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Prolog

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Die zehnjährige Verena kam lachend ins Zimmer gestürmt, drückte­ ihren Eltern und ihrer Großmutter einen schmatzenden Kuss auf die Wange und winkte fröhlich in die Ecke.

„Verena, was machst du da“, fragte ihr Vater streng.

„Ich grüß den Grafen Bergenwald“, erwiderte diese verständnislos.

„Verena,­ da ist nichts und niemand. Würdest du also damit aufhören.“ Ihr Vater legte einen strengen Unterton in seine Stimme.

„Aber Papa. Da steht er doch, mit seinem Hund. Warum siehst du ihn nicht?“

„Verena! Nur weil wir in einen alten Gutshof leben, heißt das nicht, dass hier Gespenster leben. Und überhaupt, so etwas gibt es nicht. Folge dessen kann sich in diesem Zimmer nicht der Graf Bergenwald befinden, denn er starb bereits vor einhundertfünfzig Jahren. Er ist tot, Verena.“ Seine Stimme war immer bestimmter geworden und er bedachte seine Tochter mit jenem Blick bei dem sich seine Rekruten bereits zu winden begannen.

„Herbert, nur weil du nicht in der Lage bist deinen Blick zu erweitern, bedeutet nicht, das Verena Dinge sieht, die es nicht gibt“, rügte Verenas Großmutter.

„Mutter, ich bitte dich. Verschone mich mit deinem Hokuspokus. Verena ist kein kleines Kind mehr und sie muss endlich lernen Traumwelt von der Wirklichkeit zu unterscheiden. Nur weil du in diesem Punkt nie erwachsen geworden bist, kannst du diese Hirngespinste nicht auch noch unterstützen und ich verbiete dir ein für alle mal Verena noch mehr Flausen in den Kopf zu setzen.“

„Aber Papa, Oma ..“

„Schluss jetzt. Es gibt keine Geister. Nicht hier und auch nicht wo anders!“, unterbrach sie ihr Vater streng.

Verena senkte unter dem bohrenden Blick ihres Vaters betreten den Kopf. Er wollte ihr einfach nicht glauben und nur mit Mühe konnte sie einen Schluchzer unterdrücken. Ihre Großmutter hingegen ließ sich nicht von ihren Sohn einschüchtern. Ärgerlich und keineswegs einsichtig erwiderte sie seinen Blick.

Letztendlich fixierte er noch Martha, seine Frau, die hob jedoch nur unschlüssig die Schultern. Sie wusste einfach nicht, woran sie glauben sollte. Sie glaubte Verena, doch ihr Mann war in diesen Belang unnachgiebig. Verena schien sich zumindest nicht vor Erscheinungen zu fürchten, sie fand es „normal“. Sie wusste, dass ihre Schwiegermutter nie einen Hehl daraus gemacht hatte, mit der Geisterwelt in „Verbindung“ zu stehen. Doch Martha hielt es nicht für ratsam sich zwischen die Fronten zu stellen, denn eines hatten ihre Schwiegermutter und ihr Mann gemeinsam – einen unglaublich sturen Kopf.

Seelenecho

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