Читать книгу Flow-Jäger - Michele Ufer - Страница 30
ОглавлениеHast du dich während deines besten Rennens eher auf deine Körperempfindungen und das Gelände konzentriert oder dich von Schmerz und Müdigkeitsgefühlen usw. abgelenkt?
Ich denke, das hängt von der Länge des Rennens ab. Während eines sehr langen Rennens, wie bei einem 100-km-Lauf oder einem 100-Miler (Anm.: 161 km), muss man sich manchmal von den Schmerzen und der Müdigkeit ablenken. Es wäre mental zu hart, wenn man immer an den Schmerz und die Müdigkeit denken würde. Das würde einen negativen Effekt auf die Leistung haben. Also sollte man während langer Rennen manchmal mit einem Mitläufer quatschen, die Landschaft anschauen oder Musik hören, um sich von den Unannehmlichkeiten des Laufens abzulenken. Aber natürlich gibt es gerade in meinen besten Rennen auch Phasen, wo ich mich total auf den Akt des Laufens fokussiere. Vor allem gegen Ende eines langen Rennens konzentriere ich mich auf das Gelände und wie ich mich fühle. Dabei umarme ich in Gedanken geradezu meine Schmerzen und Unannehmlichkeiten. Bei kürzeren Rennen, sagen wir Marathon und weniger, bin ich viel mehr darauf fokussiert, wie ich mich fühle und wie die Beschaffenheit der Strecke ist. Würde ich das nicht tun, würde sich meine Geschwindigkeit wahrscheinlich verlangsamen, was bei einem relativ kurzen Rennen natürlich nicht gut ist.