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Die ewige Magd.
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Ich war Euch in Frieden als Magd untertan,
Hab’ im Dunklen ein Knäblein geboren,
Doch weil ich Mutter war ohne Mann,
Nannt’t Ihr mich gemein und verloren.
Mein Junge ist später Soldat geworden,
Ich bin bei Euch in Fron geblieben,
Im Weltkrieg hat er viel Feinde gemorden,
Nun könnt Ihr auch mich wieder lieben.
Ich schaffe des Tags für drei Männer zugleich,
Mein Sohn ruht schon draussen im Felde,
Er machte mich glücklich, er machte mich reich,
Was frag’ ich nach Eurem Gelde!
Ein Arbeitstier mit ergrautem Haar,
Verwelkt an des Sommers Schwelle,
So diene ich still Eurem Preussenaar,
Bald reitet der Tod gar schnelle.
Er schenkt mir zum schwarzen ein weisses Kleid,
Zu folgen meinem Soldaten,
Nun bin ich selig in Ewigkeit
Und allen Übeln entraten.
Über den Hügel draussen tobt blutig die Jagd,
Vergessen ist bald nun mein Sohn;
Vergessen wird auch die alte Magd,
Was bleibt mir von Eurem Lohn?