Читать книгу Femme Fatale - Melanie Tasi - Страница 9

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Kapitel 6

Die nächste Stunde verbrachten wir damit, die gesamte Flasche Champagner zu leeren. Und ich ließ mich von Stan anhimmeln. Er wollte mich, das wusste ich, das spürte ich. Immer, wenn ich meine Hand auf seinen Oberschenkel legte oder ihn nur leicht am Arm berührte, merkte ich, wie ein leichter Schauer seinen Körper durchzog. Ich tat natürlich so, als würde ich das nicht merken. Als wir den letzten Schluck Champagner aus unseren Gläsern getrunken hatten, rutschte Stan nervös auf seinem Sitz hin und her. Ich machte ihn wohl nervöser als ich dachte. Vielleicht war er auch nur betrunken und konnte sich nicht mehr auf seinem Sitz halten.

„Soll ich noch eine Flasche holen?“, fragte ich und wollte nach der leeren Flasche greifen. Stan hielt meine Hand noch in der Bewegung fest und schaute mir direkt in die Augen. In seinen braunen Augen brannte Verlangen. Das Verlangen nach mir. Nun hatte ich ihn endgültig soweit. In meinen Gedanken huschten Bilder vorbei, die mir zeigten, was ich mit ihm anstellen könnte. Vor allem waren es Bilder, die mir vor Augen führten, wie ich ihn töten könnte. Doch ich erlaubte mir nicht, mich in diesen Bildern zu vertiefen oder weiter über sie nachzudenken. Ich wollte den Moment auskosten, von Anfang bis zum Ende. Ich wollte es auf mich zukommen lassen, spontan entscheiden, was ich tue, obwohl ich zugeben musste, kein spontaner Mensch zu sein. Aber bei Stan war es anders. Ich wollte die Zeit mit ihm genießen. Ein Quickie mit ihm war mir nicht genug, ich wollte ihn so lange wie möglich bei mir haben und Dinge anstellen, die ich mir vorher nicht vorstellen wollte oder konnte.

„Ich würde lieber woanders mit dir hingehen“, sagte Stan, sprang auf und zog mich mit sich von dem Sofa. Was hatte er bloß vor?

„Moment, ich kann nicht so einfach gehen. Was sagt mein Chef?“, rief ich und zupfte an meinem Rock herum, damit nicht noch mehr entblößt wurde.

„Ist schon Ok, ich regle das.“ Kaum das Stan diesen Satz ausgesprochen hatte, lief er auch schon über die Tanzfläche. Sein Gang war dabei etwas merkwürdig. Da war wohl etwas zwischen seinen Beinen, das ihn am Laufen hinderte. Etwas Hartes. Etwas, an dem wohl ich schuld war. Bei der Vorstellung, wie er mit einer Erektion über die Tanzfläche lief, ließ mich schmunzeln. An dieser Situation war ich wohl nicht ganz unschuldig gewesen. Von weitem beobachtete ich, wie Stan sich mit Mark unterhielt. Was die Beiden wohl zu besprechen hatten? Es dauerte nicht lange und er kam wieder zurück, mit dem selben merkwürdigen Gang wie zuvor. Dagegen musste ich dringend etwas unternehmen.

Schwer atmend blieb er vor mir stehen und sagte: „Ok, dein Chef hat nichts dagegen, wenn du jetzt schon Feierabend machst.“ Er nahm mich bei der Hand und zog mich zum Ausgang. Sein Griff war sanft aber bestimmt. Er wollte mich, so schnell wie möglich. Und ich wollte ihn. Als wir die Cocktailbar verlassen hatten, fragte ich ihn, wohin wir gehen würden. Dabei dachte ich an ein kleines, schnuckeliges Hotelzimmer. Es gab ja genug Stundenhotels in der Gegend, die wir nutzen konnten. Doch Stan sagte nur ein Wort und das war Auto. Ok, dann eben ein Auto, war mir auch recht. Etwas eng, aber es würde für unsere Zwecke ausreichend sein. Vor allem für das, was ich mit Stan vorhatte. Ohne meine Hand loszulassen, zog er mich über den Parkplatz zu einem schwarzen BMW. Na, zum Glück war es ein großes Auto und nicht ein kleiner Smart. Ich musste zugeben, dass diese protzige Karre zu ihm passte.

Stan öffnete mir die Tür und wartete geduldig bis ich eingestiegen war. Dabei rutschte mir, natürlich rein zufällig, der Rock ein Stück nach oben und ein Teil meines schwarzen Slips kam zum Vorschein. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Stan schwer schlucken musste. Er schloss hastig die Tür und lief zur Fahrerseite. Als er eingestiegen war und den Motor startete, fragte ich: „Wohin fahren wir?“

„An einen Ort, an dem wir ungestört sein werden.“ Seine Antwort war knapp und ich beließ es dabei. Ich ging das Risiko ein, mich überraschen zu lassen. Der Parkplatz wäre auch gut gewesen, obwohl an diesem Ort doch deutlich mehr los war. Und auf Zuschauer legte ich keinen Wert, weder beim Sex, noch bei meinem anderen Vergnügen.

„Ach ja, hätte ich fast vergessen. Mark meinte, ich sollte dir die hier geben.“ Er drückte mir meine Handtasche in die Hand und legte den Gang ein. Mit quietschenden Reifen gab er Gas und fuhr los. Gott sei Dank, meine Handtasche. Die hatte ich schon vergessen, dabei brauchte ich sie noch. Sie beinhaltete sehr wichtige Dinge, die ich bald brauchen würde. Wie hatte ich die nur vergessen können? Nun ja, Stan hatte mir nicht gerade die Möglichkeit gegeben, an etwas Anderes zu denken als an ihn und an das, was bald passieren würde.

Femme Fatale

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