Читать книгу Satisfaction - Ein Rebell vor dem Herrn - Melanie Weber-Tilse, Alisha Mc Shaw - Страница 7

Verwilderter Garten

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Lilys Bezahlung war zu meiner absoluten Zufriedenheit ausgefallen. Und trotzdem ging mir der Blick von Deliah nicht aus dem Kopf. Eigentlich hatte ich vorgehabt, meine Mutter aufzusuchen, um sie über diese Kleine auszufragen. Stattdessen hatte ich den Sonntag tatsächlich im Büro verbracht und das erste Drittel des Papierberges abgebaut.

Montagmorgen war meine Laune nicht nur wegen des arbeitsreichen Sonntags im Keller, sondern auch wegen der ernüchternden Feststellung, dass meine Mutter immer noch entkoffeinierten Kaffee trank und auch mir diesen gekauft hatte. Wie sollte man davon munter werden? Bevor ich somit weiter in der Werkstatt hantieren oder die ersten Kunden bedienen konnte, musste ich dafür sorgen, dass mein Körper wach wurde. Früher wäre ich dafür Joggen gegangen, heute half nur noch das schwarze Gebräu. Also machte ich mich widerwillig auf den Weg zu dem kleinen Lebensmittelgeschäft in Chearfield.

Meine Mutter hätte es eine glückliche Fügung genannt, mein Vater von Gott gelenkt. Ich dagegen hielt es für einen Wink des Schicksals. Eigentlich wollte ich ja die reifen Früchte hier ernten, aber ich konnte es doch nicht ignorieren, dass ich auf dem Weg zum Laden Deliah auf dem Feld der Gärtnerei in gebückter Haltung beim Arbeiten erblickte. Eigentlich hatte ich wirklich nur Kaffee holen wollen, aber dann entdeckte ich sie im Vorbeilaufen und das, was sie machte, wies sie eindeutig als Angestellte des Blumenladens aus. Also betrat ich diesen.

Zufrieden verließ ich den Laden etwas später wieder. Der Deal war einfach. Ich reparierte Ms. Pennywise Auto und dafür durfte ich der kleinen Deliah dabei zuschauen, wie sie meinen Garten auf Vordermann brachte. Kurz grübelte ich, ob sie tatsächlich noch Jungfrau war, denn sie hatte Biss. Ich mochte Frauen, die sich nicht alles bieten ließen. Aber es war ungewöhnlich, dass hier im Dorf eine über 20-jährige, nicht verheiratete Frau einem Mann Kontra gab.

Ich würde hoffentlich genug Zeit haben, um dem auf den Grund zu gehen, denn es mangelte mir sicher nicht an eindeutigen Angeboten. Genau das stellte ich schon Mitte der Woche fest. Während ich die Altlasten aus der Werkstatt entfernte, schien sich die Hälfte der Frauen aus dem Ort die Klinke in die Hand zu geben. Wenn das so weiterging, würde ich noch nicht einmal einen Monat hier wohnen, bis die Männer mich mit Fackeln und Heugabeln vertreiben würden. Aber auf den Sex verzichten … Ich musste mir eine Strategie zurechtlegen, dass nicht jede untervögelte Hausfrau auf Befriedigung hoffte.

Wenn meine Eltern mitbekamen, dass ich ausloste, welche der Frauen in den Genuss meines Schwanzes kämen, würden sie sofort dem Mob meiner Vertreibung beitreten. Eigentlich wollte ich nicht in diesem Dorf alt werden und schon gar nicht so eng bei meinen Eltern wohnen, aber eine eigene Werkstatt war seit Jahren mein Traum. Wenn ich es geschickt anstellte, würde ich nicht allzu viel Kontakt mit meinem Vater haben, an Autos basteln dürfen und meinen Spaß haben. Bis es vielleicht aufflog, sollte ich genug Geld zusammen haben, dass ich mir woanders eine Werkstatt leisten konnte. Bis dahin würde ich einfach weniger mein Ding in fremde Angelegenheiten stecken.

Außerdem kam mir zugute, dass die Frauen, die um meine Aufmerksamkeit buhlten, sich nette Dinge einfallen ließen. So war ich vorhin in den Genuss eines Steaks zum Mittagessen gekommen. Sicherlich würden noch viele Kuchen und selbst gemachte Schnäpse folgen. Die schüchterne Mrs. Cutterfield hatte angedeutet, dass sie sich gut in Büroarbeiten auskannte. Ein klein wenig mehr Zuwendung und sie würde mir die Arbeit mit den Papieren abnehmen.

Und am Wochenende würde ich hoffentlich der süßen Deliah bei der Arbeit zuschauen können. Laut Wetterbericht würde es noch wärmer, als es jetzt schon war, werden. Somit blieb zu hoffen, dass sie leicht bekleidet in meinem Garten arbeitete. Ich sah vor meinem inneren Auge die Schweißperlen, die zwischen ihren Brüsten hinab liefen und das Shirt an gewissen Stellen feucht werden ließen.

Ich schüttelte den Kopf. Wenn ich mich nicht zusammenriss, würde das Blut ganz schnell in andere Körperregionen abwandern und ich bekam Schwierigkeiten mit dem Bremssystem von Mr. Smoke, welches ich gerade am reparieren war. Der gute alte Mr. Smoke hatte mir als erster Mann sein Schmuckstück anvertraut und ich sollte den Oldtimer auf Vordermann bringen. Er wollte beim Sommerfest in einigen Wochen seine Frau mit dem quietschrosafarbenen Chevrolet überraschen. Als er den Wagen vorbeibrachte, hatte er mir die Geschichte mit ihr und dem Auto erzählt.

Es interessierte mich nicht, dass er vor über 50 Jahren in diesem Gefährt die zukünftige Mrs. Smoke zum Sommerfest abgeholt und ihr dann dort einen Heiratsantrag gemacht hatte. Dafür interessierte mich das Geld, das ich nach der Restaurierung in meinen Händen halten würde. Das Auto war recht gut in Schuss, aber die Bremsanlage musste komplett erneuert werden. Auch der Auspuff musste an einigen Stellen geschweißt werden. Aber alles in allem war es für mich leicht verdiente Kohle.


Der Samstag kam … allerdings ich nicht. Obwohl ich die Werkstatt geöffnet hatte, wusste ich wohl, dass Deliah heute vorbeikam, um meinen Garten zu inspizieren. Nur den Garten … und ganz sicher nicht mich, tief versenkt in einer Frau. Von daher hielt ich mich heute bei der weiblichen Kundschaft zurück. Gerade hatte ich einen Ölwechsel beendet und das Geld der freudigen Besitzerin in die Kasse gleiten lassen, als Deliah die Halle betrat. Obwohl draußen die Sonne schien und im Eingang nur eine Silhouette zu sehen war, erkannte ich sie sofort.

»Hallo. Schön, dass du gekommen bist.« Ich hoffte, dass ich das heute auch noch bei mir sagen könnte.

»Natürlich. Ich halte meine Versprechen. Außerdem möchte ich, dass der Wagen von Ms. Pennywise so schnell wie möglich repariert wird. Wir … sie braucht ihn dringend für den Blumenladen.«

Ich hatte zwar gemerkt, dass der Wagen gebraucht wurde, aber dass es so dringend war ... Vielleicht konnte sich mit dieser Information etwas anfangen lassen? Also für mich zumindest. »Du möchtest dir sicher den Garten anschauen?« Deliah nickte und folgte mir aus der Hintertür auf den Hof.

»Wenn Sie keine Zeit haben, den Garten groß zu pflegen, würden sich Rasen, Blumen und Kübel anbieten. Die Büsche, die dort hinten wuchern, müssen regelmäßig gestutzt werden. Die Bäume gehören zu einem alten Bestand und wenn man sie einmal zurückschneidet, muss man sie nicht fällen. Das wäre nämlich äußerst schade. Vor allen Dingen um die Apfelbäume.«

Wie niedlich sie bei dem Thema Äpfel rot wurde. Wahrscheinlich dachte sie gerade auch an unsere erste Begegnung, die äußerst ungewöhnlich, aber nicht minder reizvoll verlaufen war.

»Natürlich bleiben die Bäume stehen«, riss ich mich von dem Gedanken los. »Die Büsche können weg. Rasen klingt gut. Blumen müssen nicht sein.«

Wahrscheinlich würde meine Mutter sowieso dafür sorgen, dass mein Garten nicht allzu trostlos aussah. Und wenn sie ihre Freundinnen mobilisieren musste und ein Nachmittag Pflanzarbeit bei ihrem Sohn eingelegt wurde. Ich kannte solche Tage von früher. Sobald jemand in der Gemeinde nicht ganz auf dem Damm war, kümmerten sich die anderen Frauen um Haus und Hof. Ich war zwar nicht krank, aber ein Mann und Single, somit galt ich in ihren Augen als schwerstbehindert und nicht dazu in der Lage, Haus und Hof entsprechend deren Vorstellung heimisch, gemütlich und ansprechend einzurichten.

»Ich würde gerne durchgehen, welche Büsche es sich lohnt, auszubuddeln und für die Gärtnerei mitzunehmen, und welche wegkönnen.«

Geschäftig kramte Deliah irgendwelche bunten Bänder aus ihrer Hosentasche. Leider hatte sie keinen Rock angezogen. Natürlich wäre er sicherlich hinderlich bei dem, was sie hier tat, aber als sie sich das erste Mal bückte, um eines der Bänder anzubringen, wünschte ich, sie hätte es getan. Ihr fester kleiner Hintern zeichnete sich nur allzu deutlich unter der Jeans ab und ich hätte ihn liebend gern ohne diesen Stoff darüber angeschaut.

»Ich hab noch einen Kundenauftrag, den ich fertig machen muss. Du kommst sicher alleine zurecht.« Ich wandte mich ab, bevor ich wie ein Teenager mit einem Steifen hier stand und ihr sabbernd auf den Hintern starren würde.

Zwei Stunden lang schaffte ich es, mich auf die Restaurierung des Chevrolets zu konzentrieren. Zwei Stunden, in denen ich auch meinen Ständer ignorierte. Zwei Stunden, bevor ich wieder in den Hinterhof trat. Deliah stand seitlich zu mir und schien zu überlegen, ob sie alles fertig hatte, denn sie ließ ihren Blick immer wieder über den verwilderten Garten gleiten. Anscheinend kam sie zu dem Entschluss, dass sie für heute alles erledigt hatte, denn sie stemmte die Hände in den Rücken und bog diesen zur Entspannung durch. Gott, was hatte sie eine fantastische Oberweite, die sich dort unter ihrem Shirt abzeichnete. Und ganz eindeutig trug sie keinen BH, wobei sie das auch nicht nötig hatte. Die festen Brüste und die leicht aufgerichteten Nippel zeichneten sich deutlich unter dem Stoff ab.

»Samuel!«

Nicht nur Deliah fuhr erschrocken herum, auch ich war so gefangen gewesen von ihrem Anblick, dass ich Nora Edwards nicht hatte kommen sehen. Nicht einmal gehört hatte ich sie, obwohl sie auf mörderisch aussehenden, hochhackigen Schuhen dahergekommen war. Sie stöckelte auf mich zu und hängte sich an meinem Arm. »Störe ich?«, zwitscherte sie mit ihrer unangenehmen Stimme. Auf sie war das Schwanz-los nicht gefallen. Diese Sorte Frau wurde man schon so nicht wirklich los. »Deliah, wie ich sehe, bist du mit dem Garten beschäftigt. Dann könnte ich dir sicherlich Sam entführen?«

So viel zu ihrer Frage.

»Nein, eigentlich bin ich gerade fertig geworden und wollte mit Samuel das weitere Vorgehen besprechen.«

Täuschte ich mich, oder umspielte ein kleines verschmitztes Lächeln Deliahs Lippen? Ich hatte schon gemerkt, dass sie nicht auf den Mund gefallen war und obwohl es doch als Sünde galt, über andere schlecht zu denken, schien sie sich nicht an alle Regeln zu halten. Hm, das konnte wirklich interessant werden.

»Nora, du entschuldigst uns doch sicherlich«, fuhr Deliah fort, ihre Krallen auszufahren. Jetzt war das Lächeln allzu deutlich zu sehen.

Die Angesprochene schien mit dem Verhalten nicht gerechnet zu haben, denn deren gekünsteltes Grinsen war in ihrem Gesicht festgefroren. »Äh, aber natürlich.« Nora ließ meinen Arm los und ging ein paar Schritte, bevor sie stehen blieb und sich zu uns umdrehte. »Sam, ich wollte eigentlich fragen, ob wir morgen bei der Messe mir dir rechnen können?«

Wir? Bevor ich antworten konnte, schoss Deliah ihren nächsten Giftpfeil ab. »Ich glaube, Samuels Interessen liegen in einem ganz anderen …«

»Natürlich werde ich morgen da sein, Nora«, fiel ich ihr ins Wort. Holy fuck! Ich hatte nicht wirklich gerade zugestimmt, morgen in die Kirche zu gehen?

»Ich … wir freuen uns«, strahlte Nora, winkte und stöckelte vom Hof.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen wandte ich mich um. Deliah strahlte mich ebenfalls an. »Ich werde dich morgen kurz vorm Gottesdienst zuhause abholen«, sagte ich. Langsam wich das Lächeln aus ihrem Gesicht. »Ich kann es mir doch nicht nehmen lassen, dich in die Kirche zu begleiten. Außerdem können wir uns auf dem Weg über den Plan für meinen Garten unterhalten.«

Ihre Züge waren wie erstarrt.

»Du entschuldigst mich, ich werde mich jetzt meinen anderen Interessen zuwenden.« Ich machte eine eindeutige Bewegung Richtung meines Schritts und drehte mich herum, um in Haus zu gehen. Ich wusste, dass ich sie gerade in arge Bedrängnis gebracht hatte. Wenn ich sie morgen tatsächlich abholte, dann würde man im Ort davon ausgehen, dass ich ihr gegenüber Absichten hegte. Eigentlich hatte ich nicht vor morgen bei ihr aufzutauchen, aber das musste ich ihr jetzt noch nicht auf die Nase binden.

Satisfaction - Ein Rebell vor dem Herrn

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