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Ätiologie und Risikofaktoren

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Der bakterielle Biofilm konnte in präklinischen und klinischen Studien als der ätiologische Faktor für die Entstehung der periimplantären Mukositis bewiesen werden5–9 (Abb. 1).

Abb. 1a und b a) Plaqueakkumulation an den Implantaten im Unterkiefer links; b) periimplantärer Knochenabbau.

Die periimplantäre Mukositis wird, vergleichbar mit der Konversion der Gingivitis zur Parodontitis, als Vorstufe bei der Entstehung der Periimplantitis angesehen9. Ist die Periimplantitis einmal induziert, verläuft ihre Progression nach einem nicht linearen und beschleunigten Muster2.

Die Akkumulation bakterieller Biofilme und die Entstehung periimplantärer Infektionen kann durch verschiedene lokale und systemische Faktoren begünstigt werden11. Parodontale Vorerkrankungen, unzureichende Plaquekontrolle und fehlende konsequente Implantatnachsorge werden evident als besonders hoch bei der Risikoeinschätzung zur Entstehung der Periimplantitis eingestuft. Die Evidenzlage zu Diabetes und Rauchen als mögliche systemische Risikofaktoren für die Periimplantitis ist unschlüssig. Ob und inwieweit kardiovaskuläre Erkrankungen, Osteoporose oder andere systemische Erkrankungen eine Rolle bei der Periimplantitis spielen, ist nicht geklärt. Zu den lokalen Risikofaktoren, die in Verbindung mit der Entstehung und Progression der Periimplantitis diskutiert werden, wie die fehlende periimplantäre keratinisierte Mukosa, aber auch iatrogene Faktoren, wie submuköse Zementreste, Implantatfehlpositionierung und Art der Suprakonstruktion mit erschwerter Hygienisierbarkeit, liegt keine Evidenz vor2. Dennoch kann das Fehlen oder eine unzureichende Breite an keratinisierter Mukosa (< 2 mm) zu erschwerter oder mangelnder häuslicher Mundhygiene führen und das Risiko für die Entstehung periimplantärer Infektionen begünstigen12.

Implantate mit keratinisierter Mukosa < 2 mm scheinen häufiger mit periimplantären Infektionen assoziiert zu sein, unabhängig davon, ob sie einer regelmäßigen Implantatnachsorge unterzogen werden13,14. Demgegenüber wurde in einer anderen Studie kein Einfluss der fehlenden oder unzureichend breiten keratinisierten Mukosa auf die periimplantäre Gesundheit bei Patienten beschrieben, die in ein regelmäßiges Implantatnachsorgeprogramm eingebunden sind15.

Antibiotika in der Zahnmedizin

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