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ОглавлениеKimski verlässt das Gebäude, ohne sich noch einmal umzudrehen. Er will keinen Arzt sehen – er will nach Hause und eine kalte Dusche nehmen.
Dass er verfolgt wird, merkt er erst, als er bereits drei Quadrate weitergelaufen ist. Er bleibt stehen.
»Was wollen Sie denn noch?«, fragt er, ohne sich umzudrehen.
»Warum hat man Sie vom Tatort weggeschickt?«, fragt Eva.
»Man hat mich nicht weggeschickt.«
»Wohin wollen Sie dann?«
»Nach Hause, duschen.«
»Sie müssen doch zu einem Arzt gehen.«
Er läuft weiter. Eva folgt ihm.
»Ich habe mir vorhin Sorgen gemacht. Sie waren brutal ausgeknockt.«
»Ist klar.«
»Gibt es schon irgendwelche Hinweise, wer Ihnen aufgelauert hat?«
»Richten Sie Ihre Anfrage an die Pressestelle der Polizei.«
»Hören Sie, mir ist da was aufgefallen.«
Sie muss sich Mühe geben, seinen Schritten zu folgen.
»Ich habe mich gründlich am Tatort umgesehen, bevor Ihre Kollegen gekommen sind. Da war dieser Zettel in der Hand von Ihrem Partner.«
»Was für ein Zettel?«
Kimski geht weiter, ohne sein Tempo zu drosseln.
»Da stand in Druckbuchstaben C’EST LA VIE drauf. Sonst nichts. Sonderbar, oder?«
Ein Erinnerungsfetzen huscht durch Kimskis Kopf. Meier hat von einem Zettel in einem Buch gesprochen.
»Mochten Sie Ihren Kollegen?«
»Wird das ein Verhör?«
»Haben Sie die handschriftliche Notiz auf dem Stadtplan gesehen?«
»Hm.«
»Und die ganzen Bücher! Wissen Sie, mir ist da etwas Sonderbares aufgefallen. Ich habe das diesem Pflüger erzählt, aber ich denke, er hat mir nicht richtig zugehört.«
»Was wollen Sie noch von mir, wenn Sie eh schon alles wissen? Sie haben doch genug Stoff für eine Titelgeschichte.«
Kimski hält an, dreht sich zu Eva und sieht ihr direkt ins Gesicht.
»Ich will mich nur mit Ihnen unterhalten.«
»Hören Sie. Ich hatte einen schweren Tag. Von mir aus können Sie auf eigene Faust Detektiv spielen. Aber ich gehe jetzt nach Hause.«
Eva zieht eine Visitenkarte aus ihrer Handtasche und hält sie Kimski hin.
»Falls Sie es sich noch mal überlegen.«
Kimski greift wortlos nach der Karte und dreht sich um.
»Sie können mich jederzeit anrufen!«, ruft Eva ihm hinterher.
Kimski biegt um die nächste Straßenecke und lässt Eva zurück.