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Sexualität „weiterdenken“
ОглавлениеOft ist die eigene Sexualität tabu, während uns das Thema Sex gleichzeitig an jeder Ecke anspringt. Viele von uns durften im Heranwachsen einfach wenig sexuell wert- und lustvolle Bildung oder den entsprechenden Raum dafür genießen. Zu viele Menschen geben sich mit eingelernten Gewohnheiten, Mustern und ihren Trieben zufrieden, zu viele verheddern sich in ihrer Angst oder Scham und bleiben darin verwickelt. Wenn auch Sie dort verharren möchten, dann legen Sie dieses Buch einfach weg, verschenken Sie es oder werfen Sie es in den Müll.
Sie lesen weiter? Schön, dann können Sie sich in diesem Buch einiges bieten lassen: Ich möchte Sie hier – als Frau oder als Mann, der Frauen liebt – inspirieren, sich mit Ihrer Lust und Ihrer Sexualität auf verschiedenen Ebenen zu befassen, egal ob Sie in einer Beziehung oder „single“ sind, ob Ihr Begehr Männer, Frauen oder beide Geschlechter sind. Lassen Sie sich anregen, Ihre persönlichen Gewohnheiten und Normen zu erkennen und falls es für Sie passt, „weiterzudenken“.
Für die meisten Menschen ist es schwer möglich, in ihrem gestressten oder recht gleichförmigen Dasein auch Ekstase, Hingabe, Sexualität zu leben. Diese melden sich ja nicht immer so dringlich wie Hunger, Durst oder das Bedürfnis, zu schlafen. Sexualität ist nicht lebensnotwendig, die Lust darauf kann einfach einschlafen. Da heißt es also loszugehen – weg vom alltäglichen Funktionieren, von den Mythen und Ängsten, vom Pseudowissen und von der Unsicherheit, hin zu mehr Selbstbewusstsein, zu Spielräumen, Lust, Sinnlichkeit, Genuss und der Liebe zum Leben. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch, solange Sie sich nicht auf Kosten oder zum Schaden anderer Befriedigung verschaffen. Es gibt hier keine Bewertung dessen, was Sie persönlich mögen oder was Sie erregt. Wann fühlen Sie sich so richtig lebendig? Wonach sehnen Sie sich? Was fehlt? Was brauchen Sie eigentlich nicht mehr? Was möchten Sie gerne beim Sex (er-)leben und wie können Sie dem näherkommen?
Wenn ich von Sexualität schreibe, meine ich damit nicht nur den Geschlechtsverkehr, auch kein „rein zielorientiertes Vorspiel mit darauffolgendem Geschlechtsverkehr“, ich betrachte Sexualität vielmehr ganzheitlich: Es geht dabei um Ihre Sinne, Ihr Wohlfühlen, Ihre Erregung, Ihre Genussfähigkeit und Freude, um Ihre Lust, Ihre Möglichkeiten, Ihre Phantasien und Ihre Körperlichkeit, Ihre Bedürfnisse.