Читать книгу Hass mich nicht - Nicole Beisel - Страница 7
Timothy
ОглавлениеAuf den Zahn gefühlt
Dienstagmorgen im Büro.
„Guten Morgen, Jeff. Na, dein restliches Wochenende hat ja eine ganz schöne Veränderung mit sich gebracht. Bist du sicher, dass du es warst, der Rachel den Vorschlag bezüglich des Zusammenziehens gemacht hat und dich nicht der Teufel geritten hat? Ich meine, ich freue mich für euch, wenn ihr eure Beziehung festigt. Aber du weißt ja, welche Bedenken ich habe …“ Dieses Thema brennt mir schon den ganzen Morgen unter den Nägeln. Noch nicht einmal mit Liz konnte ich darüber sprechen, auch wenn ich ihr eigentlich nichts mehr verheimlichen will, aber in Anbetracht der Umstände kann ich ihr nichts von alldem erzählen, bevor Jeff nicht endlich selbst mit der Sprache rausrückt.
„Ja, ich bin mir sicher. Denke ich. Ich liebe sie, sie ist mir wichtig. Sie könnte die Richtige sein.“ Irgendwie kaufe ich ihm das nicht ganz ab. Nicht dass ich ihm nicht glauben würde, aber ich vermute, es steckt noch mehr dahinter als nur der Wunsch nach mehr Nähe zu seiner Freundin.
„Und was noch?“ Jeff schaut mich an, als wäre ich nicht mehr ganz dicht.
„Was, was noch? Was meinst du?“
„Aus welchem weiteren Grund hast du sie gebeten, bei dir einzuziehen?“ Ich glaube, jetzt fühlt er sich ertappt.
„Na ja, ich will doch in Kürze mit ihr reden, über alles. Und weil ich nicht will, dass sie mich verlässt, …“ Ich lache.
„Das ist also Plan B? Ist das dein Ernst? Du glaubst, sie bleibt bei dir, nur, weil sie ihre Wohnung aufgibt?“ Ich schüttle den Kopf. „Jeffrey, denk positiv. Vielleicht wird sie betroffen sein, traurig, vielleicht auch wütend, im ersten Moment. Aber sie wird darüber nachdenken und auch darüber, was du ihr bedeutest. Sie wird dich nicht verlassen wegen einer Tragödie, die Teil deiner Vergangenheit ist. Du trägst keine Schuld, Jeffrey! Das hast du sogar Schwarz auf Weiß.“
„Das schon. Trotzdem könnte sie anders darüber denken, vielleicht hat sie nicht genug Vertrauen zu mir.“
„Ach, Jeffrey … Dann tu, was du für richtig hältst. Aber komm hinterher nicht zu mir und heul mir die Ohren voll, weil du es bereust.“ Mit diesen Worten lasse ich ihn stehen. Ich kann nur hoffen, dass das gutgeht.