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Vorwort zur 2. Auflage

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Als wir, also der Verlag, die Lektoren und Autoren sowie der Herausgeber Anfang 2016 im Wettlauf gegen die Zeit die erste Auflage des vorliegenden Buches gerade noch rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse gestellt hatten, machten wir uns nur wenige Gedanken über Dinge wie Verkauf, Lesereisen, Kundeninteresse oder gar Werbung. Das Buch und die damit verbundene Arbeit sahen wir gemeinsam vor allem als Beitrag im weltweiten Bemühen, den indianischen politischen Langzeitgefangenen Leonard Peltier nach 40-jähriger Haft endlich zu Freiheit und Recht zu verhelfen. Gleichzeitig wollten wir auf das historische und leider nach wie vor anhaltende Unrecht hinweisen, das den amerikanischen Ureinwohnern widerfahren ist und weiterhin widerfährt. Die Zeit zwischen Februar 2016 und Januar 2017 erschien uns als im doppelten Sinne relevantes Jahr. Zum einen war der mittlerweile 72-jährige Peltier nun seit 40 Jahren in Haft. Zum anderen stand im Kontext mit der Präsidentschaftswahl wieder eine präsidiale Begnadigung von Häftlingen an. Und hier lagen nun alle Hoffnungen, dass auch Leonard Peltier durch den scheidenden 44. Präsidenten Barak Obama begnadigt würde. In diesem besagten Jahr wurde im deutschsprachigen Raum das vorliegende Buch neben dem dreitägigen Symposium in Heidelberg (Free Peltier – Leonard Peltier und der Kampf der Native Americans), der Initiative „Musiker für Peltier“ und der Herausgabe der CD „One Life for Freedom“ zum wichtigen Baustein der europaweiten Solidaritätskampagnen. Buchvorstellungen und Lesereisen, Zeitungsartikel und Radioberichte, Werbeplakate und Veranstaltungsflyer erreichten viele tausend Menschen allein in Deutschland und trugen somit zur Verbreitung des Schicksals Peltiers bei. Über tausend Besucher kamen allein zu den knapp dreißig Buchvorstellungen. Doch unsere Hoffnung, dass sich für Leonard Peltier Anfang 2017 endlich die Tore des „Iron House“ zur Freiheit öffnen würden, wurde enttäuscht. Obama entschied sich dafür, alle juristischen Zweifel an Peltiers Schuld, alle humanitären Aspekte im Falle Peltiers und alle menschenrechtlichen Kritiken zu ignorieren. Und so wie es derzeit aussieht, wird es der jämmerliche Verdienst Obamas sein, Peltiers endloses Leiden und dessen Tod im Knast zu verantworten.

Für uns als Herausgeber, Autoren und engagierte Menschenrechtler war dies eine maßlose Enttäuschung. Und immer wieder stellte sich die Frage, woher die Kraft nehmen, um mit der Solidaritäts- und Aufklärungsarbeit für Peltier sowie für indigene Anliegen und Rechte weiterzumachen. Das anhaltende Interesse an Lesungen auch nach der Begnadigungsablehnung und der Ausverkauf der ersten Auflage des vorliegenden Buches haben uns hierfür die notwendige Kraft gegeben. Wir freuen uns über das ungebrochene Interesse an diesem Thema. Der Fall und das Schicksal Peltiers dürfte einer der größten Justizskandale des 20. und 21. Jahrhunderts in den USA sein. Peltiers anhaltende Tortur steht für eine beispiellose Missachtung seiner persönlichen Rechte, indigener Rechte und Menschenrechte im Allgemeinen. Unsere Antwort haben Sie in Form der zweiten Auflage des Buches in der Hand. Wir haben Texte korrigiert und aktualisiert. Es wurden neue Inhalte und Themen, neue Texte und Dokumente hinzugenommen sowie bestehende erweitert. Für uns geht somit der Kampf für Peltiers Freiheit und für die Rechte und Belange der Native Americans weiter. In diesem Sinne danken wir Ihnen für Ihr Interesse und heißen Sie im weltweiten Kreis der Unterstützerinnen und Unterstützer willkommen.

In the spririt of resistance, freedom and justice

Michael Koch, 1. September 2017

(Möchten Sie mehr über unsere Arbeit erfahren und uns in unserer Arbeit unterstützen, dann finden Sie weitere Informationen unter www.leonardpeltier.de sowie unter https://www.facebook.com/LPSGRheinMain

Ein Leben für die Freiheit

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