Читать книгу Ein Engel für Luzifer - Melanie Weber-Tilse, Alisha Mc Shaw - Страница 8

Luzifer - Süße Verlockung

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Dieser sinnliche Mensch war die pure Versuchung. Er musste gestehen, dass er ein klein wenig nachvollziehen konnte, dass sich einige der Oberen bei so mancher Frau nicht hatten zurückhalten können. Auch er war versucht, sie in sein Schlafzimmer zu zerren und sich tief in ihr Fleisch zu versenken.

Aber egal, wie sehr ihr Duft ihn benebelte, egal wie stark die Versuchung war; Luzifer war sich im Klaren, dass sie kein gewöhnlicher Mensch war, sondern ein zur Strafe verbannter Engel. Und wenn er sich nicht täuschte, dann war sie, wie die meisten weiblichen Geflügelten, unberührt. Damals waren es einige Erzengel gewesen, die ihren Schwanz nicht bei sich behalten hatten können. Das weibliche Volk dagegen hatte sich besser im Griff.

Er wusste genau, wie es da oben zuging. Sie hielten sich für die rechte Hand Gottes, sorgten sich um dessen Schöpfung auf der Erde und stellten sich zu gerne als lieblich dar. Dabei stimmte nur ein klitzekleiner Teil von dem, an was die Menschen glaubten. Aber er war sicher nicht auf die Erde gekommen, um den Messias zu spielen und sie über das fiese Spiel der Geflügelten aufzuklären.

Viel mehr konzentrierte er sich auf das süße Ding vor sich, was zwischen der Tür und seinem Körper fixiert war, ihre Hände auf seiner Brust. Ihr süßlicher Geruch umschmeichelte seine Nase, lockte ihn und er war sich sicher, dass ihr Geschmack alles übertraf, was er bisher gekostet hatte. Doch genauso sicher war er, dass ihr Körper unbefleckt war. Und das Vergnügen, der Erste sein zu dürfen, würde er nicht zwischen Tür und Angel, und schon gar nicht mit einer Hure im Bett, leichtfertig vergeben.

Nein, wenn, dann wollte er es auskosten und sie sollte es genauso wollen. Ohne Manipulation, ohne dass er seinen Charme auf sie wirken lassen musste. Sie sollte sich ihm aus freien Stücken hingeben. Aber bis dahin … er strich ihr noch einmal über die Wange … würde er es genießen, sie anders in den Wahnsinn zu treiben.

Er löste sich von der völlig verdatterten Angel, denn sein harter Schwanz schrie danach, sich in den Körper einer Frau bohren zu dürfen. Auf dem Weg zum Schlafzimmer knöpfte er sich das Hemd auf und schloss dann leise die Tür hinter sich.

»Das wurde aber auch Zeit«, gurrte die Frau auf seinem Bett.

Nicht mal halb so süß war ihr Geruch und doch würde er der Frau jetzt zeigen, was es hieß, vom Teufel gefickt zu werden.

Der Rock war eindeutig zu eng. Verstohlen beobachtete er das Engelchen von der Schlafzimmertür aus, wie sie im Wohnraum den Tisch für das Mittagessen deckte.

Sie hatte ihn nicht bemerkt und er würde einen Teufel tun … er musste bei der Redensart grinsen … und auf sich aufmerksam machen.

Barfuß, den ersten Knopf seiner Hose offen und mit geöffneten Hemd, lehnte er gemütlich am Türrahmen und betrachtete das zarte Wesen. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und obwohl er sich gerade Stunden mit einer Frau vergnügt hatte, wurde er beim Anblick von Angel steinhart.

Das »Süßer, du bist unersättlich, er steht ja schon wieder wie eine Eins« der Hure ließ Angelique herumschnellen und sie starrte auf seine entblößte Brust, auf die die Käufliche gerade ihre Hand legte. Diese wanderte über seine Brust, hinab zu seinem Bauch. Kurz, bevor sie an seinem Schritt angelangt war, griff Luzifer zu und hielt sie auf.

Keine Sekunde hatte er den Engel aus den Augen gelassen. Er hatte in ihren Augen die widersprüchlichsten Emotionen sehen können. Sie schien tatsächlich mit dem menschlichen Körper, viel mehr mit der Gefühlswelt dieser, komplett überfordert. Einerseits war da Verlangen und Erregung zu erkennen gewesen. Andererseits hatte der düstere Blick ein Loch in die Hand der anderen Frau gebrannt.

Diesmal zeigte er seine Belustigung nicht offen, denn er wollte Angel ja nicht zu sehr reizen. Stattdessen zog er seine Bettgefährtin an seinen Körper und ließ seine Hände auf ihren prallen Arsch fahren. Gut, das mit schlank und kleineren Brüsten hatte der Herr an der Rezeption nicht ganz hinbekommen, aber immerhin hatte sie das Kunstwerk mit dem Mund ganz wunderbar beherrscht. Sie presste ihren Körper willig an ihn und er raunte ihr zu. »Denk dran, du stehst jetzt dem netten Mr. Frey zur Verfügung.«

»Wirklich schade. So einen Mann wie dich hatte ich noch nie im Bett.« Schmollend verzog sie ihren Mund.

Lachend schlug er ihr auf den Hintern, dass es in der ganzen Suite nur so hallte und schob sie dann von sich weg. »Zieh dich an und verschwinde. Du weißt, wo die Tür ist.«

»Aber …«

Ein kurzer Blick reichte, schon verstummte sie. Er hatte ihr ein paar fiese Bilder in den Kopf gepflanzt, was passieren würde, wenn sie jetzt nicht ohne Murren ging. Fast schon gehetzt verschwand sie im Schlafzimmer und raffte ihre Klamotten zusammen.

Betont lässig schlenderte er zu dem gedeckten Tisch und beachtete die Frau nicht mehr, die jetzt panisch das Penthouse verließ. Stattdessen ruhte sein Blick auf Angelique, die sich hektisch über die Lippen leckte.

Fuck, dieser Mund. Zu gerne würde er jetzt von ihr nur ein klitzekleines … er riss sich zusammen und setzte sich lächelnd an den Tisch.

»Nimm Platz, meine süße Ms. le Ciél.«

Er deutete mit dem Kopf auf den Stuhl ihm gegenüber.

»Lord Scott, ich bin hier, um Ihnen das Essen …«

»Setz dich.«

»Ich reiche Ihnen gerne …«

Nicht mal einen Wimpernschlag später stand er ihr gegenüber. Die Bluse berührte ganz sacht seinen Oberkörper, und er glaubte, darunter ihre harten Nippel spüren zu können.

»Setzen«, knurrte er und er spürte, wie ein Zittern ihren Körper durchlief.

Nein, keine bösen Bilder, keine Manipulation, nichts hatte er eingesetzt. Allein, dass er so nah bei ihr stand, sie sicher seinen betörenden Duft der Erregung riechen konnte und seine Hitze durch den dünnen Stoff ihrer Bluse drang, ließ sie erschaudern. Wahrscheinlich hatte seine tiefe Stimme gerade zu einem feuchten Höschen geführt. Der Geruch ließ darauf schließen.

Wobei es ihm gerade nicht besser ging, denn der Platz in seiner Hose wurde wieder viel zu eng. Was musste sich das verdammte Weibsstück ihm auch so widersetzen? Warum konnte sie nicht einfach das tun, was er ihr aufgetragen hatte? Weil sie jetzt ein Mensch war, flüsterte eine leise Stimme in seinem Kopf und diese, vor allen Dingen die weibliche Gattung, nie das taten, was man ihnen sagte.

Schritt für Schritt drängte er sie mit seinem Körper zu dem Stuhl, umrundete sie in einem Tempo, dem das menschliche Auge nicht mehr folgen konnte, zog den Stuhl zurück und drückte sie sanft an den Schultern herunter.

»Geht doch«, grollte er und strich mit seinen Daumen über ihre Schulterblätter. Für menschliche Verhältnisse zog sie leise die Luft ein, doch er hatte es genau gehört. Er nahm die Hände von ihr und ging wieder zu seinem Platz. Diesmal zeigte er sein spöttisches Lächeln offen, als er in ihren Augen die Enttäuschung sah, dass er von ihr gelassen hatte.

Sofort verdunkelten sich ihre Augen und sein Ständer zuckte vor Verlangen in seiner Hose. Sie war die verbotene Frucht, die der Mensch immer in der Geschichte von Adam und Eva vorgehalten bekam. Luzifer ging mittlerweile davon aus, dass dieses hübsche Ding wirklich zur Strafe, weil sie immer wieder in seine Manipulationen eingegriffen hatte, direkt zu ihm gesandt worden war.

Sicherlich beobachtete einer der Erzengel genau ihr Tun und er war nicht sicher, wie weit sie Angel wirklich gehen lassen würden. Würden sie eingreifen, wenn Angelique in Luzifers Bett lag, oder würden sie tatenlos zuschauen und sie in ihr Verderben rennen lassen?

Das würde er herausfinden. Doch noch war die kleine Ms. le Ciél von sich aus noch nicht bereit. Aber er hatte alle Zeit der Welt und darüber hinaus. Bei dem Liebesbekenntnis, das Patrick seiner Jules mit der Ewigkeit gegeben hatte, hatte Luzifer lachen müssen. Menschen wussten doch gar nicht, wie lang die Ewigkeit sein konnte.

»Barofan!«, rief er und schon tauchte der Diener neben ihnen auf. »Das Essen.«

Still nickte dieser und servierte das Mittagessen. Angel presste die Lippen aufeinander und schaute ihn stumm an.

»Greif zu, es ist genug da. Dein Körper kann es vertragen.« Wobei sein Blick schon wieder an den hart aufgerichteten Brustwarzen hängen blieb, die sich unter dem Stoff nur allzu deutlich abzeichneten.

Wieder leckte sie sich über die wundervollen Lippen. Perfekt. Ein einziger Blick reichte aus, um sie in Erregung zu versetzen. Er würde seinen Spaß haben, sie so weit zu treiben, dass sie ihm persönlich die Kleidung vom Leib riss und ihn anflehte, sie zu nehmen.

»Was kannst du mir in New York empfehlen?«

Sichtlich irritiert vom Wechsel seiner Stimmung schaute sie ihn nur mit großen Augen an.

»Hast du deine Stimme verloren?«

»Nein …«, sie musste sich räuspern, was ihm wieder ein fieses Grinsen ins Gesicht zauberte. »Nein«, kam es fester heraus. »Ich weiß nur nicht, was Sie gerne sehen würden.«

»Was ist besonders reizvoll in dieser Stadt?« Er wählte seine Worte mit Bedacht und sein Grinsen wurde breiter, als sie nervös auf dem Stuhl herumrutschte.

»Angelique, ich meinte weder Freudenhäuser noch Huren. Entspann dich. Wenn, dann würde ich dich meinen. Nackt. Dort drüben am Fenster. Direkt vor der Skyline New Yorks. Im Dämmerlicht, wenn der goldene Schein sich gerade noch so auf deiner makellosen Haut bricht.«

Er hörte das Rauschen ihres Blutes, den hektischen Herzschlag und die Atmung, die sich beschleunigt hatte. Der süße Duft ihrer Erregung wehte zu ihm herüber.

»Aber nein, auch das meinte ich nicht. Wo kann man gut einkaufen? Teure Möbel und ausgefallene Wohnaccessoires?«

Röte überzog ihr Gesicht, dass er sie so offensichtlich durchschaut hatte.

»Ich … ich weiß nicht«, gab sie beschämt zu. »Ich bin noch nicht lange in New York.«

Aha, man hatte sie also ganz frisch, ohne großartige Kenntnisse hierhergeschickt.

»Iss auf, danach werden wir einkaufen fahren. Das mögt ihr Frauen doch.« Sein Lächeln war gemein, denn es gefiel ihm, wie sie jetzt wieder innerlich vor Wut kochte.

Sollten die Erzengel es tatsächlich zulassen, würde er sie ficken und dann zurück in den Himmel schicken.

Barofan saß mit undurchdringlicher Miene ihnen gegenüber in der Limousine. Wohingegen Angelique ganz offen ihre Missbilligung zur Schau trug. Sie hatte nicht mitkommen wollen, doch ein Anruf hatte genügt, und schon hatte ihr Vorgesetzter sie angewiesen, Luzifer bei seinen Einkäufen zur Hand zu gehen.

Der entsetzte Blick bei dem Satz war für ihn die reinste Genugtuung gewesen. Wenn ihr Chef gewusst hätte, was seine Wortwahl bei ihr anrichtete, hätte er seinen Satz sicher bedachter gewählt.

Noch mehr Spaß machte es allerdings, sie durch die verschiedensten exklusiven Möbelhäuser zu schleifen und sie genau zu beobachten. Ihm fiel jede Regung von ihr auf, wenn Angel ein Möbelstück oder ein Accessoire gefiel. Und jedes Mal wies er den Verkäufer mündlich an, ihm die hässlichsten und schrecklichsten Dinge zu einer fiktiven Adresse zu liefern, wohingegen er allein durch seine Gedanken, eine ganz andere Bestellung aufgab, die zu einem bestimmten Ziel gebracht werden sollte. Von dort aus würden seine Mittelsmänner dafür sorgen, dass diese Möbel in die Hölle gelangten.

Luzifer beobachtete, wie ihre Laune bei jedem weiteren todhässlichen Stück in den Keller sank und er auch kein einziges Mal ihren Hinweis, dass dieses oder jenes doch ganz nett aussah, annahm.

Nachdem sie anfing, verstohlen auf die Uhr zu schauen, da sie anscheinend Feierabend hatte, zog er noch weitere zwei Stunden durch Läden, die ihn selbst nur noch annervten. Nach außen hingegen gab er vor, sich brennend für alle Stücke, die nicht hässlicher sein konnten, zu interessieren. Im letzten Laden stieß er auf ein riesiges Himmelbett aus Mahagoni. An den Pfosten hinauf zum Himmel rekelten sich geschnitzte Dämoninnen mit Hörnern und dicken Brüsten. Sogar die Brustwarzen waren übergroß und die Gesichter als abstoßende Fratzen dargestellt.

Würden die Dämoninnen in seinem Reich so aussehen, wäre er wohl eine männliche Jungfrau. Warum meinten die Menschen verdammt noch mal, dass in der Hölle alle hässlich waren, fett und ungepflegt? Auch Angel schaute angeekelt auf das Himmelbett, was ihn wiederum veranlasste, seine Hand über eine der Höllenwesen gleiten zu lassen.

Er umfasste deren Horn, rieb sacht darüber, wanderte zu den riesigen Titten, um seinen Daumen über den überdimensionalen Nippel reiben zu lassen. Nach außen hin wirkte diese Berührung sicherlich sinnlich, doch bei Luzifer regte sich nichts in der unteren Körperregion.

»Das nehm ich«, riss er Angel aus ihrem Starren. Schockiert war sie seiner Hand mit den Augen gefolgt und sicherlich nahm sie nun an, dass er auf Frauen mit noch größeren Brüsten als die leichte Frau von heute Vormittag stand.

Auf der Heimfahrt wirkte sein Diener wie immer, nur Angel hatte ihre Hände verkrampft ineinander verschlungen. Sicherlich hielt sie ihn für den Arrogantesten aller Arschlöcher der Welt und damit sollte sie auch recht behalten.

Vor dem Hotel missachtete sie mit einem Schnauben seine dargebotene Hand. Nun gut, sie würde auch alleine mit dem engen und kurzen Rock aussteigen können, wobei er sicher den einen oder anderen Blick auf ihre Oberschenkel werfen konnte.

Sie wollte schon nach drinnen eilen … sicherlich war für sie der Feierabend eingeläutet, als er sie mit »Museen« aufhielt.

Erstarrt blieb sie stehen, dreht ihm aber den Rücken zu.

»Morgen möchte ich gerne Museen besuchen, Angelique.«

Sie drehte sich mit ungläubigem Blick zu ihm herum. Tja, so war das, wenn man ein Mensch war. Glauben und nicht glauben, gingen nahtlos ineinander über.

»Such bitte entsprechende Galerien heraus, die im Moment Ausstellungen zu Dämonen und Engeln haben.«

Er trat ganz nah an sie heran. »Die Figuren am Bett haben mich auf den Geschmack gebracht«, raunte er ihr zu.

Blitzschnell hatte er sie umrundet, strich noch einmal über ihren Nacken und ging mit einem Lachen davon. »Bis morgen, Angelique. Und sei pünktlich.«

Ein Engel für Luzifer

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