Читать книгу Der Fänger im Gras - Nicole Brandes - Страница 25
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ein Rätsel. Ich verstehe auch nicht, warum sie mich
dann hochhebt und vorsichtig meine Krallen aus ih-
rem Seidenpyjama löst. Menschen sind schon seltsa-
me Geschöpfe.
Ich verstehe auch nicht, warum ich so lange
nicht nach draußen durfte. Mama spricht von einer
Gewöhnphase, damit ich mich nicht „verirre“. Ich?
Verirren? Pah!
Aber endlich war auch dieser Stubenarrest (pff !)
vorbei. Hurra! Endlich konnte ich durch den Garten
rennen, überall meine Nase hineinstecken und mein
neues Revier beschnüffeln. Dabei hörte ich per Zufall
einen Nachbarn am Telefon über Mama tuscheln:
„... Karriereweib ... Bankerin, stell dir vor ... bschbsch
... viel auf Reisen ... bschbsch ... was will die mit einer
Katze?“ „Was will die mit einer Katze?“ – Also wirklich.
So was Blödes, der hat ja keine Ahnung, wie wunder-
bar Katzen sind! Mama, sei unbesorgt! Ich beschütze
dich vor aufdringlichen Mäusen, zudringlichen Vö-
geln und tratschenden Nachbarn. Ich bin's, Zorro,
der Unerschrockene, tapfer wie ein Tiger, stark wie
ein Löwe, schnell wie ein Gepard – und dein persönli-
cher Beschützer.
Allerdings muss ich sagen, dass hier vieles noch
immer gewöhnungsbedürftig ist. Und Leute, was ist
ein „Karriereweib“? Kann man das essen? Das wäre
wirklich gut, denn Mama guckt mich immer ratlos