Читать книгу Du gehörst mir, Sophie! - Melanie Weber-Tilse - Страница 6
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Оглавление„Du lässt ihn aber nicht sterben, oder? Bitte, bitte nicht. Der Typ ist einfach zu heiß dafür!“ Tracy schaute Sophie flehentlich an.
Sophies glockenklares Lachen wehte durch das Schwesternzimmer. „Ich verrate doch das Ende nicht. Sonst kauft mir keiner mehr das Buch.“
„Mir kannst du es doch verraten. Du kannst es mir auch ins Ohr flüstern.“ Tracy beugte sich zu ihr herüber.
„Nein, auch nicht geflüstert.“ Sophie verschränkte die Arme vor der Brust.
Als sie vor einigen Wochen zur Behandlung im Central Hospital war, hatte sie dort Tracy kennengelernt. Sie war die Einzige, die sie sofort erkannte und mittlerweile nicht nur ihr größter Fan war, sondern auch ihre beste Freundin.
Sophie war Bestsellerautorin im Erotikbereich. Allerdings wusste keiner, dass ihre Fantasien auch wirklich nur Fantasien waren. Natürlich war sie keine Jungfrau mehr und hatte schon einige Sexualpartner gehabt. Auch war sie für ihre letzte Reihe extra in einem BDSM-Club gegangen, um sich mit der Materie vertraut zu machen. Trotzdem entsprangen die Sexszenen und heißen Männer rein ihrer Fantasie.
Es gab zwar einen Mann in ihrem Leben, aber das war mehr als kompliziert. Es herrschte ein Spiel aus Macht und Gewalt und nicht aus gegenseitigem Respekt und Vertrauen.
„Du bist doch echt gemein.“
„Wer ist gemein?“, wurden Tracy und Sophie unterbrochen. Dr. Tristan Stiller betrat das Schwesternzimmer und holte sich einen Kaffee. Sophie rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum, denn dieser Mann hatte für ihr nächstes Buch schon für einiges an Stoff gesorgt. So einen heißen Mann gab es wohl sonst nirgends auf der Welt. Da kam noch nicht mal der Protagonist aus ihrer jetzt abgeschlossenen Trilogie mit, den Tracy so sehr vergötterte.
„Sophie ist gemein. Sie möchte mir nicht verraten ob Detective Jeremy Derek im letzten Teil nun überlebt hat, oder gestorben ist.“
„Ausgehend von seinen Verletzungen hätte er überleben können. Zwar war er schwerverletzt, aber in den Händen von guten Ärzten und ein wenig Glück, wäre das durchaus möglich“, gab Dr. Stiller ungerührt zurück.
Sophies Kopf ruckte in seine Richtung. Er hatte ihre Bücher gelesen? Mist, dann wusste er natürlich auch um die heißen Szenen, die sie geschrieben hatte. Egal ob sie sie selbst erlebt hatte oder nicht, dass Tristan Stiller wusste, dass sie aus ihrer Feder stammten, war ihr einfach peinlich. Man sollte meinen, gerade weil sie darüber schrieb, wäre sie total abgeklärt. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Für Sophie waren Interviews und TV-Shows der Horror, wenn sie ganz ungezwungen über Sex sprechen sollte.
„Oh, dann kann ich ja noch Hoffnung haben, dass mein Jeremy doch noch überlebt hat und es ein Happy End mit Sarah gibt.“ Tracy schwelgte schon in neuen heißen Szenen.
Sophie dagegen versank in Tristans Blick. Er schaute sie intensiv an und sie war sich sicher, hier stand ein Mann, der wusste, was er wollte und dies auch gewöhnlich bekam.
„Wie war es eigentlich in diesem Club?“
Wieder ruckte Sophies Kopf herum. Tracy hatte sie jetzt nicht allen Ernstes nach ihrem Besuch in dem BDSM-Club gefragt. Direkt vor Dr. Sexy Tristan Stiller.
„Welcher Club?“, fragte sie daher und erdolchte Tracy mit Blicken. Sie hoffte, dass Tracy das deuten konnte und schnell das Thema wechselte. Aber entweder war sie schwer von Begriff oder wollte es wirklich ganz genau wissen.
„Na, dieser BDSM-Club. Du wolltest dort doch wegen Recherchen zu deinem neuen Buch hin.“
Das Schleifen des Stuhles, den nun Tristan Stiller zurückzog, ließ Sophie zusammenzucken.
„Müssen Sie nicht arbeiten?“, versuchte Sophie einen Vorstoß, um ihm begreiflich zu machen, dass sie nicht darüber reden wollte, wenn er dabei war.
„Nein, ich habe jetzt Pause.“
Er stellte die Kaffeetasse vor sich hin und sah sie nun auch abwartend an. Seine Augen hatten eine außergewöhnliche Farbe. Ein Dunkles blaugrau, welches ihn gefährlich wirken ließ. Wobei die Gefährlichkeit sicher nichts mit seiner Augenfarbe zu tun hatte. Er bewegte und verhielt sich nicht nur wie jemand, der alles bekam, was er wollte, sondern auch wie jemand, der sich einfach alles nahm, was er wollte.
„Nun erzähl schon“, riss Tracy sie wiederholt aus ihren Gedanken.
„Wie soll es dort gewesen sein? Ich habe dort mit Tom schon öfter aufgrund diverser Recherchen gesprochen.“
„Ja ja, das weiß ich doch. Hattest du aber nicht gesagt, dass du für dein neues Buch gewisse Praktiken auch selber ausprobieren wolltest?“
Danke, danke, danke. Diesmal schoss Sophies Blick wirklich Giftpfeile auf Tracy.
„Dann war Ihre Verletzung gar nicht vom Ausprobieren in diesem Club?“, mischte sich nun Dr. Sexgott wieder ein.
„Nein. Das ist bei der Hausarbeit passiert. Dort, wo statistisch gesehen auch die meisten Unfälle geschehen.“
Seine Augenbraue zuckte kurz. „Hm, Sie kennen sich wohl mit Statistiken aus.“
„So etwas bleibt nicht aus, wenn man nach Verletzungsmöglichkeiten sucht.“
Tracy seufzte übertrieben auf. „Könnten wir uns nun mal dem interessanteren Thema zuwenden? Wie war es mit Tom?“
Wieder zuckte die Augenbraue von Tristan Stiller.
„Wie soll es mit ihm gewesen sein? Es war ungewöhnlich.“
„Ungewöhnlich? Du findest Sex mit dem dominanten Tom nur ungewöhnlich? Nicht außergewöhnlich?“ Tracys Stimme war eine Oktave höher gerutscht, dafür waren Sophies Augen auf den Kaffee vor ihr gerichtet.
„Hm“, brummte sie. „Es ist halt schon komisch, mit einem Mann Sex zu haben, mit dem man nicht liiert ist. Und dann auch noch in eine Richtung zu gehen, wo viel Vertrauen dazu gehört.“
„Aber du hast dich doch schon oft mit Tom getroffen und weißt, wie er ist?!“
„Das schon, aber es ist etwas anderes, wenn du nur über das Thema sprichst, als wenn du es auch wirklich ausprobierst.“
„Was hat er mit Ihnen gemacht?“ War Tristans Stimme vorhin auch schon so dunkel und schwer gewesen? Sophie war sich nicht sicher, was das für ein Unterton war, der in seiner Stimme mitschwang.
„Ich habe zwar schon öfter über Dominanz, Unterwerfung, Dom und Sub und auch den damit verbundenen Geschlechtsverkehr geschrieben, aber diesmal wollte ich es nicht nur erzählt bekommen, sondern auch einmal selber erleben. Allerdings die Softvariante“, erklärte Sophie so teilnahmslos, wie sie es in Interviews auch immer tat. Wenn sie zu einem Thema auf Abstand ging, konnte sie doch relativ ruhig darüber sprechen. Das hatte sie dringend lernen müssen, weil sie immer Probleme damit gehabt hatte.
„Da ich noch nicht damit vertraut war, hat Tom mir nur meine Hände hinter dem Rücken gefesselt und die Augen verbunden. Wir hatten vereinbart, dass es weder zu feste Schläge, noch Würgen, geschweige denn Schnitte geben würde.“
„Würgen und schneiden? Das wäre mal gar nichts für mich.“ Tracy schaute entsetzt zu Sophie.
„Auch irgendwelche ekligen körperlichen Ausscheidungen waren ein Tabu.“ Kurz schüttelte es Sophie. Als sie mit Tom die Rahmenbedingungen abgesprochen hatte, war ihr gar nicht bewusst gewesen, was es alles gab. Natürlich hatte sie sich mit dem Thema schon oft beschäftigt, aber nie hatte sie sich so tief gehende Gedanken machen müssen, was sie wollte und was nicht.
„Somit war es die absolute Softvariante. Kein Analsex, keine zu heftigen Züchtigungen.“
Das Piepsen von Sophies Handy riss sie aus dem Gespräch.
„Entschuldigt, ich muss los. Mein Agent hüpft schon wieder im Dreieck, weil ich das Manuskript noch nicht abgegeben habe. Dabei habe ich noch lange Zeit bis zum Abgabetermin. Der Mann sollte vielleicht mal zu Tom gehen, danach ist er sicher entspannter.“ Sophie verdrehte die Augen und packte ihre Sachen in ihre Handtasche.
„Sehen wir uns am Wochenende?“, fragte Tracy nach.
„Ja, sehr gerne. Auf Wiedersehen, Dr. Stiller.“
Sophie eilte den langen Flur, den rechts und links Untersuchungszimmer säumten, entlang.
„Ms Moore, hätten Sie noch mal kurz Zeit? Ich müsste etwas Dringendes mit Ihnen besprechen.“ Die Stimme von Dr. Stiller ließ Sophie sofort innehalten.
„Was gibt es denn?“, fragte sie ihn sofort alarmiert. Warum hatte er sie aufgehalten?
„Würden Sie mir bitte hier in den Untersuchungsraum folgen?“ Dr. Stiller hielt ihr die Tür auf.
Gab es in ihren Untersuchungsergebnissen ein Problem, was er nicht vor Tracy mit ihr hatte besprechen wollen?
Als Sophie in den Raum getreten war und er die Tür schloss, wurde sie mit einem Mal von ihm an gerade diese gedrückt. Sein starker Körper fixierte ihren und er zog ihr die Arme über den Kopf. Bevor sie nur irgendetwas sagen konnte, presste er seine Lippen auf ihren Mund. Seine Zunge bat nicht um Einlass, sondern drang ohne Umschweife hinein. Dort fing er ein erregendes Spiel mit ihrer Zunge an. Sophie wagte nicht zu atmen und die Emotionen rollten über sie hinweg.
So abrupt, wie der Überfall gekommen war, so schnell löste er seine Lippen von ihren. Jedoch fixierte er sie weiter an der Tür. Er wanderte zu ihrem Ohrläppchen und strich darüber. Ein Schauer durchlief ihren Körper.
„Wie viele Höhepunkte hat er dir geschenkt?“ Gefährlich leise war seine Stimme an ihrem Ohr zu hören.
„Wer?“, stotterte Sophie.
„Tom“, knurrte er.
„Zwei.“
„Nur zwei? Das ist gar nichts.“
Sophie fing sich langsam wieder. Auch wenn sein Körper immer noch schwer auf ihr lag und er ihre Arme, wie im Schraubstock über ihren Kopf hielt, so gewann sie wieder etwas von ihrem Selbstvertrauen zurück.
„Ich war doch nur zwei Stunden bei ihm.“
„Nur?“, nun grinste Tristan teuflisch. „In zwei Stunden hättest du bei mir weit mehr als nur zwei Orgasmen bekommen. Ich hätte dir so viele beschert, dass du mich irgendwann angebettelt hättest, damit aufzuhören.“
Sophie keuchte auf. Was bildete er sich ein? „Woher willst du das wissen?“ Auch sie war jetzt ins Du übergegangen.
„Ich werde dir einen Vorgeschmack geben, danach wirst du mich das nie wieder fragen.“
Sein Mund presste sich wieder auf ihren, und während seine Zunge ihre Lippen teilte, drückte er sein Knie zwischen ihre Schenkel, schob seine freie Hand an dem kleinen String vorbei und drang mit drei Fingern in sie ein. Sophies Schrei wurde durch seinen Kuss gedämpft.
Er fragte nicht, was sie wollte. Es interessierte ihn auch nicht. Er gab ihr das, was er wollte. Tristan zog seine Finger ein Stück heraus, um sie gleich wieder in sie zu rammen. Laut schmatzte ihre mittlerweile auslaufende Pussy.
„So feucht und bereit.“ Er knabberte an ihrem Hals und beim nächsten Einführen seiner Finger biss er zu.
Sophie stöhnte auf. Tom war gegen Tristan sanft. Erst jetzt spürte Sophie, was es bedeutete, ohne Rücksicht auf das, was sie eigentlich wollte, genommen zu werden. Und doch wusste sie instinktiv, dass Tristan ihr zwar Schmerzen zufügen, aber nicht über einen gewissen Punkt hinaus gehen würde.
Als sein Daumen über ihre Perle strich, wurde ihr lautes Stöhnen wieder mit seinem Kuss gedämpft.
„Still Sophie, sonst muss ich dich bestrafen.“
Bei seinen Worten zog sich ihre Muschi qualvoll zusammen und die Feuchtigkeit verteilte sich über seine Hand. Sie biss sich auf die Unterlippe, um sich durch den Schmerz zu beruhigen, was ihr trotzdem sehr schwer fiel, weil er nun fest auf ihren Kitzler drückte und seine Finger tiefer in sie schob.
Ihre Atmung ging mittlerweile unkontrolliert und ihr Becken zuckte wild.
„Halt still“, befahl er ihr und schob einen vierten Finger in sie hinein. Er dehnte sie, weitete sie, dass es fast schon schmerzhaft war und doch zog die Lust weiter durch ihren Unterkörper und ließ sie erzittern.
„Und jetzt komm.“ Er schob die Finger noch tiefer und legte seinen Daumen fest auf ihre geschwollene Perle. Er hatte ihr die Unterlippe aus den Zähnen gelöst und biss nun selbst hinein.
Ein Ruck ging durch ihren Körper, als der Orgasmus über sie hinwegrollte. Immer tiefer bohrte er seine Finger in sie und spreizte sie, um ihren Höhepunkt weiter auszudehnen. Er ließ von ihrer Lippe ab und legte nun sanfter seinen Mund auf ihren. Seine Finger zog er zusammen und hielt dann inne, um Sophie die Möglichkeit zu geben, ruhiger zu werden. Dann entfernte er sich langsam aus ihrer feuchten Höhle.
Er löste den Mund von ihr und leckte sich genüsslich die Finger ab. Dabei fixierte er sie immer noch an der Tür.
„Du schmeckst gut.“ Er grinste sie wieder an, doch diesmal war es sanfter. Dann führte er ihre Hände, die sich die ganze Zeit über ihren Kopf befunden hatten, an ihr wieder herunter. Das Blut schoss schon fast unangenehm in ihre Arme.
„Reibe sie vorsichtig, dann hört das Kribbeln auf.“ Er löste sich nun von ihr und ging zu dem Papierspender am Waschbecken und reichte dieses Sophie. Während sie ihn nur irritiert anschaute, glitt sein Blick herunter zu ihren Beinen.
Ihr Kopf flog nach unten und tatsächlich sah sie die Flüssigkeit, die an ihren Oberschenkeln feucht schimmerte. Wäre sie jetzt so rausgegangen, hätte es jeder gesehen.
Sie wurde knallrot und wischte sich fahrig trocken. Tristan hatte sich die Hände gewaschen, nahm ihr das Papier ab und drückte sich wieder gegen ihren Körper.
„Dein Körper ist so leicht zu lenken, Sophie. Ich hätte dich in zwei Stunden sehr oft kommen lassen. Mehrmals hintereinander, schnell und hart.“ Er stahl sich einen Kuss von ihr und rückte wieder ab.
„Dein Handy.“
Sophie musste sich erst einmal räuspern, um einen Ton herauszubekommen. Noch immer konnte sie nicht glauben, was gerade passiert war. „Was willst du mit meinem Handy?“
„Gib es mir“, forderte er sie auf. Ein Befehl, der keinen Widerspruch duldete. „Oder soll ich dich vor allen Ärzten in der Abteilung zum Höhepunkt treiben? Möchtest du, dass ich dich so bestrafe?“
Sophie riss die Augen auf, kramte in ihrer Handtasche nach dem Handy und drückte es ihm in die Hand. Mit keiner Sekunde zweifelte sie daran, dass er es wirklich tun würde. Sie vor den anderen Ärzten vorführen. Sie schamlos präsentieren und sie zum Gipfel zu treiben, während sie Zuschauer hatten.
Er tippte die Zahlen in ihr Handy und schickte sich dann selbst eine Nachricht, damit er auch ja ihre Nummer hatte. Denn er wusste, sie würde sich ganz sicher nicht bei ihm melden.
„Ich melde mich bei dir, Sophie, denn das war erst der Anfang.“ Er schob sich an ihr vorbei und öffnete die Tür. Dann stand sie alleine in dem Zimmer und ihre Gedanken rasten. Er hatte sie gegen ihren Willen zu einem Orgasmus gebracht, der noch immer in ihrem Körper nachhallte. Er hatte das Spiel zwischen Schmerz und Lust so unter Kontrolle gehabt, dass Sophie auch hier keine Sekunde daran zweifelte, dass er es nicht zum ersten Mal gemacht hatte. Er war ein Meister darin und Tom verblasste immer mehr gegen Tristan.
Während sie sich wieder herrichtete, wusste sie, dass sie Tristan auf keinen Fall wiedersehen konnte. Nein, das durfte sie nicht. Es gab da jemanden, der ihn und auch sie töten würde. Eiskalt, ohne nachzudenken. Denn Sophie gehörte schon jemanden, der nie zulassen würde, dass sie sich einem anderen Mann zuwenden würde. Und denjenigen durfte und konnte sie nicht verraten, denn sie stand für immer in seiner Schuld.
Sophie schloss die Haustüre auf und trat in ihr Zuhause ein. Noch bevor sie den Schlüssel ans Board hängen konnte, wurde sie abermals an eine Tür fixiert.
„Wo warst du so lange?“ Die tiefe Stimme jagte ihr Angst ein.
„Ich war bei Tracy im Krankenhaus. Das hatte ich dir doch erzählt.“
Er fing an, an ihr zu schnuppern. „Nach wem riechst du? Und wage es nicht, mich anzulügen.“
„Nach wem sollte ich denn riechen?“ Sophie wich mit einer Gegenfrage aus.
„Nach einem anderen Mann.“ Nochmals schnupperte er an ihr. „Und nach Pheromonen. Du hattest einen Orgasmus, Sophie.“
„Wie …?“
„Frag nicht wie. Du weißt, dass ich es riechen kann. Dass ich alle Veränderungen an dir riechen kann. Wer war es?“
„Du kennst ihn nicht, Chris. Es war wegen dem neuen Buch. Eine Recherche.“
„Warum hast du mir das nicht vorher gesagt? Wir hatten abgesprochen, dass du mir solche Dinge vorher sagst. Ich möchte eigentlich keinen fremden Mann an dir riechen, das weißt du!“
Seine Nase wanderte weiter über ihren Hals über ihre Brust und dann weiter zwischen ihre Beine.
„Nicht …“, wehrte Sophie ab. Doch er dachte gar nicht daran, von ihr zu lassen. Brutal schob er ihr das Gesicht zwischen die Beine. Seine breite lange Zunge leckte über ihren String, schlängelte sich an ihm vorbei und drang in sie hinein. Er hatte keine menschliche Zunge mehr und Sophie wimmerte vor Angst.
Ohne seinen Speichel wäre sie wohl absolut trocken und er würde ihr mit seiner rauen Zunge Verletzungen zufügen.
Er zog sich langsam aus ihr zurück. „Nun ist der Geruch von ihm aus dir heraus. Und wage es nicht noch einmal, ohne es vorher mit mir abzusprechen. Hast du mich verstanden, Sophie?“ Er umfasste ihr Kinn und zwang sie ihn anzuschauen. „Schau mich an, Sophie. Sehe ich mittlerweile so eklig aus? Hast du vergessen, was ich für dich getan habe? Nur für dich!“
Tränen liefen ihr nun über die Wange. Natürlich hatte sie nicht vergessen, was Chris für sie getan hatte. Wegen ihm lebten ihre Eltern noch. In ganz seltenen Momenten allerdings stahl sich ab und an der Gedanke in ihren Kopf, dass ihre Eltern vielleicht doch hätten sterben sollen. Dann wäre sie jetzt frei und nicht an Chris gebunden.
„Ich bin unterwegs, wir sehen uns heute Abend wieder.“ Noch mal umfasste er hart ihr Kinn. „Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe.“ Dann ließ er sie los und verschwand blitzschnell.
Entkräftet ließ sich Sophie an der Tür herabsinken. Der Tag hatte so gut angefangen und war in ein einziges Chaos gestürzt. Erst Tristan und nun Chris. Zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wobei Chris mittlerweile sich immer mehr von einem Mann weg entwickelte. Er wurde immer animalischer. Seine Gene mutierten weiter und Sophie hatte Angst, wo es ihn hinführte.
Und doch waren beide Männer auf ihre Art und Weise stark und dominant. Beide nahmen, was sie wollten und brauchten. Beide duldeten keinen Widerspruch und Sophie war sich nicht sicher, wer von beiden gefährlicher war. Auch wenn Chris immer mehr zu etwas Unheilvollem mutierte.
Sie stemmte sich vom Boden hoch und ging mit zittrigen Knien in die offene Küche. Sie ließ ein großes Glas Wasser einlaufen und nahm eine Kopfschmerztablette. Die ganze Situation überforderte sie. Tristan hatte ihr Leben gerade gewaltig verkompliziert.
Um sich abzulenken, begab sie sich an ihren Laptop und rief das Dokument ihres Buches auf, welches sie gerade schrieb. Hier konnte sie die dunklen Gefühle verarbeiten. Auch ihre Ängste konnte sie ihre Protagonisten durchleben lassen.
Beim Schreiben vergaß sie alles um sich herum und verschwand in ihre Traumwelt.