Читать книгу ESSENZEN - Michael Stoll - Страница 15

Einst standest Du am Strand der See

und blicktest in die Weite des Horizontes.

Das salzige Wasser erschien Dir wild und unvertraut.

Kein Fußbreit verließest Du den sicher-sandigen Grund,

bis da ein Boot kam, Dir Vertrauen schenkte

und Du den Ufersaum zum Horizont-hin verlassen konntest.

Bald dann ― große Gefahr in Weiten der See;

Stürme, Nächte und Winde bliesen dich immer weiter um weiter

vom landigen Grund fernab, bis da nur noch ein Linien-Horizont

ganz umgebenden Meeres unendlicher Weite Dir erschien.

Und ― eines Tages ward die Sonne hoch und die See still.

Du blicktest getroffen von vertiefter Gelassung umher,

erkanntest die aufscheinende Bläue des Himmels

und sahst endloses Entfernen sich entziehenden Horizontes.

Und das Spielfeld Leben schien da unbewegt,

und die Fahrt ― unterbrochen;

und vor die blitzende Sonne zog eine milde Wolke,

und in deiner Phantasie hast Du dich erhoben

und hast dich der Sonne Feld entfremdet,

bis als strahlender Stern sie Dir staunende Aufmerkung schenkt.

So übersteigst Du dann auch all-die Gestirne und werdenden ―

und befindest dich in der Nacht-der-Nächte.

Von hier aus ist die durchscheinend kristalline Schönheit gegebener Welt

und die Größe des Wunders-Schöpfung eines;

gelassen gibst Du dich nun dem strömenden Formen zu erhebender Einheit ―

im Laufe erwiderter Malen

hin.