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2.1.2 Außenseitige Temperatur- und Feuchtebeanspruchungen

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Der Wärme- und Feuchteaustausch zwischen Außenluft und Bauteiloberfläche erfolgt ganz ähnlich wie an der raumseitigen Oberfläche. Allerdings variiert der konvektive Wärmeübergangskoeffizient stark mit der Luftströmung am Gebäude, die sowohl wind- als auch auftriebsinduziert sein kann. Trotzdem wird auch hier häufig ein konstanter Wärmeübergangskoeffizient verwendet, der im besten Fall an die mittlere Windgeschwindigkeit am betrachteten Standort angepasst ist. Auf die Ergebnisse von hygrothermischen Simulationsrechnungen bezüglich des langfristigen Bauteilverhaltens hat die Verwendung von angepassten Konstanten im Vergleich zur Verwendung von windabhängigen Übergangskoeffizienten in der Regel keinen spürbaren Einfluss, da die Wärme- und Feuchteübergangswiderstände an den Oberflächen deutlich kleiner sind als die entsprechenden Durchlasswiderstände im Bauteil. Das ändert sich allerdings, wenn auch der langwellige Strahlungsaustausch in Form eines Wärmeübergangskoeffizienten zum konvektiven Übergang addiert wird, so, wie das raumseitig üblich ist. Im Gegensatz zur raumseitigen Oberfläche können die konvektiven und strahlungsbedingten Wärmeströme an der Außenoberfläche entgegengesetzt sein, sodass eine Addition hier völlig falsch wäre. Dies ist vor allem bei gut gedämmten Wänden und noch stärker bei Dächern insbesondere nachts der Fall und führt in der Praxis zu einer Unterkühlung der Außenoberfläche, die nicht mithilfe eines Summenkoeffizienten abgebildet werden kann. Hier sollten deshalb konvektiver und strahlungsbedingter Wärmeaustausch strikt getrennt betrachtet und berechnet werden, zumindest dann, wenn die Oberflächenunterkühlung zu einer relevanten Befeuchtung mit der Folge von Algenwachstum bei Wänden [3] oder Tauwasser und erhöhter Sparrenfeuchte in der Belüftungsebene von Dächern führen kann [4].

Bauphysik-Kalender 2022

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