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te Miljana herein. Miljana ist meine Nachbarin, eine
lebensfrohe Russin mit riesigen Kulleraugen, denen
weder Mann noch Frau etwas abschlagen kann – ein
Umstand, den sie schamlos ausnutzt.
Sie wohnt einen Stock über mir, lebt jedoch ein
entrücktes Leben hoch in den Wolken, fernab vom
Boden der Realität, auf welchem gewöhnliche Sterb-
liche ihren Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen.
Der Alltag ohne Saus und Braus ist zu profan für sie.
Ihre Wirklichkeit ist simpel: Was teuer ist, liebt sie.
Was vier Beine hat, vergöttert sie (und umgekehrt).
Gäbe es den Wettbewerb des größten Herzens für
Tiere, Miljana würde die Goldmedaille gewinnen
(aber bitte mit Diamanten besetzt!).
Vorsichtig, mit einem Glas in der Hand, stieg
Miljana über Cappuccino und setzte sich zu mir. Wir
plauderten und besprachen die Welt; ich bei Mine-
ralwasser, sie bei Wodka (nur im äußersten Notfall
ersetzte sie dieses Gesöff mit Whiskey). Cappuccino
lag eingekuschelt auf meinen Knien und ließ sich von
mir an seinen Ohren zupfen. Alle beide schnurrten
vor Zufriedenheit. „Wann legst du dir endlich eine
Katze zu?“, fragte Miljana plötzlich und schüttete das
randvolle Glas auf ex in ihre Kehle.
„Was?!?“, fragte ich verdattert zurück. Miljana
schaute erst mich, dann Cappuccino an. Dann wie-
derholte sie ruhig und langsam, als ob ich schwach-