Читать книгу Moira - Michaela Santowski - Страница 6
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ОглавлениеFabian erwachte am nächsten Morgen ziemlich früh. Da er nicht mehr einschlafen konnte, stand er auf, zog seine Jogging-Klamotten an, nahm den MP 3 Player und verließ die Wohnung. Er lief jeden Tag die gleiche Strecke, insgesamt zwölf Kilometer. Während seine Beine automatisch den Weg fanden, dachte er über den vergangenen Abend nach. Tony hatte ihn überrascht. Jonas hatte ihm bereits vor drei Wochen von ihr erzählt. Was er erwähnte, war allerdings, dass sie, wie nannte er es, verklemmt sei. Als er sie mit Matze knutschend in der Ecke sitzen sah, bekam er nicht grade den Eindruck, dass sie verklemmt sei. Genauso wenig wie in dem Moment als sie ihn geküsst hatte. Gut, er musste zugeben, dass er sie vom ersten Augenblick an provoziert hatte. Und es hatte ihm Spaß gemacht. Tony schien nicht ganz so zu sein, wie Jonas sie schilderte. Fabian lachte bei dem Gedanken an den letzten Abend in sich hinein. Er wusste von Anfang an, dass diese Frau eine Herausforderung war und hatte sich nicht getäuscht. Mal sehen, wo das alles hinführte. Er beendete sein Jogging und setzte sich auf eine Bank. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er heute zwanzig Sekunden schneller gewesen war als sonst.
„Hallo, Fabian. Was machst du denn auf einem Sonntag so früh hier?“ hörte er eine weibliche Stimme.
„Hallo, Katrin“, begrüßte er die junge Frau, die lächelnd auf ihn zukam. „Ich konnte nicht mehr schlafen. Also bin ich joggen gegangen, in der Hoffnung auf eine hübsche Frau zu treffen, der es ähnlich geht.“
Katrin lachte auf. „Charmant wie immer. Dabei hat dein Körper so ein Training gar nicht mehr nötig“, erwiderte sie mit einem bewundernden Blick auf ihn und setzte sich.
„Vielen Dank“, antwortete Fabian mit einem Lächeln und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Er hatte Katrin vor etwa drei Wochen in einer Disko kennen gelernt und die Nacht mit ihr verbracht.
„Hast du nicht Lust, mit mir Eis essen zu gehen? Es wird bestimmt ein sehr heißer Tag“, stellte sie fest und wedelte sich demonstrativ mit der Hand Luft zu. Dabei achtete sie darauf, dass ihr T-Shirt ein wenig höher rutschte, sodass Fabian einen Blick auf ihren schlanken Bauch werfen konnte. „Oder hast du schon andere Verpflichtungen?“, fragte sie mit einem sehr gelungenen Schmollmund.
Fabians Blick fiel ungeniert auf ihren Bauch. „Und wenn, würde ich sie kurzerhand absagen“, entgegnete er.
„Du bist wirklich der charmanteste One-night-stand den ich je hatte“, gab Katrin zu und legte ihre Hand auf seine.
Fabian lachte auf. „Ich hoffe doch, dass du so viele One-night-stands noch nicht hattest“, ging er auf ihren Flirt ein.
„Und wenn, würde ich es nicht zugeben“, antwortete sie verwegen und schlug gespielt schüchtern die Augen nieder, was Fabian besonders reizend fand.
„Ich gehe nur kurz nach Hause, duschen. Dann hole ich dich ab. Hast du was dagegen, wenn mein Bruder und seine Freundin mitkommen?“
Katrin schüttelte den Kopf.
„Dann bis gleich. Ich freue mich.“
Sie stand auf. „Vielleicht können wir aus dem One-night-stand ja einen Two-night-stand machen“, fügte sie herausfordernd und sehr direkt hinzu.
„Wer könnte so einer netten Aufforderung widerstehen.“ Fabian zwinkerte ihr zu und lief in Richtung seiner Wohnung davon.
Als er dort angekommen war, rief er seinen Bruder an und fragte ihn, ob sie sich auf ein Eis treffen wollten. Dieser stimmte begeistert zu. Ihm wäre sowieso zu heiß für irgendwelche anderen Aktivitäten. Fabian legte auf. Sie waren so verblieben, dass er Jonas gleich abholen und sie gemeinsam zu Judit fahren würden. Das wiederum bedeutete, dass er Tony wiedersehen würde. Fröhlich vor sich hin pfeifend ging er duschen.