Читать книгу Emil und die Burg der Trolle - Michael Kirchschlager - Страница 9

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Otello stand vor Emil und bestaunte seine Größe. Er

war ganz dicht an den Drachen herangegangen, so

weit es ihm die Kette erlaubte. Im Unterschied zu den

anderen Tieren, die den Drachen mieden, fürchtete

er ihn nicht.

„Du hast es gut, Emil, du bist frei“, winselte er traurig

und altersschwach.

Emil öffnete die Augen und sah Otello an.

„Beim Maule meines Großvaters, niemand soll in Ketten

liegen“, fauchte er missmutig. „Willst du frei sein?“

„Ja, aber wo soll ich alter Hund dann hin?“

„Bleibe hier, aber ohne Ketten.“

„Das würden die Menschen niemals dulden.“

„Ein Versuch wäre es wert.“ Und kaum hatte Emil seinen Satz beendet, zerriss er mit

seinen starken Drachenkrallen die Kette.

Der alte Otello konnte seine neu gefundene Freiheit gar nicht fassen. Wie ein Welpe

sprang er ausgelassen herum und freute sich seines Lebens. Als die Katzen aber sahen,

dass der alte Kettenhund frei war, liefen sie um ihr Leben und stoben in alle Richtungen

auseinander. Die Gänse verstummten respektvoll und auch bei den Mardern sprach es

sich schnell herum, dass der alte Otello nicht mehr an der Kette lag.

Als der Bauer sah, dass Emil die Ketten zerrissen hatte, sagte er nachdenklich: „Recht

getan, Emil, das wollte ich schon lange tun!“

„Wisst ihr, wo ich meine Mama finden kann?“, fragte nun Emil, aber alle schüttelten

die Köpfe. Nur Otello wusste zu berichten, dass hoch oben im Moor, welches sich

hinter dem nördlichen Meer befindet, ein Drache hause. „Das erzählten mir letzten

Herbst die Saatkrähen“, fuhr er fort, „und ich dachte mir noch: Er wird genauso

einsam sein wie ich.“

„Das ist meine Mama!“, schnaufte Emil. Und mit diesen Worten erhob sich unser Drache

in die Lüfte.

„Fauch, schmauch, Drachenzahn, lebt wohl, ich muss weiter!“

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Emil und die Burg der Trolle

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