Читать книгу Emil und die Burg der Trolle - Michael Kirchschlager - Страница 7

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„Karpfen haben wir in unserem Dorfteich genug“, sagte der Dorfälteste sichtlich

erleichtert, „ich mache dir einen Vorschlag. Du schaffst den Quacker (damit meinte

er den Stein) an den Rand unseres Feldes und zum Lohn darfst du zehn von unseren

Karpfen verspeisen.“

Kaum hatte der Bauer seinen Vorschlag ausgesprochen, schnappte sich Emil auch schon

den Findling und schoss ihn zu der bezeichneten Stelle.

„Für ein paar fette Karpfen mache ich alles“, frohlockte Emil.

Wie groß war das Staunen beim Bauernvolk, als der Stein donnernd zur Erde fiel.

„Kommt herbei, ihr braven Leute“, rief der Dorfälteste, „das ist Emil der Drache. Er

meint es gut mit uns! Heißt ihn willkommen!“

Anfänglich zauderten die Dörfler, da sie Emil fürchteten und Drachen nur aus Sagen

und Mythen kannten, wo sie obendrein Gift und Galle spuckten und Menschen scha-

deten oder Schätze bewachten. Ein paar Jungen schlossen jedoch schnell Freundschaft

mit Emil, der mit einigen kleineren Findlingen lustige Kunststückchen vollführte.

Der Dorfälteste hielt Wort und ließ zehn Karpfen aus dem Dorfteich fischen. Zur größ-

ten Freude aller, besonders aber der Kleinsten, die Emil schnell in ihr Herz geschlossen

hatten, warf Emil die Karpfen geschickt in die Höhe, briet sie mit kurzen Feuerstößen

und schluckte sie dann mit dem größten Genuss hinunter. Jedem Bissen folgte ein

lockerer Spruch wie:

Karpfen lieb' ich brutzelbraun,

werd' mir jetzt den Bauch vollhau'n.

Oder:

Karpfen in 'nem Drachenmagen

sorgen für größtes Wohlbehagen.

„Emil, du bist ein lustiges Vögelchen“, sagte ein kleines Mädchen und steckte dem

Drachen ein Gänseblümchen hinter eine Rückenschuppe.

„Ich danke dir, tapferes Mädchen“, sagte Emil und verbeugte sich höflich, worauf alle

Kinder fröhlich lachten.

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Emil und die Burg der Trolle

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