Читать книгу Pfälzerwald fotografieren - Michael Lauer - Страница 31

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Die längere Belichtungszeit hätte zur Folge, dass die Sterne sich aufgrund der Erdrotation zu Streifen verzögen. Und ein doppelt so hoher ISO-Wert wie 12.800 ist zumindest mit Kameras im Einsteigersegment kaum vernünftig zu realisieren.

Es gibt allerdings eine Faustformel für die richtige Belichtungszeit auf Vollformatsensoren: die sogenannte »500er-Regel«. 500 geteilt durch die verwendete Brennweite ergibt die ungefähre, maximale Belichtungszeit für punktförmige Sterne. Das sind bei einer 16-mm-Brennweite maximal 31 Sekunden. Aber je weiter der gezeigte Ausschnitt vom Himmelspol entfernt liegt, desto eher werden bei einer 100 %-Ansicht die Sterne an den Rändern leichte Streifen bilden.

Die Schwierigkeit bei der Nachtfotografie besteht in der richtigen Wahl der Blendenöffnung, der ISO-Empfindlichkeit und der adäquaten Belichtungszeit. In der Regel wähle ich einen Kompromiss aus hohem ISO-Wert, einer geringeren Belichtungszeit und einer großen Blendenöffnung. Das höhere Bildrauschen und die geringere Schärfentiefe nehme ich in Kauf, damit die Belichtungszeit kurz genug bleibt, um die Sterne noch punktförmig abzubilden. Sollte ich dann noch Spielraum haben, reduziere ich erst den ISO-Wert und schließe dann die Blende.

Letzendlich sind bei extrem dunklen Bedingungen ein korrekt belichteter Nachthimmel und ein durchgezeichneter Vordergrund selten mit nur einer Aufnahme zu realisieren. Hier mache ich dann zwei Fotos, eins mit passender Belichtungszeit für den Himmel und eins mit für den Vordergrund passender Belichtung. Dieses zweite Bild hat dann dank kleinerer Blende etwas mehr Schärfentiefe und dank des niedrigeren ISO-Wertes weniger Bildrauschen. Beide Bilder überblende ich dann in der Nachbearbeitung ineinander.

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