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In Rom

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In Rom fand Augustinus bei einem Manichäer Unterkunft, wurde sogleich krank und war dem Tod nahe. Dieses Mal bat er nicht, wie er es als Kind in der Krankheit getan hatte, um die Taufe; denn er glaubte zwar an Christus, die Weisheit, nicht aber an den Erlöser, der am Kreuz die Feindschaft mit Gott aufgehoben hatte. „Wie auch hätte er sie aufheben sollen, er, am Kreuze hängend mit dem Scheinleib, den der (manichäische) Glaube ihm zuschrieb“, dem er immer noch, wenn auch zweifelnd, anhing.

Wieder gesund geworden, fing er an, die Beredsamkeit zu lehren. Zunächst versammelte er in seinem Haus einige Schüler, um allmählich bekannt zu werden. Bald aber bemerkte er, dass er vom Regen in die Traufe gekommen war: Zwar gab es keine rasenden Rüpel wie in Karthago, die die Vorlesungen störten, jedoch prellten die römischen Studenten ihren Professor um das Honorar, indem sie vor Ende des Kurses zu einem anderen Lehrer wechselten.

Da erreichte den römischen Stadtpräfekten Symmachus eine Anfrage, ob er nicht für Mailand, die Residenzstadt des Kaisers, einen Lehrer der Rhetorik gewinnen könne. Augustinus bewarb sich durch Vermittlung jener Freunde, „die von der manichäischen Torheit trunken waren“. Noch einmal, das letzte Mal, zog er Nutzen aus dem Netzwerk dieser Sekte.

Symmachus war Praefectus Urbi, nahm damit eine Stellung ein, die unzureichend mit der eines modernen Oberbürgermeisters verglichen werden kann. Der Kaiser ernannte diesen höchsten Beamten Roms, und nur dem Kaiser war er verantwortlich. In seinem Verwaltungsbereich, der die Stadt und die Umgebung bis zum 100. Meilenstein umfasste, hatte er die Gerichtsbarkeit und die Polizeigewalt inne. Im Senat führte er den Vorsitz. Auch hatte er dem Kaiser regelmäßig über die besten Studenten zu berichten, weshalb es nicht verwunderlich war, dass man sich von Mailand aus mit der Bitte um einen Rhetor an ihn wandte.

Quintus Aurelius Symmachus war selbst ein berühmter Rhetor und Literat, Senator aus ältestem Adel, konservativ, ein Verehrer der römischen Götter. In einer Eingabe an Kaiser Valentinian II. hatte er darum gebeten, die Statue der Victoria, die Valentinians Vorgänger Gratian im Jahre 382 aus dem Sitzungssaal des Senats hatte entfernen lassen, wieder an ihren angestammten Platz zu stellen. Er betonte, dass die Siegesgöttin auch unter christlichen Kaisern dort gestanden hatte und von ihnen geschützt worden war; er sprach vom Dienst der heidnischen Priester und vor allem von dem der keuschen Vestalinnen, den sie für den Staat leisteten. Es war ein Brief, der mit Charme und Stil um Verständnis für die alte staatstragende Religion warb. Im Kronrat neigten Heiden und Christen dazu, dem Antrag stattzugeben. Da griff der Bischof von Mailand, Ambrosius, ein und erzwang die Ablehnung des Antrags. „Ich wundere mich“, schrieb er an den christlichen Kaiser, „wie es einigen Leuten in den Sinn kommen konnte, du wärest verpflichtet, den heidnischen Göttern ihre Altäre zu erneuern.“

Das zunehmende katholische Übergewicht in Mailand konnte dem Symmachus nicht gefallen, und es kam ihm entgegen, wenn ein Manichäer den wichtigen Posten des städtischen Professors für Rhetorik erhielt. Er hörte sich also die Proberede des Bewerbers an, war zufrieden, und so reiste Augustinus im Herbst 384 nach Mailand. Er durfte die kaiserliche Post benutzen. Das war ein außerordentliches Privileg.

Glücklich wollen wir mit Sicherheit sein

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