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Hamlet 2007
Оглавление“Hamlet 2007" ist Wolfgang Hohlbeins erste veröffentlichte Kurzgeschichte aus dem Jahr 1980. (Sie ist nachzulesen u.a. in „Von Hexen und Drachen – Das große Wolfgang Hohlbein Buch“, Lübbe 2006.) Darin zog er eine Trennlinie zwischen Kunst und Kommerz und kritisierte unterschwellig „Sex and Crime“ als Erfolgsgaranten in der Medienindustrie, hier insbesondere im Theater. Aber selbstverständlich lässt sich die Kritik auch auf die Literatur ausdehnen.
Valerian mochte diese modernen Stücke nicht besonders, deren Handlung zu zwei Dritteln aus Gewalt und Sex bestand. Aber sie brachten die Zuschauer, und Harris war eine volle Kasse lieber als eine gute Aufführung.
Gewalt ist ein Thema in Wolfgang Hohlbeins Büchern, aber nicht Sex. Die Kritik, die der Autor in seiner ersten Geschichte formuliert, wird trotzdem heute oft von seinen Kritikern gegen ihn gerichtet.
Was für diese erste Short Story Wolfgang Hohlbeins gilt, lässt sich auch auf “Märchenmond” beziehen.
Heike und Wolfgang Hohlbein hatten beim Ausdenken und Schreiben von “Märchenmond” noch keine Ahnung, ob jemals ein Verlag ihre Geschichte veröffentlichen würde. Die beiden Schriftsteller in spe sind deshalb ganz bei sich. Keine Gedanken an Lektoren, an das Publikum und die gesamte damit verbundene Erwartungshaltung stören die eigene Kreativität.
Nach der Veröffentlichung von „Frankenstein 3000“ und “Hamlet 2007" entstanden neue Kontakte und Wolfgang Hohlbein schickte seine Texte den Verlegern von Heftromanen. Über Frankenstein urteilt Wolfgang Hohlbein heute: „Eine krude Geschichte, überhaupt nicht gut.“ Aber den Hamlet lässt er gelten.
Wolfgang Hohlbein schrieb viel und es entstanden zahlreiche Heftromane. Diese Tätigkeit setzte er auch noch nach Erscheinen von “Märchenmond” fort. Bücher haben eine längere Vorlaufzeit als Hefte. Schon im Märchenmondjahr sowie davor und danach wird die Produktion so groß, dass Wolfgang Hohlbein sich an die exakte Abfolge kaum noch erinnern kann. Aber das bedeutet ihm auch nicht so viel. Wichtig ist, dass er jede einzelne dieser Geschichten im Moment ihrer Entstehung intensiv durchlebt.