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5 In den Namloser Bergen

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Die Pyramide der Namloser Wetterspitze

Ihre perfekte Form macht die Namloser Wetterspitze zu einem der eindrucksvollsten Berge der Lechtaler Alpen. An der Nordseite unnahbar, führt an der Südseite der Pyramide ein einfacher Weg empor, der sich zu einer Rundtour mit schöner Sicht verlängern lässt.

Anforderung/Schwierigkeit

Leicht bis mittel

Tourencharakter

Gut markierter, unschwieriger Steig, am Abstieg übers Grubigjoch einige ausgesetzte Passagen

Ausgangspunkt/Endpunkt

Parkplatz bzw. Bushalt Fallerschein (1190 m)/ Namlos (1225 m)

Höchster Punkt

Namloser Wetterspitze (2553 m)

Länge

1284 Hm auf /1214 Hm ab/15 km

Dauer

Parkplatz bis Fallerschein 0.45 Std. – Putzenjoch 2.25 Std. – Namloser Wetterspitze 1 Std. – Brennhüttental 1.30 Std. – Namlos 1.45 Std.

Gesamt 7.25 Std.

Varianten

Weitere Anstiege führen vom Hahntennjoch über die Anhalter Hütte hoch (2,5–3 Std.) oder von Bschlabs (3.30 Std.).

Einkehr/Übernachtung

Michl’s Fallerscheiner Stube in Fallerschein, Anfang Mai bis ca. November geöffnet, auch Übernachtung, 0043/676/727 96 81, www.alpe-fallerschein.com; Sennstüberl Fallerschein, Mitte Mai bis Mitte Oktober geöffnet

Ein schöner Samstag Ende September und der Vorsatz, in die Lechtaler Alpen zu fahren. So kaufen Jutta und ich uns in einem Geschäft erst einmal eine Wanderkarte und entscheiden uns nach dem Kartenstudium für die Namloser Wetterspitze. Sie ragt als markante Pyramide südlich des Namloser Tals auf. Der Startpunkt liegt ungefähr eineinhalb Kilometer vor Namlos, wo der Sommerbergbach einmündet. Noch im Schatten gehen wir das für den öffentlichen Verkehr gesperrte, asphaltierte Almsträßchen über zwei Kilometer bis Fallerschein hinauf. Die Alm wurde schon 1316 als Vallerschine erwähnt und ist heute mit 40 Häusern das größte Almdorf Tirols. Noch steht keine Wolke am Himmel, und die Berge heben sich ringsum vom blauen Himmel ab.


Auf der Namloser Wetterspitze

Im Sommerbachtal zum PutzenjochAuf einem Bergweg wandern wir das idyllische Sommerbergtal aufwärts. Die Wetterspitze ist ausgeschildert, und es gibt keinerlei Orientierungsschwierigkeiten. In gleichmäßiger Steigung geht es erst rechts, dann links des Sommerbachs bergan. Nach einer Weile wird es deutlich steiler, und der Weg zieht, jetzt in der Latschenregion, in einem Linksbogen und vielen Serpentinen über die Wiesenhänge zum Putzen- oder Sommerbergjoch hinauf. Rechts baut sich der Egger Muttekopf mit seiner erodierten Ostwand auf; über ihn verläuft der Augsburger Höhenweg.

Zur WetterspitzeÜber dem Joch türmen sich große Quellwolken auf, ganz normal für diese Tageszeit. Nach der Rast am Joch folgt die letzte Etappe links am südlichen Gipfelhang hinauf. Im Sommer muss es hier sehr heiß sein, jetzt im Herbst ist es angenehm. Erst über viele Kehren durch alpine Matten, überwinden wir im letzten Stück eine Passage aus Hauptdolomitschotter mit einigen kurzen Felsstufen und stehen dann am Gipfelkreuz der Namloser Wetterspitze. Nur zwei Grüppchen von Bergsteigern – nicht viel für so einen herrlichen Tag wie heute – sind oben und verteilen sich auf dem breiten Gipfelplateau. Eine prächtige Aussicht öffnet sich hinab nach Norden ins Namloser Tal, zur Knittelkarspitze und dem Reuttener Weg sowie zum stolzen Thaneller; im Südosten erhebt sich die gewaltige Heiterwandkette. Und nach Süden hören die Bergfluchten schier gar nicht mehr auf …

Übers Grubigjoch ins BrennhüttentalDamit unsere Tour zu einem Rundweg wird, nehmen wir als Abstiegsweg den Südgrat der Wetterspitze. Über eine grusige, rötliche Erosionsfläche – hier sind Kössener Schichten und Rote Mergel vertreten – steigen wir in einen Sattel ab und jenseits kurz im Auf und Ab zum Grubigjoch hoch. Beim Blick zurück zeigt der Gipfelaufbau der Wetterspitze auf einmal die ebenmäßige Pyramidenform. Quasi gegenüber von uns sehen wir die Anhalter Hütte am Rand eines Karbodens. Einige Leute sitzen dort auf der Terrasse. Noch kurz geht es etwas ausgesetzt am Grat entlang, dann steil hinunter zum Imster Grubigjöchl und links ab ins Brennhüttental. Hier wüteten im Jahr 2005 Unwetter, die Uferböschungen des Brentersbachs sind stark erodiert und teils vermurt, sodass auf einem Abschnitt ein neuer Weg an der westlichen Bachseite angelegt wurde. Er führt etwas unbequem zwischen den Latschen weiter. Dann aber stoßen wir wieder auf eine Forststraße und wandern gemütlich nach Namlos hinaus. Die Schatten der Berge holen uns hier wieder ein – eine schöne, »runde« Tagestour geht zu Ende.

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