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Der alte Kettenhund

Als der letzte Karpfen in Emils Schlund verschwunden war, rieb sich unser Drache

den Bauch und fauchte zufrieden: „Mit 'nem vollen Magen lässt sich ein Schläfchen

wagen.“ Sprachs und streckte sich auf der Dorfwiese nieder.

Wenn Drachen ein Nickerchen machen, dauert das erfahrungsgemäß einige Tage oder

noch länger. So war es auch hier. Als Emil nach einer Woche wieder erwachte, stand ein

alter Hund vor ihm, der eine Kette um den Hals trug. Es war der Kettenhund Otello.

Einst glänzte sein glattes Fell in schönstem Rabenschwarz. Nun war es aber zerzaust

und zur Hälfte grau. Kaum dem Welpenalter entsprungen, hatte man ihn an eine Kette

gelegt und ihn zum Wachhund erniedrigt.

Sein ganzes Leben lag er nun schon in Ketten, durfte nur bellen und erhielt wenig

Fressen. Oft empfing er die Rute, wenn die Katzen Würste stahlen oder er die Marder

nicht von den Hühnerställen fernhalten konnte. Wie sollte er das mit der Kette auch?

Sie hielt ihn kurz. Im Laufe der Zeit erkannten Gänse, Katzen und Marder die schwache

Stelle des Kettenhundes und er wurde fortan zum Gespött aller.

„Du bist ein dummer Hund, Otello, ich würge die Hühner und werde weit und breit

geachtet. Aber du, du liegst an der eisernen Leine und wirst für deine Dienste mit kal-

tem Fressen belohnt“, sagte der ansonsten stille Marder eines Tages zu ihm und strich

sich über seinen weißen Kehlfleck.

„Miau, miau, Otello, du starker Held. Sieh, wir haben uns wieder Würste geholt. Du

sagst ja gar nichts? Miau, bist aber heute wieder kurz angebunden, hihihi“, stänkerten

die Katzen voller Falschheit.

Aber noch schlimmer als die ewigen Hänseleien der Katzen war das unerträgliche

Geschnatter der dummen Gänse, die überhaupt keinen Respekt vor ihm hatten

und ihm die letzte Ruhe raubten.

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Emil und die Burg der Trolle

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