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3Dr. Tsien tritt dem wissenschaftlichen Beirat zur Untersuchung von UFO-Abstürzen bei

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»RAAF erbeutet Fliegende Untertasse auf Ranch in der Region Roswell«

– Roswell Daily Record, 8. Juli 1947 –

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Science Advisory Group nach ihrer Abschlusssitzung am 6. Februar 1946 aufgelöst. General Arnold dankte den Mitgliedern persönlich und drückte seine Hoffnung aus, dass sie und ihre Kollegen der Air Force helfen würden, auch in Friedenszeiten »ihre Vormachtstellung aufrechtzuerhalten«.1 Die wissenschaftliche Beratergruppe war ursprünglich unter der Voraussetzung gegründet worden, Zivilisten könnten Wissenschaftlern der U.S. Army Air Force helfen, neue Richtungen in der Luftfahrtforschung zu erkennen, um die Kriegsanstrengungen zu unterstützen. Abgesehen davon war sie unter General Arnold vor seiner geplanten Pensionierung gegründet worden. Am 9. Januar 1946 ersetzte ihn General Carl A. Spaatz als befehlshabender General.

Eine Woche nach der Auflösung der wissenschaftlichen Beratergruppe kam eine Idee auf, die von Kármán ursprünglich in Toward New Horizons vorgeschlagen hatte: eine ständige wissenschaftliche Gruppe in Friedenszeiten zu etablieren. Thomas A. Sturm, ein offizieller Geschichtsforscher der U.S. Air Force, schreibt:

»Dr. von Kármán befürwortete und erweiterte den Vorschlag an General Arnold später persönlich und drückte seine ›starke Überzeugung‹ aus, dass der AAF-Kommandeur häufigen wissenschaftlichen Rat benötigen würde, und eine Gruppe angesehener Wissenschaftler, die jederzeit abrufbereit sind, dies am besten tun könnte.«2

Arnold gab die Empfehlung von Kármáns an den damaligen Generalmajor Curtis LeMay weiter, der im Oktober 1945 als erster »stellvertretender Chef des Luftstabs für Forschung und Entwicklung« eingesetzt worden war.3 LeMay stimmte dem Vorschlag zu und gab seine Empfehlung an General Spaatz weiter, der die Idee ebenfalls billigte und anschließend offizielle Einladungsschreiben an bedeutende Wissenschaftler verschickte, die ausgewählt worden waren, Teil der ständigen wissenschaftlichen Beratergruppe zu werden.

Im Weiteren sagte Sturm:

»Spaatz bemerkte: ›Der Erfolg der Luftstreitkräfte im jüngsten Krieg war in hohem Maße auf die Koordination unserer wissenschaftlichen, industriellen und militärischen Ressourcen zurückzuführen, und die künftige Sicherheit wird davon abhängen, ob wir in der Lage sind, diese enge und konstruktive Beziehung fortzusetzen.‹ Die neue Gruppe, die als Scientific Advisory Board (SAB) bezeichnet wird, solle dazu beitragen, diese Beziehung zu sichern, indem sie der Air Force ›Leitlinien für die Planung und Programmierung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten‹ gibt.«4

Von Kármán folgte Spaatz’ Einladung, der erste Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats (SAB) zu sein, einer Vollzeitstelle, die er von März 1946 bis Dezember 1954 ausfüllte, als er in den Ruhestand ging.5 Von Kármán setzte sich erfolgreich dafür ein, dass der Vorstand unmittelbar dem Stabschef unterstellt war, und stellte sicher, dass die Empfehlungen des SAB nicht von Karrierewissenschaftlern und -ingenieuren in den verschiedenen bürokratischen Ebenen der Air Force unterdrückt wurden.6

Kurz darauf empfahl von Kármán Dr. Tsien, sich dem Special Advisory Board (SAB) anzuschließen, um Ratschläge zu zukünftigen Trends bei der Entwicklung von Überschallflugzeugen und neuen Antriebssystemen beizusteuern. Von Kármán gab eine farbenfrohe Erklärung zur Rolle des SAB ab, in der dargelegt wird, was Tsien und andere Mitglieder für die USAF tun sollten:

»Wir sind hier, um einen Blick in die Kristallkugel zu werfen … und versuchen vorauszusehen, was in zehn Jahren passieren wird. Einige der Probleme, mit denen sich der Beirat befassen sollte, sind … aktuelle wissenschaftliche Probleme. Wir sollten ein bestimmtes Verfahren festlegen, das es dem militärischen Establishment ermöglicht, bei dringenden Problemen die Dienste der einzelnen Beiratsmitglieder in Anspruch zu nehmen.«7

Im Wesentlichen sollte der SAB zivilwissenschaftliche Perspektiven für mögliche zukünftige Technologien und langfristige Pläne für deren Entwicklung liefern und Technologieprobleme lösen, auf die Wissenschaftler und Ingenieure der Air Force stoßen könnten. Tsiens Mitgliedschaft im Beirat vermittelte ihm weitere wertvolle Erfahrungen bei der Entwicklung langfristiger Pläne, zehn Jahre, zwanzig Jahre oder länger nach seiner Rückkehr nach China.

Der SAB war in fünf Gremien unterteilt, von denen jedes auf Bereiche spezialisiert war, die für die Air Force von Interesse waren. Tsien war Gründungsmitglied des Aerospace Vehicles Panel oder Ausschusses für Luft- und Raumfahrzeuge, eines Komitees, das sich auf experimentelle Überschallflugzeuge konzentrierte wie das »Raketenflugzeug« XS-1, auch bekannt als Bell X-1.8 Die XS-1 war ein Vorläufer des Boeing-Programms X-20-Dyna-Soar, einer Version des späteren Space Shuttles, an der bereits von 1957 bis 1963 gearbeitet wurde.

Am 17. Juni 1946 nahmen Tsien und von Kármán zusammen mit vierundzwanzig anderen Beratern an der ersten Sitzung des SAB teil.9 Die Vorstandsmitglieder wurden dann am 19. Juni nach Wright Field geflogen, um die Anlage zu besichtigen, detaillierte Informationen zu erhalten und einen umfassenden Forschungs- und Entwicklungsplan zu erstellen. Bis 1949 besuchte Tsien während seines Dienstes im SAB häufig Wright Field und andere militärische Einrichtungen im ganzen Land, um die neuesten Entwicklungen in der Luftfahrt zu beobachten und zukünftige Entwicklungen und Probleme vorauszusehen.


Abb. 7. Offizielles USAF-Dokument zur Bestätigung der SAB-Mitgliedschaft Tsien Hsue-shens von 1946 bis 1949.

Von besonderem Interesse für von Kármán und Tsien waren die deutschen Wissenschaftler, die während der Operation LUSTY verhört und anschließend in die USA gebracht worden waren. Personen wie Dr. Otto Schumann, der über Fachkenntnisse in Bezug auf elektromagnetische Energie und Antriebssysteme im Rahmen der NS-Programme für Fliegende Untertassen verfügte, standen ganz oben auf der Liste der zu kontaktierenden Personen, um die Fortschritte bei Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu überwachen.

Hervorzuheben ist, dass die U.S. Army Air Force, die im September 1947 zur U.S. Air Force wurde, bereits mit einem jahrzehntelangen Nachbau-Programm für die erbeuteten Fliegenden Untertassen begonnen hatte. Tsien war ein herausragender Teil dieser Arbeit, indem er eng mit von Kármán und dem Ausschuss für Luft- und Raumfahrzeuge des wissenschaftlichen Beirats zusammenarbeitete.

Die von Tsien veröffentlichten wissenschaftlichen Werke und seine geheime Arbeit bei der früheren Scientific Advisory Group hatten die Aufmerksamkeit von Dr. Jerome Hunsaker geweckt, dem Leiter der Abteilung für Luft- und Raumfahrt am MIT (von 1933 bis 1951), der Tsien daraufhin eine außerordentliche Professur anbot und ihm eine Festanstellung versprach. Tsien akzeptierte die Position, obgleich Caltech große Anstrengungen unternahm, ihn zum Bleiben zu bewegen. In einem Brief an den Präsidenten des MIT schrieb Dr. Hunsaker: »Ich glaube, das C.I.T. [California Institute of Technology] übte erheblichen Druck auf ihn aus, es sich noch einmal zu überlegen.«10 Trotzdem zog Tsien im September 1946 von Pasadena nach Boston und begann unter Hunsaker am MIT zu arbeiten.

Um Hunsakers Motivation, Tsien von der Caltech wegzulocken, richtig einordnen zu können, ist es wichtig zu verstehen, dass Hunsaker Teil der kleinen Gruppe von Wissenschaftlern unter Leitung von Dr. Vannevar Bush war, die das Problem der Fliegenden Untertassen untersuchten. Erinnern Sie sich an Wilbert Smiths Offenlegung von Bushs Beteiligung an einer solchen Gruppe gegenüber der kanadischen Regierung im Jahr 1950. Ein geleaktes Dokument namens »Eisenhower Briefing Document« enthüllt, dass der Namen dieser Gruppe Majestic 12 lautete, und sowohl Hunsakers als auch Bushs Name finden sich unter den zwölf Gründungsmitgliedern.

Die Operation Majestic 12 wurde am 24. September 1947 von Präsident Truman per Dekret offiziell eingerichtet, um die UFO-Frage zu behandeln. Das »Eisenhower Briefing Document« wie auch die Truman Executive Order wurden von dem berühmten UFO-Forscher Stanton Friedman eingehend untersucht, der zu dem Schluss kam, dass nichts gefunden wurde, was ihre Authentizität in Frage stellt.11

Wird die Authentizität des »Eisenhower Briefing Document« akzeptiert, wirft die Mitgliedschaft von Bush und Hunsaker mehrere interessante Fragen auf über ihr Wissen um Tsiens Arbeit bei von Kármáns wissenschaftlicher Beratergruppe und Operation LUSTY bis Anfang 1946. Es stellt sich zum Beispiel die Frage, ob Tsien nur wegen seiner innovativen Arbeit an atomaren und anderen fortschrittlichen Antriebssystemen für Überschallflugzeuge ans MIT geholt wurde oder auch deshalb, weil er mit den NS-Programmen für Fliegende Untertassen und ihren revolutionären elektromagnetischen Antriebssystemen so sehr vertraut war. Eine weitere interessante Frage ist, ob Tsien nicht nur Berater des wissenschaftlichen Beirats der Air Force war, sondern auch Berater von Hunsaker und der Majestic 12-Gruppe, während er bis 1949 am MIT arbeitete.

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