Читать книгу Der Fänger im Gras - Nicole Brandes - Страница 18
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te und erlegte Zorro ein gewaltiges Flipchart – und
meine aufwändig gemalten Diagramme sind natürlich
gründlich geschreddert. Erschöpft von seinen Helden-
taten kuschelte er sich auf meinen Schoß und schlief
ein. Es war mir unmöglich, ihn auszuschimpfen.
Er brauchte einige Tage, bis er merkte, dass er
nicht der alleinige Herrscher über sein neues Revier
ist. Es hat ihn zutiefst schockiert, als ich ihn davon ab-
hielt, mein Sofa zu zerkratzen und an den Vorhängen
hochzuklettern. Allerdings hat er es dafür geschafft,
mich von meinem Computer auszuloggen. Ich glau-
be, mein Kleiner ist ein angehender Computercrack.
Keyboard und Bildschirm findet er ziemlich aufre-
gend.
Jetzt fragt Ihr Euch vielleicht, wer der Boss in
diesem Haushalt ist. Eine erwachsene Frau von 1,68
Meter, eine gebildete, unabhängige Expertin und viel
beschäftigte Weltreisende? Oder ein 400 Gramm
schwerer Fellball? (Seufz. Was soll ich sagen – ich bin
hingerissen.)
Für ein so kleines Kerlchen ist Zorro ein echter
Draufgänger. Trotzdem ist er scheu. Das würde der
Dreikäsehoch selbstverständlich nie zugeben, denn
stolz ist er auch. Tagsüber jagt er kriegerisch unsicht-
bare Feinde. Nachts wickelt er sich als schnurrende
Pelzschärpe um meinen Hals. Das ist behaglich und
entspannend für uns beide.