Читать книгу Time of Lust | Band 1 | Gefährliche Liebe | Roman - Megan Parker - Страница 9

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Mein Herz blutet ...

Eine Tür knallte, laute Worte, eilige Schritte. Ungewohnte Hektik holte mich aus dem Schlaf. Und trotzdem, als ich kurz darauf mein Zimmer verließ, war ich ganz allein ... Niemand auf dem Flur, keiner im Bad. Ich fand es seltsam, wollte jedoch die Gelegenheit für eine ausgiebige Dusche nutzen.

Noch immer in Gedanken bei David ließ ich das angenehm kühle Wasser über meine Haare fließen. Doch was im nächsten Moment passierte, jagte mir den bis dahin größten Schreck meines Lebens ein. Damian schlug die Badezimmertür auf und noch nie zuvor hatte ich das Gesicht eines Mannes so zornig gesehen. Er packte meine Hand, riss mich aus der Felsendusche und ich fiel vor ihm auf die Knie.

»Zieh das an!«, fauchte er und warf mir mein Nachthemd auf den Boden.

»Damian, ich bin nass!«, entgegnete ich ängstlich.

»Das ist völlig egal, du ziehst das jetzt an und du wirst mir dafür noch dankbar sein!«

Ich gehorchte und mit tropfenden Haaren zerrte er mich aus dem Bad in das Zimmer nebenan, welches ich noch nie zuvor von innen gesehen hatte. Ich erschrak, als ich all die Geräte darin erblickte ... und noch viel mehr, als Santiagos kalter, verächtlicher Blick auf mich fiel. Keathan stand hinter ihm. Zögerlich bewegte sich mein Kopf nach links, zu David. Er war nur mit einer Hose bekleidet und hatte die Hände auf den Rücken gebunden. Sein Gesicht war ausdruckslos und starr, nur kurz blickte er in meine Richtung, dann sofort wieder zu Santiago.

Damian hielt meine Arme fest ... und Santiago schlug David heftig ins Gesicht.

»NEIN!«, schrie ich, und sofort drückte mir Damian seine Hand auf den Mund.

Santiago drehte sich zu mir. »Wenn du dich nicht beherrschen kannst, bricht dir Damian die Hand, das schwöre ich dir!« ... und zu Damian: »Lass ihren Mund los!«

Dann wandte er sich wieder an David, der an einer Art Gitterwand lehnte. »Wie konntest du das tun? Ich hatte dir Sex erlaubt und nicht so etwas! Warum hast du nicht einfach mit ihr geschlafen, anstatt diese Show abzuziehen? Keiner hat von dir verlangt, ihr einen Orgasmus zu bescheren!«

David biss so stark seine Zähne zusammen, dass seine Kieferknochen hervortraten, aber er antwortete nicht. Wieder schlug Santiago in sein Gesicht. Ich bekam keine Luft vor Entsetzen.

»Dreh dich um!«, befahl ihm Santiago ... und David folgte, mit Blick zur Gitterwand.

Keathan löste Davids Handgelenke. Er band sie einzeln im oberen Bereich der Gitter fest. Ich konnte nicht hinsehen, als Santiago Keathan eine lange Peitsche in die Hand gab, und hätte mich am liebsten abgewandt, aber das war unter dem strengen Griff von Damian nicht möglich.

Santiago befahl: »Zwanzig!« ... und trat zurück.

Mein Herz blutete.

David gab keinen Ton von sich, aber sein Gesicht presste sich gegen die Gitter und all seine schönen Muskeln spannten sich an. Wir konnten ihn immer tiefer atmen hören, während sich mehr und mehr Striemen an seinem Rücken abzeichneten. Seine Fäuste verkrampften sich vor Schmerzen.

Tränen liefen über mein Gesicht. Warum konnte ich jetzt nicht ohnmächtig werden? Plötzlich war es still. David atmete mehrmals hörbar aus, er blutete an ein paar Stellen. Keathan legte das ekelhafte Ding zur Seite. Ich sank auf die Knie und Damian ließ es zu. Seine strenge Hand, ohne die es mich mit Sicherheit sofort zu David gezogen hätte, suchte sich einen neuen Platz in meinen Haaren.

Santiago löste die Fesseln und David drehte sich zu ihm, sie sahen einander aus unmittelbarer Nähe in die Augen ... Santiago hasserfüllt und David musste ständig zwinkern, weil ihm der Schweiß von der Stirn tropfte. Bestimmt eine Minute lang ... Dann stützte sich Santiago mit den Händen links und rechts von ihm gegen die Stangen, er legte seinen Kopf etwas schräg und begann ihn zu küssen. David hob zum Zeichen seiner Ergebenheit seine Hände über den Kopf ... Er schloss die Augen, lehnte sich selbst mit dem wunden Rücken gegen das grobe Gitter und gab sich Santiagos Leidenschaft hin. Sie atmeten beide sehr tief, Santiago zog immer wieder ruckartig an den Eisenstangen und presste damit seinen eigenen Körper gegen David. Ich war fasziniert von dieser innigen gegenseitigen Leidenschaft. Bis er sich zum Schluss endlich ein paar Zentimeter von ihm löste und wieder in seine Augen blickte. David hatte noch immer seine Arme erhoben und sah genauso verliebt aus, wie gestern mit mir, nur dass diesmal Tränen über seine Wangen liefen ...

Santiago wandte sich von ihm ab und fuhr sich mit beiden Händen gleichzeitig durch die Haare. Sein Blick sprach tausend Worte, er wusste genau, dass er jetzt wieder der Einzige in Davids Herzen war. David ließ seine Arme fallen. Keathan ging zur Tür und hielt sie für ihn auf.

David sah mich auf dem Boden knien. Er zögerte einen Moment und versuchte, wider jede Vernunft, für mich zu sprechen. »Santiago ... bitte ...«, er hielt kurz inne, »es tut mir leid.«

Santiago stand noch immer mit dem Rücken zu ihm und dachte mit Sicherheit, die Entschuldigung habe ihm gegolten, aber bei den letzten Worten hatte David mich angesehen. Dann ging er ... und mir schauderte noch einmal beim Anblick seines Rückens.

Santiago riss mich an den Haaren zu sich hoch. Er schenkte mir sein sonst so geliebtes schiefes Lächeln, zusammen mit einer zynischen Andeutung. »Und? Was machen wir mit dir Schönes ... zu deinem Geburtstag?«

»Danke«, fauchte ich ihn an, »ich hatte mein Geschenk schon gestern ... mit David!«

Es traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Mein Herz klopfte, meine Hände zitterten ... purer Leichtsinn! Aber diese Antwort war ich David schuldig.

Santiago ließ meine Haare los und ging zwei Schritte zurück. Nachdenklich griff er mit der Hand an sein Kinn. »Na, dann werden wir versuchen, dir mindestens ebenso viel Spaß zu bereiten, hm ...?«

Ja, damit hatte ich rechnen müssen. Aber ich wollte Stärke zeigen und sah ihm direkt in die Augen, ohne zu antworten.

Santiago sprach weiter. »Ich habe mir vorgestellt, du solltest zum Geburtstag etwas Bleibendes von mir bekommen!« Er lächelte und fügte hinzu: »... aber nicht jetzt, sondern erst am Abend, und bis dahin sollst du genug Zeit erhalten, dich darauf zu freuen.«

Dann wandte er sich an Damian: »Bind sie an!«

Damian lehnte mich mit dem Rücken an die Gitterwand, streckte meine Arme nach oben und befestigte sie mit einem Riemen. Meine Haare waren noch nicht getrocknet und auch das kurze Nachthemd klebte feucht an mir. Er schob unsanft meine Beine auseinander und fixierte sie so weit außen, dass ich auf die erste Sprosse steigen musste und sich meine Arme über mir zur Gänze durchstreckten.

»Was machen wir mit ihr?«, überlegte Santiago laut. »Sie sieht doch aus wie Schneewittchen, findest du nicht?«

»Ja, vielleicht ... aber trotzdem ... das würde ich nicht tun!«, entgegnete Damian.

»Sie hat mich beleidigt, Damian!«

»Ich weiß, aber bedenke, sie ist erst zwei Wochen bei dir und ich finde sie stellt sich recht gut an. Du solltest sie nicht gleich ins kalte Wasser stoßen.«

Santiago überlegte lange, er griff sich an die Stirn, seine Mundwinkel zogen sich nach unten und schließlich lautete seine Entscheidung: »Ich bleibe dabei: Schneewittchen!«

Damian presste seine Lippen zusammen und nickte.

Santiago nickte ebenfalls, drehte sich in meine Richtung und kam mir langsam näher. Meine Gedanken überschlugen sich, ich hatte bis jetzt nur Bahnhof verstanden, trotzdem ahnte ich Schlimmes. Er legte überraschend zärtlich seine Hände an meine Hüften und berührte mit seinen heißen Lippen nur ganz sachte meine Wange. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und seine Zunge, die an mir fast unmerklich leckte. Zentimeter für Zentimeter hauchte er mir zarte Liebkosungen ins Gesicht. Er bedeckte meine Schläfen mit warmer Atemluft und ich spürte den leichten Druck seiner schönen Lippen an meiner Stirn. Es war hauptsächlich sein übertrieben tiefer Atem, der meinen ganzen Körper in Erregung versetzte. Dann spürte ich eine Berührung zwischen meinen Beinen ... nicht seine Finger ... etwas Kaltes, Unförmiges drückte fest gegen mich. Was auch immer es war, auch ich musste nun schwer atmen. Der Druck verstärkte sich und ich spürte, es wollte in mich eindringen. Santiago stöhnte erregt in meinen Mund ... und ich konnte nicht verhindern, so feucht wie ich war, dass dieses unregelmäßig runde Ding in mich schlüpfte.

Ich spürte den kühlen Gegenstand in meinem Unterleib und es erregte mich, als wäre es ein Teil von Santiago gewesen. Er hatte seinen Mund ständig leicht geöffnet und wanderte damit langsam zur anderen Seite meines Gesichtes, fast ohne mich richtig zu berühren. Ab dem Moment, wo seine Lippen auf meine trafen, sie sanft umkreisten, ohne mich zu küssen, wurde meine Begierde unkontrollierbar. Er hielt mit einer Hand mein Kinn hoch und ich konnte seine Zungenspitze fühlen, wie sie hauchzart über meinen Mund strich. Plötzlich nahm das Ding in mir eine kreisende Bewegung auf, es summte ganz leise. Ich inhalierte seinen Atem und fühlte mich voller Hingabe mit ihm vereint. Er begann gefühlvoll an meiner Oberlippe zu saugen ... und ich verlor meine Beherrschung ... ich konnte nicht mehr stillhalten, stattdessen schob ich für den Bruchteil einer Sekunde meinen Kopf nach vorn, wollte mir einen richtigen Kuss von ihm stehlen, aber er wich sofort zurück und brachte das Ding in mir zum Schweigen.

Enttäuscht ließ ich meinen Kopf hängen und versuchte, meinen Atem wieder zu normalisieren. Santiago setzte sich auf eine Art Massagetisch und sprach zu Damian: »Fang an!«

Ich blickte auf und sah, wie Damian in Hüfthöhe eine extrem lange Metalllade aus der linken Wand zog, sie erinnerte mich sofort an die Aufbewahrung von Toten im Leichenschauhaus, nur viel schmaler und niedriger. Panisch aktivierte ich meine Stimme. »Das ... das ist nicht euer Ernst ... ich leg mich da nicht rein!«

Santiago lächelte selbstgefällig und schwieg.

»Was hat das mit Schneewittchen zu tun?«, fragte ich.

»Du kannst da drin schlafen und warten, dass ein Prinz kommt, der dich wachküsst ...«, antwortete er grinsend.

»Und wann genau kommt der?«, fragte ich ihn und blieb dabei bewusst bei seiner perversen Märchengeschichte.

Er zuckte nur mit den Schultern.

Meine Stimme wurde lauter. »Ich könnte da drin ersticken!«

Santiago gab mir keine Antwort mehr.

»DAMIAN!«, rief ich verzweifelt.

Von ihm bekam ich wenigstens eine Antwort, allerdings nicht die, die ich erwartet hatte. »Versuche, dich zu beruhigen ... und hör auf zu sprechen!«

Mein Herz klopfte heftig, ich redete mir selbst ein, dass sie mir nur Angst einjagen wollten. Bestimmt würden sie die Lade zuschieben und gleich wieder öffnen. Ich überlegte kurz, ob ich zuvor schon mal an Platzangst gelitten hatte, konnte aber keine Hinweise darauf in meiner Erinnerung finden. Trotzdem, dieses Gefängnis wirkte total eng und ich konnte schließlich nicht vorausahnen, wie mein Körper oder viel mehr meine Psyche darauf reagieren würde.

Damian band meine Hände und Füße los, er nahm mich auf seine Arme und legte mich mit den Füßen voraus von oben in die Metallschale. Sie war innen gar nicht gerade, sondern ergonomisch geformt und fast genau für meine Größe gebaut. Ich griff mit einer Hand nach Damians T-Shirt und krallte mich daran fest. Ich versuchte, ihn so verzweifelt anzusehen, wie ich nur konnte.

Er blickte etwas unsicher zu Santiago.

»Mach weiter!«, hörte ich aus dem Hintergrund.

Damian wirkte gar nicht mehr so furchteinflößend wie sonst. Lieber hätte ich eine ganze Nacht mit ihm verbracht ... und Ersticken gespielt ... als das hier! Fast mitleidig sah er mich an.

»Lass mich los«, ermahnte er mich leise.

Ich schüttelte den Kopf, als hätte ich eine Chance gehabt.

»Lass mich los«, befahl er zum zweiten Mal, genauso ruhig und geduldig.

Widerwillig löste ich meine Finger von seinem T-Shirt.

Damian drehte vorsichtig an einem Rad und ganz langsam schoben sich die Seitenwände figurumspielend an meinen Körper. Er legte mir meine Hände auf die Brust und das Unding drückte seitlich bis an meine Rippen, es formte meine Taille nach, begrenzte meine Beine und fixierte sogar meinen Kopf. Behutsam zog er all meine Haare unter mir hervor und drapierte sie hübsch auf meinen Schultern ... Mittlerweile war mein Nachthemd fast getrocknet. Er spannte einen Gurt über meine Stirn, über meine Hände und meine Knie, sodass ich mich nicht mehr hätte aufsetzen können. Ich atmete panisch ... Damian legte mir zur Beruhigung seine Hand auf meine Augen ... vielleicht konnte er aber auch einfach meine hilfesuchenden Blicke nicht mehr ertragen. Als er sie wegzog, stand Santiago neben mir und berührte meinen unteren Bauch.

»Ich werde an dich denken ... Und immer wenn ich an dich denke, wirst du es fühlen.«

Der enge Stirngurt ließ nicht zu, dass ich nickte.

»Willst du mir noch etwas sagen?«, fragte Santiago.

Ich musste kurz überlegen. Die Frage, die mir auf der Zunge brannte, »Wie lange?«, würde er mir ohnehin nicht beantworten. Meine einzige Chance sah ich darin, ihn zu beschwichtigen.

Meine Stimme zitterte: »Ich liebe dich.«

Seine Mundwinkel zogen sich wieder nach unten ... Endlos erschienen mir die Sekunden, in denen sein Blick mich fesselte. »Das glaube ich dir nicht!«, antwortete er kühl.

Angst breitete sich in meinem Herzen aus und trieb mir bittere Tränen aus den Augen. Verschwommen sah ich ein letztes Mal sein Gesicht, dann wurde es dunkel.

Ein Riegel fiel ins Schloss und mit einem Schlag war es stockfinster. Mein Herz raste, ich atmete keuchend. Noch immer hoffte ich auf einen schlechten Scherz ... Sie wollten mich testen ... Ja, es war bestimmt eine Art Prüfung. Ich versuchte, meinen Atem zu kontrollieren, um zu lauschen, ob ich jemanden reden hören würde. Es dauerte Minuten, bis ich mich beruhigt hatte, ständig quälte mich das Gefühl, zu wenig Luft zu bekommen. Als es mir schließlich gelang, einigermaßen flach zu atmen und sogar kurz mal die Luft anzuhalten, trat ein unscheinbares Surren einer Lüftung in den Vordergrund. Davon abgesehen ... einsame Stille. Wenigstens war jetzt klar, ich würde nicht ersticken. Ich durfte nur nicht den Verstand verlieren. Ich musste mir eine Beschäftigung suchen, mein Hirn brauchte ganz klare Aufgaben, um nicht angesichts dieser ausweglosen Lage in Panik zu verfallen. Als erstes wollte ich meine Bewegungsfreiheit testen. Unten beginnend. Meine Zehen ... konnte ich bewegen. Die Füße ... waren ziemlich zusammengepresst und die Fußsohlen standen an der unteren Wand an. Knie, Oberschenkel, Hüfte ... keine Chance. Damian hatte mir die Hände überkreuzt auf die Brust gelegt und mit einem Gurt niedergebunden. Ich versuchte, die eine Hand unter der anderen herauszuziehen ... und es gelang mir. Beachtlich, ich hatte also die Wahl, ob ich meine Hände nebeneinander oder überkreuzt auf meiner Brust liegen haben wollte. Und ... ich konnte mich mit einer Fingerspitze am Kinn kratzen. Damian war so nett zu mir.

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