Uhr: Morgens an der Murg in Gaggenau
10:39 Uhr: Irgendwo an der Murg, in dem Ort wo ich mein Handy aufladen konnte
12:18 Uhr
Es regnet die ganze Zeit. Meine Füße und Klamotten sind durchnässt. Ich steh hier im Regen an einer E-Bike-Ladestation und lade mein Handy. Ich will weiter!
15:41 Uhr: Endlich ein bisschen Sonne
15:42 Uhr
Ich werde heute wohl wieder nicht viele Kilometer schaffen, dafür habe ich einen guten Platz zum Trocknen und Ordnen gefunden. Ein Häuschen mit Bank drin an der Murg. Der Fluss, der durch das ganze Murgtal fließt und an dem ich letzte Nacht auch geschlafen habe. Wunderschön ist es hier, sowas kenne ich eigentlich nur aus Skandinavien oder Kanada. Deutschland ist schon ein schönes und abwechslungsreiches Land.
19:17 Uhr
Ich bin jetzt in Freudenstadt, oder am Rande davon, ganz oben auf einem Berg und habe den perfekten Schlafplatz gefunden. Es regnet, aber ich bin unter Dach. Ich weiß nicht genau was das hier ist, aber vorne dran steht Duftrosengarten. Und hier ist ein Turm und so mehrere Bänke unter Überdachungen. Wie Zuschauertribünen, na ja egal, Hauptsache trocken und eine Steckdose. Jetzt kann ich alles schön durchladen und trocknen und Morgen richtig was schaffen. Heute habe ich nicht genau drauf geachtet wie viel ich geschafft habe, aber ich schätze mal so etwas über 30 Kilometer. Langsam hänge ich durch. Liegt aber auch daran, dass ich ständig Strom suchen muss.
Inzwischen verschwimmen alle Tage ineinander. Manchmal fühlt sich ein Tag auch an wie mehrere Tage oder ich habe einen Moment vor Augen, kann aber nicht mehr sagen welcher Tag es war. Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Frau im Garten, die neben sich eine einen halben Meter große Spinne aus Metall an der Wand hängen hatte, ich glaube das war vor Winterberg. Oder gestern, glaube ich, war eine Oma im Gebüsch ohne Hose, die sich da erleichtert hat, weil sie wohl dachte, dass da keiner vorbeikommt.