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Blick nach innen

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Übung: Selbstwahrnehmung im Konflikt


Sie haben in der vorigen Übung einige Ihrer persönlichen Triggersituationen identifiziert. Auch die nächste Übung zielt darauf ab, die Neurozeption und andere innere, autonome Prozesse bewusster werden zu lassen und noch früher zu erkennen, wann ein inneres Eskalationsgeschehen beginnt. Wir brauchen diese Selbstwahrnehmung, weil Signale, die wir als Bedrohung empfinden, unsere präfrontalen Hirnfunktionen runterfahren, diese aber zur Konfliktlösung essenziell sind. Auf dem Weg heraus aus der Partnerschaftskrise geht es immer wieder darum, das eigene innere Geschehen bewusst zu machen, um später gezielt regulierend eingreifen zu können und damit endlich zu wirklicher Bedürfnisbefriedigung zu finden.

In dieser Übung können Sie also weitere Aspekte des Konfliktgeschehens bewusst werden lassen. Stressen Sie sich nicht, wenn Sie zunächst nur wenige Wahrnehmungen finden. Am besten betrachten Sie diese Übung als »Kickoff«, als erste Gehversuche, um sich selbst und Ihren Partner zukünftig in Konfliktsituationen besser zu beobachten und dadurch bewusster handeln zu können. Hier sind einige Beobachtungskriterien dafür:

Wie verändert sich die Sprache meines Partners im Konflikt und wie verändert sich meine eigene Art zu sprechen?

Werden die Worte schneller, lauter oder langsamer, leiser?

Wie viel (Nach-)Druck liegt in meiner Sprache versus wie energielos klingt sie?

Verändert sich die Tonhöhe? Wird sie eher höher oder tiefer?

Partner/Partnerin:

Ich selbst:

Wie verändert sich die Sprache inhaltlich? Wird sie schärfer, bedrohlicher? Wird sie hoffnungsloser, resignierter?

Kommt es vermehrt zur Formulierung von Superlativen (z. B. etwas ist »extrem«, »schrecklich«, »unfassbar« …)? Oder zu Verallgemeinerungen (»nie«, »dauernd«, »alles« …)?

Partner/Partnerin:

Ich selbst:

Lenken Sie Ihre Wahrnehmung nun auf Ihren Körper. Welches sind Ihre persönlichen Reaktionen auf gefühlte Angriffe, auf Druck und Vorwürfe etc.? Scannen Sie Ihren Körper dabei nach Zeichen von Anspannung, Druckgefühlen, Unwohlsein, Zittern, Schweiß, Schmerz, Übelkeit, Schwächegefühlen etc. Wo und wie spüren Sie den ausgelösten Alarm in Ihrem Körper? Zeichnen Sie Ihre Körperwahrnehmungen in die Skizze ein.

Was im Inneren des Körpers Ihres Partners oder Ihrer Partnerin abgeht, wissen Sie nicht. Aber wir können meist umso besser die äußerlich erkennbaren Signale ablesen. Nehmen Sie darum die andere Skizze, um die Körperzeichen des anderen einzuzeichnen.



Nutzen dieser Übung:

Viele Menschen fühlen sich besonders in Streitsituationen und Eskalationen ohnmächtig dem Geschehen ausgeliefert. Es fühlt sich an wie »Es geschieht mit mir … etwas geht mit mir durch … mir sind die Sicherungen durchgebrannt …«. Durch die Selbstreflexion und Schärfung der Wahrnehmung eigener Prozesse und Handlungen gewinnen wir an Handlungsfähigkeit und damit am Vermögen, das Konfliktgeschehen zu steuern.

Der kleine Eheretter

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