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Dritte szene

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Der König und Prinzessin Bibi.

Bibi.

Was denn Papa?

König. Ein Ungeheuer liegt in der Landschaft, das sich nur vom Fleische der Prinzessinnen nährt. Ich frage dich: Willst du dich etwa von ihm fressen lassen?

Bibi. Ja, Papa, von Herzen gern.

König. Warum mir diese befremdliche Antwort?

Bibi. Ich bin lebensmüde. Es ist mir recht, wenn es mich frißt.

König. Das hast du von mir geerbt. Wehe, mein Blut, mein Blut! Und warum dies, mein Kind?

Bibi. Ich bringe meine Rechnungen nicht heraus, und meine Bandfinken haben die schnelle Katrine. Was tut das Ungeheuer, wenn ich mich nicht fressen lasse?

König. Wawiluwaluwatsch Wiluwahuhu.

Bibi. Wawiluwaluwatsch Wiluwahuhu!

König. Fühlst du, was das heißt, in seinem ganzen Umfang?

Bibi. Ich fühl’s. Das muß unter allen Umständen vermieden werden, daß ich mich fressen lasse, ist eine Kleinigkeit dagegen. Ich besuche jetzt den Tod, damit er mir etwas geläufiger wird.

König. Warte, ich sehe nach im Adreßbuch. Liest vor. „Magnus Tod, Dr. nat., Knochensplittergasse 368, Hinterhaus“. Ich schlafe ein mit Wawilu, ich wache auf mit Waluwatsch, ich fahre aus meinen Träumen mit Wiluwahuhu.

Bibi. Das muß unter allen Umständen vermieden werden.

König. Ich lasse dich ziehen, wenn auch mit Wehmut, du warst immer ein frühreifes Kind.

Kasperle-Spiele für große Leute

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