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5. Kapitel
ОглавлениеDas Sanatorium der Churun zu Kammerbad war eine traurige Mischung aus Tempel und Gefängnis. Über dem Eingang prangte zwar die Taube der Heilergöttin, und die Front war in – einstmals − weißem Marmor gehalten, aber die Fenster waren vergittert oder gleich mit festen Läden verschlossen. Auch die Inschrift an der Tür wirkte merkwürdig doppeldeutig: »Mögen die unruhigen Geister hier ihren Frieden finden.«
Tatsächlich war die Existenz eines Sanatoriums an sich schon ein Luxus. Geistig Verwirrte in den Dörfern des Imperiums konnten von Glück sagen, wenn sie nicht den Hexenjägern oder einem Mob zum Opfer fielen. Nur der Adel und die reichen Händler konnten sich die Versorgung Ihrer Angehörigen in einer solchen Unterkunft leisten. Dennoch: Die Gerüchte von Schreien, die Tag und Nacht durch die Gänge hallten, von Versuchen, die Geister der Bewohner mittels Operationen am Kopf, Hitze, Kälte oder Aushungern zu heilen, sorgten dafür, dass viele das Sanatorium eher als eine Art Vorhölle betrachteten denn als Ort der Genesung. Dass Patienten den Ort wieder verließen, war selten, und die Rückkehrer waren immer – anders.
Eberhart rückte seine rote Robe zurecht, auf der prominent das Zeichen der weißen Zunft zu sehen war. Die Gilde der Heiler befand sich seit jeher im Streit mit den Priesterinnen der Churun, und so hoffte Eberhart, weitergehenden Fragen über seine Behandlungsmethoden oder Legitimierung aus dem Wege zu gehen. Unter dem Arm hatte er ein Bündel frisch gefälschter Papiere, die ihm den Weg zu seinem Ziel ebnen sollten.
Er schritt auf die Fassade des Gebäudes zu. Auf der Tür war das Relief einer Märtyrerin zu sehen, die sich selbst die Haare in Brand setzte, um die Dämonen auszutreiben. Eberhart verzog das Gesicht, klopfte aber dennoch forsch an. Mit einem Schnappen öffnete sich eine Klappe inmitten des Portals und ein Paar himmelblaue, aber sehr misstrauische Augen musterten ihn von oben bis unten.
»Was führt Euch in das Haus der Heilung, Wundschneider?«
Eberhart beschloss, die Beleidigung zu ignorieren. »Ich bin hier im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit und Anstand. Wir haben Berichte über einige Patienten hier, die eigentlich in unsere Zuständigkeit fallen, aber fälschlicherweise in Eurer Institution untergekommen sind. Ich bin nun hier, diese Fälle zu prüfen und gegebenenfalls zu überweisen.« Er setzte ein unschuldiges Lächeln auf. »Natürlich nur gegen eine Spende an den Tempel.«
Die Augen wurden schmaler. »Das Ministerium hat sich noch nie für uns interessiert. Diejenigen, die den Weg hierher finden, sind weit jenseits Eurer ... weltlichen Methoden.« Eberhart war beeindruckt davon, wie viel Abscheu man in diese wenigen Worte laden konnte.
Er hielt die Schriftrollen in die Höhe. »Ich bin doch nur der Überbringer der Nachrichten – Ihr wisst doch genau so gut wie ich, dass meine Gilde niemals etwas tut, wenn sie nicht muss. Diese Papiere hier sind vom Hohen Präfekt selbst unterschrieben – wenn Ihr also wollt, das ich mit der Garde zurückkehre ...«
Die Klappe knallte zu. Eberhart schaute unschuldig in der Gegend herum, während er sich den Dialog hinter der dicken Tür vorstellte. Die Churunschwestern wussten sehr wohl, dass die Weiße Zunft in höherer Gunst bei den Adligen der Stadt stand als sie. Die Ärzte hatten einiges an Geld und Zeit investiert, um die heilkräftigen Schwestern der Göttin vor den hohen Herren zu diskreditieren und sie als Gebetsschranzen abzustempeln, die sich lieber um Waisen und Hungerleider kümmern sollten, als dem Adel ihre Zeit zu widmen. Mit Einrichtungen wie dieser waren sie auf das Wohlwollen dieser Gönner angewiesen.
Als Eberhart hörte, wie sich die schweren Riegel zurückschoben, konnte er sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
Die Schwester, die hinter der schweren Tür hervorkam, war überraschend klein, aber schaffte es trotzdem, auf Eberhart herabzusehen. Sie war jung, jünger als Aurelia, doch hatte sie schon eine Härte und eine Ernsthaftigkeit in ihrem Blick, die sie weit älter erschienen ließ. Das strenge, weiße Habit der Churunschwestern tat ein Weiteres, um diese winzige Frau in eine Respektsperson zu verwandeln.
»Zeigt mir das!« Fordernd streckte sie die Hand aus, und Eberhart übergab Ihr das Bündel mit Papieren, die er selbst am Morgen fein säuberlich ausgestellt hatte. Er sorgte sich nicht, dass sie irgendwelche Unregelmäßigkeiten finden würde – die Unterlagen der Ministerien waren so verwirrend und wurden ständig neu formuliert, dass man selbst bei Echten kaum eine Chance hatte, den Inhalt zu verstehen. Er hatte sich Mühe gegeben, möglichst viele komplizierte und nichtssagende Redewendungen einzubauen. Außerdem hatte er extrem klein und eng geschrieben, um jeden schon beim ersten Blick zu entmutigen.
Die Schwester hielt fast fünf Minuten durch − was Eberhart einige Anerkennung abrang − bevor sie entnervt aufblickte und ihm die Papiere zurückgab. »Es wird schon seine Richtigkeit haben. Wen wollt Ihr sehen?«
Eberhart blätterte nach, als könne er sich nicht an die Namen erinnern. Dann rollte er die Papiere sorgfältig zusammen und verstaute sie, bevor er der Schwester antwortete. Je ungeduldiger sie wurde, desto besser für ihn. »Der erste Fall ist ein gewisser Joachim von Schwertwall. Nach meinen Informationen sind die von Schwertwalls von einer erblichen Schwäche der Säfte befallen, sodass es sich hier um eine rein körperliche Schwäche handelt, die nicht Eurer ... spirituellen Sorge bedarf. Sollte dem so sein, müsste ich ihn in eines unserer Häuser überstellen lassen. Aber zunächst muss ich meine eigenen Diagnose erstellen.« Er lächelte entwaffnend. »Würdet Ihr mich zu ihm führen?«
»Von Schwertwall?« Sie schien ehrlich überrascht. »Seid Ihr sicher?«
Er machte Anstalten, sein Bündel Papiere wieder aufzuschnüren, aber sie hob die Hände. »Nein, lasst nur. Ich werde Euch zu ihm führen.« Sie öffnete die Tür und trat einen Schritt zurück, um ihm den Weg frei zu machen.
Eberhart betrat das Sanatorium und konnte ein Frösteln nicht unterdrücken. Im Innern des Gebäudes war es deutlich kälter, als wehrten die dicken Mauern die Sonne eher ab als die Wärme zu speichern. Wände, Boden und Decke waren weiß verputzt und wurden offenbar regelmäßig geschrubbt. Trotzdem konnte man noch diverse dunkle Flecken erkennen. Die Gänge wurden erhellt von merkwürdigen, bläulich leuchtenden Kerzen, die ein kühles, beruhigendes Licht verströmten. Ein scharfer Geruch lag in der Luft, den Eberhart nicht einordnen konnte, ihn aber unmittelbar an andere, unangenehme Gerüche denken ließ, die er wahrscheinlich überdecken sollte.
Die Schwester führte den Gast tiefer in das Gebäude, zu einem Treppenhaus, das sich klaustrophobisch eng nach oben wand. Sie passierten zwei Stockwerke mit festen, verschlossenen Türen. Keine Menschenseele begegnete ihnen, und die dicken Wände verschluckten jegliche Geräusche. Einzig Eberharts eigenes, schweres Atmen drang an seine Ohren. Die Schwester selbst gab keine Geräusche von sich. Nicht einmal das Rascheln ihrer Roben oder ihre Schritte auf dem harten Steinfußboden konnte er wahrnehmen.
Im dritten Stock blieb die Schwester vor einer Tür stehen und klopfte dreimal an. Eine Klappe ganz ähnlich der am Eingang öffnete sich und ein weiteres Paar Augen, diese dunkelbraun, starrten sie an.
»Wer ist das, Schwester Agnetha?« Die Stimme ließ die Temperatur noch einmal fallen. Eberhart wunderte sich, dass man seinen Atem nicht sehen konnte.
»Ein Gesandter vom Ministerium, Oberschwester Ursula. Er ist hier, um Joachim zu sehen.« Schwester Agnetha schaute über die Schulter zu ihm. War das etwa Sorge in Ihrem Gesicht?
Die Augen musterten ihn durch die Klappe. Unmittelbar fühlten sich die gefälschten Papiere in Eberharts Tasche ganz und gar unzureichend an. Seine Wangen brannten, was aber auch an den drei steilen Treppenabsätzen liegen konnte. Trotzdem lächelte er sie gewinnend an und verbeugte sich, bevor er an die Tür herantrat.
»Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen, werte Schwester, aber das Ministerium besteht leider auf dieser Inspektion. Ihr wisst, die Verhandlungen über die Unterstützungsgelder für das nächste Jahr steht unmittelbar bevor, und es wäre gut, wenn diese Sachen vom Tisch wären, bevor die Ratsmitglieder zusammenkommen.« Er lächelte unverwandt zu der Klappe herauf. Die Augen starrten auf ihn herab. Die Stille zog sich in die Länge. Eberhart wollte sich gerade hilfesuchend an Agnetha wenden, als sich die Klappe ruckartig schloss. Zwar hörte Eberhart nichts, aber er konnte erahnen, wie schwere Riegel bewegt wurden, dann öffnete sich die Tür.
Die Schwester, die dahinter sichtbar wurde, trug ein Habit, dass Agnethas zwar ähnelte, aber am Saum und den Ärmeln violett abgesetzt war. Um den Hals trug sie einen goldenen Anhänger in Form einer Taube, die mit einem Dornenzweig gefesselt war. Ihr Gesicht war durchzogen von Falten wie ein Gebirge von Flüssen, und ihre Mundwinkel zeigten Richtung Süden. Sie starrte auf ihn herab. »Ihr habt keine Ahnung, worauf Ihr Euch da einlasst, Wundschneider. Seid Ihr stark im Glauben?«
Eberhart stutzte. »Nun, ich spende regelmäßig im Tempel des Atzorn und bin getauft im Namen Loknars ...«
Die Schwester packte ihn an der Schulter und schaute ihm tief in die Augen. »Das meine ich nicht. Ist Euer Geist stark? Könnt Ihr Euch Dingen stellen, die jenseits unserer menschlichen Horizonte liegen?« Sie beugte sich so weit über ihn, dass ihre spitze Nase beinahe seine berührte. »Seid Ihr fähig, das Göttliche im Fleische zu akzeptieren?«
»Äh, ja, sicher?« Wenn die Schwester nicht so ernst gewesen wäre, hätte Eberhart laut losgelacht. Natürlich gab es die Götter, aber die kümmerten sich bekanntermaßen nicht um kleine Ganoven wie ihn. Die hatten genug zu tun mit irgendwelchen kosmischen Konflikten oder was auch immer die da oben so trieben.
Schwester Ursula trat einen Schritt zurück und schaute ihn zweifelnd an. »Ich werde Euren Besuch erlauben – aber seid gewarnt. Joachims ... Leiden kann sehr verstörend sein. Denkt daran, wir alle hier sind Kinder Churuns, und Ihre schützende Hand liegt über uns. Doch Ihr müsst Sie in Euer Herz lassen, auf das Sie Euch helfen kann.«
Eberhart legte eine Hand auf die Brust und verbeugte sich tief. »Ich danke Euch, Schwester. Es zeugt von wahrer Größe, über die Konflikte unserer Organisationen hinweg zu sehen. Wir sind alle Heiler im Auge der Göttin, und das Wohl unserer Schützlinge sollte immer an erster Stelle stehen.«
Widerwillig nickte sie. Dann vollführte sie eine schwingende Bewegung mit beiden Händen und ein warmes, beruhigendes Gefühl breitete sich in Eberhart aus. »Ihr Segen und Schutz sei mit Euch, Heiler.« Dann deutete sie ihm, hereinzukommen.
Das oberste Stockwerk des Sanatoriums wirkte noch verstörender als die unteren Gänge. Gebete, Ikonen und andere religiöse Symbole bedeckten die Wände. Die Schrift hob sich in Rot von den weißen Wänden ab, und das Wachs dicker, roter Kerzen troff aus den Wandnischen hervor. Es war stickig, Weihrauch und andere Kräuter wurden in großen Becken verbrannt. Die Bildnisse der Heiligen waren von überraschender Grausamkeit – ein Märtyrertod nach dem anderen, oftmals in blutiger Detailfreude dargestellt.
Eberhart folgte der Oberschwester durch den stillen Gang. Die Türen zu beiden Seiten waren weder beschriftet noch anders markiert. Nur eine kleine, verriegelte Klappe in Augenhöhe unterbrach die glatte Holzfläche, aber es gab keinerlei Hinweise auf die Insassen. Auch Schwester Ursulas Schritte waren so leicht, dass sie eher zu schweben schien denn zu laufen. Eberharts Schritte dagegen klatschten laut auf den kalten Marmor, und sein Atem ging wie ein Blasebalg. Inzwischen lief ihm der Schweiß die Stirn hinab und in die Augen. Er zog ein Tuch aus dem Ärmel und wischte ihn ab.
Als er den Blick hob, war Schwester Ursula neben einer Tür stehen geblieben.
Mit einer Geste hielt sie ihn zurück, dann näherte sie sich der Tür. Eberhart sah, wie sie noch einmal ihr Amulett berührte und tief einatmete. Dann öffnete sie die Klappe.
»Joachim? Du hast Besuch. Denk an unsere Regeln. Kein Schreien, kein Berühren. Bist du bereit, jemanden zu empfangen?« Keine Antwort war zu hören, aber Schwester Ursula schien zufrieden. Sie drehte sich um und nickte Eberhart zu. Dann verschloss sie die Klappe und holte einen Schlüsselring aus den Tiefen ihres Habits hervor. Zielsicher griff sie einen Schlüssel und steckte ihn ins Schloss. Sie zögerte ein letztes Mal, dann drehte sie den Schlüssel zweimal herum, ließ den Bund wieder verschwinden und wandte sich an Eberhart.
»Ich werde die Tür hinter Euch verschließen. Ihr habt zehn Minuten, dann öffnen wir sie wieder. Währenddessen seid Ihr auf Euch allein gestellt.«
»Und wenn er – oder ich – Hilfe brauchen?«
Sie sah ihm tief in die Augen.
»Dann sei Churuns Gnade mit Euch.« Mit diesen Worten schob sie ihn durch die Tür und verschloss sie hinter ihm. Eberhart starrte noch einen Moment auf die Tür und sinnierte, warum der Klerus seine Auftritte immer derart übertreiben musste. Dann drehte er sich um und betrachtete die Zelle, in der er jetzt eingesperrt war. Der Raum war überraschend gut eingerichtet. Es gab ein Bett, einen Schrank, sogar einen kleinen Schreibtisch und zwei Stühle. Es sah alles in allem mehr aus wie ein Zimmer in einem hochklassigen Gasthaus als die Zelle eines gefährlichen Irren.
Auch der Insasse wirkte alles andere als bedrohlich. Er war schlank, feingliedrig und hochgewachsen. Sein blondes, fast weißes Haar war schulterlang und fiel ihm lose auf die Schultern und ins Gesicht. Er saß leicht nach vorne gebeugt und studierte konzentriert ein Buch, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Seine schlanken Finger waren auf dem Tisch gefaltet, nur der rechte Zeigefinger tippte in einem unregelmäßigen Takt auf und ab.
Eberhart wollte gerade zu einer Begrüßung ansetzen, da hob der Mann die rechte Hand. Eberhart zögerte. Er musterte den jungen Mann genauer. Durch die Haare konnte er seine Augen nicht sehen, aber die schmalen Lippen bewegten sich leicht, schienen die Worte zu formulieren, die er las. Der erhobene Finger war mit Tinte befleckt, als hätte er noch vor Kurzem etwas niedergeschrieben oder einen frischen Text korrigiert. Auch seine weiße Robe trug den einen oder anderen Tintenfleck, wenn auch größtenteils verblasst, als hätten sie sich gerade so gegen die Waschseife durchgesetzt. Das Handgelenk entlang zogen sich ein paar dünne, weiße Streifen – Narben? Eberhart versuchte, einen Blick auf den Text zu erhaschen, aber die Schriftzeichen waren ihm unbekannt.
Schließlich hob Joachim den Blick, und die Intensität ließ Eberhart erschauern. Die tiefblauen, fast schwarzen Augen lagen unter schmalen Brauen, die fragend erhoben waren. Die Pupillen waren geweitet, als hätte er getrunken oder Rauschkraut genommen, und sie schienen so tief zu sein wie eine Lagune, an deren Grund ungeahnte Monster lauerten.
Im ersten Moment wusste Eberhart nicht, ob dieser Blick ihn wahrnahm, denn er schien nicht auf ihn fokussiert zu sein, aber dann wurde ihm klar, dass Joachim ihn irgendwie als Ganzes wahrnahm – dass er etwas sah, das weit über Eberharts Äußeres hinausging. Als würde er nicht nur auf ihn, sondern in ihn hineinschauen.
Eberhart fühlte sich so bloßgestellt wie noch nie in seinem Leben. Unwillkürlich wollte er den Blick abwenden, sich verstecken, aber der Blick hielt ihn gefangen. Der Händler konnte nicht sagen, wie viel Zeit verging – es hätte eine Sekunde oder eine Ewigkeit sein können –, aber schließlich erlöste Joachim ihn.
»Was führt Euch hierher, mein Freund?« Seine Lippen wölbten sich zu einem Lächeln, und Eberhart ging das Herz auf. Er fasste sich und trat ein paar Schritte an den Schreibtisch heran.
»Ich bin hier, um Euch zu befreien, Herr von Schwertwall.« Er hatte die Stimme verschwörerisch gesenkt »Ihr habt Freunde jenseits dieser Mauern, die Euch helfen wollen.«
Eberhart hatte mit vielen Reaktionen gerechnet, aber nicht mit schallendem Gelächter. Joachim warf den Kopf in den Nacken und lachte aus vollem Herzen. Unwillkürlich fiel er mit ein, denn die Freude war so rein, so spontan, dass er nicht widerstehen konnte. Er musste sich auf dem Stuhl abstützen und ihm schossen die Tränen in die Augen. Als sie sich wieder gefasst hatten, stand Joachim auf und kam zu ihm herüber.
»Danke, mein Lieber. Ich habe lange nicht mehr so lachen können. Schon allein dafür schulde ich Euch meine Zeit. Aber jetzt im Ernst – was wollt Ihr von mir? Wir wissen beide, das meine Familie da draußen keine Freunde hat – zumindest keine, mit denen ich irgendetwas zu tun haben will. Also?« Er legte Eberhart eine Hand auf die Schulter und blickte ihm unverwandt ins Gesicht.
Der Händler war einen Moment überrascht, aber dann schlugen seine Instinkte Alarm. Das war ein klassischer Trick, den er gerne selbst anwandte, um Leute in die Defensive zu drängen. Also fasste er sich und erwiderte den Blick dieser faszinierenden blauen Augen. »Entschuldigt, aber ich mache keine Scherze. Ich bin im Auftrag einer Person hier, die Eure besonderen Talente schätzt und bereit ist, Euch ein äußerst lukratives Angebot für Eure Unterstützung zu machen. Darüber hinaus, dass wir Euch hier herausholen, natürlich.«
Joachim lächelte weiterhin. »Setzt Euch doch erst mal, mein Freund. Wir müssen, glaube ich, ein paar grundsätzliche Missverständnisse klären. Wie darf ich Euch nennen?« Er ging zurück zu seinem Stuhl und setzte sich.
Eberhart nahm ebenfalls Platz und stellte sich vor. »Eberhart Brettschneider, Freihändler, Entdecker und neuerdings Abenteurer.« Er lehnte sich zurück. »Und was hat meine Auftraggeberin mir verschwiegen?«
Joachim legte die schlanken Hände zusammen und schaute ihn amüsiert über die Fingerspitzen an. »Nun, zunächst einmal muss ich nicht befreit werden. Ich bin freiwillig hier.«
Eberhart stutzte. »Warum, in Loknars Namen, sollte man sich freiwillig einsperren lassen?« Er dachte kurz nach. »Seid Ihr auf der Flucht? Versteckt Ihr Euch vor jemandem?«
Joachim hob anerkennend eine Augenbraue.
»Gut kombiniert. Ich bin gespannt, ob Ihr auch noch darauf kommt, vor wem ich mich verbergen will.«
Eberhart strich sich über den Mund und tippte sich mit einem Finger auf die Nase. »Nun, Ihr habt erwähnt, dass Ihr mit den Freunden Eurer Familie nichts zu tun haben wollt. Ich gebe zu, das meine Recherchen nicht allzu viel über die Schwertwalls ergeben haben. Euer Vater hat eine kleine Burg im südlichen Reichswald, aber Ihr habt Euch schon früh von ihm distanziert. Stattdessen seid Ihr in den Dienst der weißen Zunft eingetreten.« Er deutete auf das Zeichen, das auch seine Robe zierte. »Nimmt Euer Vater Euch das vielleicht übel? Möglich, aber Ihr habt ihm ja schon mit dem Ablehnen Eures Erbes vor den Kopf gestoßen, also habt Ihr vor ihm keine Angst. Oder ist es etwas, das Euch im Dienste der weißen Zunft widerfahren ist? Vielleicht ein unglücklicher Nachkomme, der Euch den Tod eines Verwandten nachträgt?«
Eberhart schüttelte den Kopf. »Nein, die Weiße Zunft kümmert sich für gewöhnlich um solche Probleme. Sonst wäre sie kaum so erfolgreich, was die Verdrängung der Schwestern der Churun angeht. Was uns zu Eurem selbstgewählten Exil führt.«
Er machte eine Geste, die das Sanatorium selbst umfasste. »Versteckt Ihr Euch etwa vor Eurer eigenen Gilde?« Er schaute sich kurz im Raum um. »Zweifelhaft – Ihr hättet zumindest eine Reaktion gezeigt, als ich in den Roben der weißen Zunft hier hereinkam – oder die Schwestern hätten mich gar nicht erst hergeführt.« Er beugte sich vor und zählte an seinen dicken Fingern ab. »Nein, wenn ich alles berücksichtige: Dass es keine wirklichen Verdächtigen gibt und sich meine Auftraggeberin geweigert hat, mir die genauen Talente zu beschreiben, wegen derer sie Euch braucht, und die Schwestern ein unfassbares Brimborium um Euch gemacht haben, führt mich zu einer klaren Schlussfolgerung.« Er deutete auf Joachims Brust. »Ihr versteckt Euch vor Euch selbst.«
Joachim klatschte langsam und theatralisch in die Hände.
»Exzellent kombiniert, mein lieber Herr Brettschneider. Tatsächlich bin ich nicht zu meinem Schutz hier, sondern zum Schutz aller anderen da draußen. Denn mein Talent, mein ... Erbe ist gefährlich. Glaubt mir, es ist besser für alle Beteiligten, wenn ich hier im Schoße der Göttin verweile.«
Sein Gesicht war ernst geworden, als er die letzten Sätze aussprach. Dann verzog sich die schlechte Laune wie eine Wolke, die sich nur kurz vor die Sonne geschoben hatte. »Aber das bedeutet nicht, dass ich mich nicht über einen Befreiungsversuch freue. Vor allem von einem netten Gesprächspartner wie Euch.« Er lehnte sich in seinem Sitz zurück. »Also, warum erzählt Ihr mir nicht ein bisschen was über Euch und dieses Abenteuer, auf das Ihr mich entführen möchtet?«
»Nun«, setzte Eberhart an, »Ich weiß ja immer noch nicht, was das für ein unsagbares Talent ist, das Ihr mitbringen sollt, aber ich denke, dann werden wir wohl ohne auskommen müssen. Ein Anteil weniger, den wir abgeben müssen. Was angesichts der unfassbaren Reichtümer, die wir zu heben gedenken aber keinen wirklichen Unterschied macht.« Er schaute sich auf den Handrücken und suchte aus den Augenwinkeln nach einer Reaktion. Als keine kam, fischte er weiter. »Schließlich sollte man meinen, das Escobar del Mar genug Reichtümer angehäuft hat, dass man davon auch fünf Teilhaber mehr als reich machen kann.«
Das erzielte Wirkung.
»Del Mar? Ihr wollt auf die Suche nach dem Schreckenskapitän selbst gehen?« Joachim wirkte amüsiert, konnte aber ein leises Interesse nicht verbergen. »Sind das nicht alles nur Kindermärchen, um Schiffsjungen die Angst vor Laros‘ Zorn zu lehren?«
Eberhart lehnte sich ein wenig zur Seite, um auf dem engen Holzstuhl eine bequemere Sitzposition zu finden. »Nun ja, dass es einen Kapitän gegeben hat, der sich diverse Schlachten mit dem Imperium und der Sturmgeborene geliefert hat, ist hinreichend dokumentiert. Inwieweit er mit Dämonen und Untoten im Pakt war, wage ich mal nicht zu beurteilen, aber religiöse Texte tendieren in solchen Fällen gerne dazu, ein paar Wunder und Ähnliches hinzuzudichten. Viel interessanter ist, dass wir einen konkreten Hinweis auf die Lage der Mahlstrominseln haben. Und eine Gönnerin, die bereit ist, eine Expedition zu finanzieren.« Er beugte sich wieder nach vorne, was den Stuhl gequält knarren ließ. »Aber sie besteht darauf, dass Ihr dabei seid. Sie ist der Meinung, dass wir Eure Begabung auf jeden Fall brauchen.«
Er lehnte sich mit den Ellbogen auf den Tisch und schaute Joachim herausfordernd an. »So, nun habe ich Euch so einiges über unser Unternehmen erzählt. Was ist denn nun diese wundersame Gabe, auf die wir nicht verzichten können?«
Der hob nur einen Finger und wackelte ihn hin und her. »Nicht so schnell, Eberhart. Ihr wollt ja etwas von mir, nicht umgekehrt. Diese mysteriöse Gönnerin – hat sie auch einen Namen?«
Eberhart lächelte breit. »Den hat sie in der Tat, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn Euch anvertrauen sollte. Wer weiß, mit wem Ihr noch so alles plappert?«
Joachim musste wieder lachen. »Ja, der Klatsch hier im Sanatorium ist furchtbar, da gebe ich Euch recht. Aber im Ernst, Ihr erwartet doch nicht von mir, das ich nur auf Euer Wort hin mein gemütliches und sicheres Plätzchen hinter mir lasse, ohne dass Ihr mir auch nur erzählt, mit wem ich mich in dieses Abenteuer einlassen soll?«
Eberhart fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare.
»Also gut, spielen wir mit offenen Karten. Unsere Gönnerin ist die Gräfin Estella del Mar selbst, Erbin des Schreckenskapitäns und der Insel von Maracasar. Und sie will nichts weniger erreichen als die Befreiung Maracasars von der Herrschaft des Imperiums. Dafür ist sie bereit, den Schatz des Kapitäns unter uns aufzuteilen. Sie selbst sucht nur ein Zeichen der Legitimation, das sich wohl unter diesem Schatz befindet. Damit will sie die Häuser Maracasars zur Revolution führen und den Namen ihres Vorfahren wieder reinwaschen. Ihr seht, wir haben uns überschaubare Ziele gesetzt.« Er lehnte sich mit einem Seufzen zurück in den Stuhl, der ein weiteres klagendes Knarzen von sich gab.
Joachim hatte gebannt zugehört. »Eine Erbin des Schreckenskapitäns? Ich wusste nicht, dass seine Linie weitergeführt wurde. Ich dachte, die Inquisition hätte die Familie mit Stumpf und Stiel ausgerottet.«
Eberhart machte eine wegwerfende Geste. »Die Inquisition ist überbewertet – und Maracasar ist weit vom Kernland des Imperiums entfernt. Und es ist ja nicht so, dass sie Ihre Abstammung weithin publik gemacht hätte. Del Mar ist ja ein Allerweltsname für entthronte Adlige aus den Küstengebieten, deren Ländereien dem Imperium unterstellt wurden. Wahrscheinlich heißt jeder zweite Adlige Maracasars inzwischen del Mar.« Er breitete seine Hände aus. »Jetzt wisst Ihr fast alles über unsere Unternehmung. Was sagt Ihr? Seid Ihr dabei?«
Joachim klopfte sich mit den Zeigefingern der zusammengelegten Hände auf die Lippen. »Ihr habt da ein wahrhaft interessantes Unterfangen vor Euch. Aber so anregend die Idee auch ist – ich kann das Risiko nicht eingehen. Ich kann Euch nur versichern, dass ich nichts über Euer Vorhaben weitergeben werde.« Er stand auf. »Gehabt Euch wohl, Eberhart Brettschneider. Es war angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen.« Er deutete auf die Tür.
Eberhart stand auf und drehte sich um. Als er schon fast an der Tür stand, zögerte er einen Moment. »Wovor habt Ihr Angst?«, fragte er leise. Er wartete, aber nur Stille antwortete ihm. »Was immer es ist, es wird nicht verschwinden, wenn Ihr Euch versteckt. Glaubt mir – ich weiß, was es heißt, sich vor sich selbst zu verstecken.« Er drehte sich um. »Schaut mich an. Glaubt Ihr, es war einfach, so aufzuwachsen?« Seine Hände fuhren über seinen Körper. »Meine Kindheit war nicht einfach. Es gab Zeiten, da wollte ich einfach nur sterben. Ich blieb tagelang in meinem Zimmer und aus Frust fraß ich immer mehr in mich hinein. Und wurde fetter und fetter. Ich wollte mich zu Tode fressen. Aber irgendwann erkannte ich, dass ich damit niemandem half. Weder mir noch meinen Eltern noch irgendjemand sonst. Ich beschloss, dass ich mich nicht mehr schämen würde für das, was ich bin. Ich würde rausgehen, den Kopf stolz erhoben, und allen zeigen, dass ich mehr bin als der fette Junge aus dem Sägewerk. Und jetzt - seht mich an! Ich ziehe los, den Schatz des Schreckenskapitäns zu heben. Und egal, ob ich ihn finde oder nicht – ich werde es versucht haben. Das kann mir niemand mehr nehmen. Wenn ich Loknar gegenüberstehe und er mich fragt, was ich mit meinem Leben getan habe, dann werde ich mich für nichts schämen.« Er schaute Joachim in die tiefblauen Augen. »Werdet Ihr dasselbe sagen können?«
Joachim wirkte traurig – unendlich traurig. »Ihr verstehst nicht ... Was ich tue, was ich kann, es ist gegen den Willen der Götter. Ich bezweifle, dass ich jemals Loknar gegenüberstehen werde – und falls doch, wird er keinen Plausch mit mir halten wollen.«
»Unfug!«, brauste Eberhart auf. »Wisst Ihr, was alles gegen den Willen der Götter ist? Glücksspiel, Unzucht, Liebe zwischen Männern, lesende Frauen, Fleisch zwischen Churuntag und Neumond ... Kein Mensch kann sich an all diese Gebote halten. Und die wenigsten tun es. Es gibt zu viele Götter, um sie alle zu ehren. Ich halte es am liebsten mit den Lehren des Ranald: Wenn du’s kriegen kannst, hat der andere es nicht genug gewollt. DAS ist ein Lehrsatz, mit dem ich arbeiten kann.« Er schritt auf Joachim zu und fasste ihn bei den Schultern. »Kommt schon, Mann. Ein hübscher Bursche wie Ihr, belesen, schlau – die Welt da draußen wartet auf Euch! Was immer Ihr meint, was da Euer Erbe ist – wenn es uns hilft, den Schatz zu bergen, kann es so schlimm nicht sein. Was kann gottgefälliger sein, als dem Schreckenskapitän selbst seine zusammengeplünderte Beute wieder zu entreißen? Hat Laros selbst nicht seine Sturmgeborenen ausgeschickt, um ihn zu besiegen? Seht es mal so – wir vollenden nur sein Werk! Wir sind also quasi im Auftrag der Götter unterwegs!« Eberhart hatte sich selbst in Begeisterung geredet. Er malte mit den Händen gewaltige Bilder in die Luft.
Joachim lachte laut auf. Es war ein glückliches, befreiendes Lachen, das aus seinem tiefsten Inneren herausbrach. Er nahm Eberhart in die Arme.
»Ihr seid wunderbar, Eberhart. So eine Begeisterung! So eine Energie.« Er ließ ihn los und schaute ihm in die Augen. »Aber ich kann nicht.«
Eberhart boxte ihn spielerisch gegen die Schulter. »Ach, Quatsch, was soll schon passieren?«
Es klopfte an der Tür. Die Oberschwester stand auf der Schwelle. »Es ist Zeit. Ihr müsst jetzt wieder gehen.«
Eberhart flüsterte er Joachim zu. »Wir holen dich hier raus.«
Joachim lächelte traurig.
»Schwester Ursula? Dieser junge Herr hier möchte, dass ich mit ihm Euren Konvent verlasse. Wie steht Ihr dazu?«
Die Oberschwester schaute mit ihrem strafenden Blick zurück.
»Ihr seid freiwillig hier, also können wir Euch nicht halten. Aber Ihr wisst ebenso gut wie ich, dass dieser Ort vielleicht Eure letzte Chance ist, dem unsäglichen Erbe zu entsagen, das Euch plagt. Nur die Reinheit dieses Ortes ist frei von den Versuchungen, die Euch einst auf den Pfad der Verdammnis geführt haben.«
Joachim erwiderte kühl ihren Blick.
»Das mag so sein, Oberschwester – aber ist das wirklich eine Lösung? Ist dieser Ort wirklich so frei von den Versuchungen, wie Ihr denkt?« Er näherte sich ihr, seine Augen schienen dunkler zu werden. »Ihr werdet nicht jünger. Ihr seid bereit, Eurer Göttin gegenüber zu treten. Noch. Wie bereit werdet Ihr sein, wenn das Alter Euch das Augenlicht nimmt? Oder die Beine? Oder die Kontrolle über Euren Geist?« Ursula richtete sich auf. »Ich werde nicht schwach werden! Churun wird mich gnädig aufnehmen und ich werde mit Freuden in Ihr Reich treten.«
»Ihr vielleicht. Aber könnt Ihr für die sprechen, die nach Euch kommen? Wie wird Agnetha denken, wenn ihre glatte Haut und ihr jugendlicher Elan vergangen sind? Und ich werde dann noch hier sein. Ich werde warten. Wenn sie sich nach Eurem Rat sehnt oder danach, wieder gerade gehen zu können. Oder wenn sie wieder möchte, dass die anderen Novizinnen ihr hinterher sehen, wie sie es heute tun.«
Ursula zitterte vor Zorn. Ihre Hand krampfte sich um die Taube auf Ihrer Brust.
»Irgendwann wird sie zu mir kommen. Und ich werde sie vielleicht ebenso lieb gewonnen haben wie Euch, Ursula, und Ihr ebenso wenig abschlagen können.« Er trat auf sie zu und hob die Hand, um sanft über ihre Wange zu streichen. Ursula wich erst zurück, ließ dann aber die Berührung zu.
»Ich kann Euch nicht aufhalten, Joachim – aber Ihr macht einen Fehler. Ich weiß nicht, ob ich den Konvent noch einmal überzeugen könnte, Euch aufzunehmen. Und Ihr wisst, wie die anderen Priesterschaften zu Eurem Erbe stehen.«
Er nahm sie zärtlich in die Arme. Einen Moment lang versteifte sie sich, eine Träne rann über ihre Wange.
»Ihr habt mir einen sicheren Hafen gegeben, als ich ihn brauchte. Ihr habt mir vertraut, als niemand anders es tat – mich eingeschlossen. Vertraut mir noch ein Mal. Ich glaube, mit diesem Mann zusammen kann ich da draußen etwas wirklich Wichtiges erreichen. Und vielleicht einen Weg finden, mein Erbe für etwas Gutes einzusetzen.«
Schwester Ursula erwiderte kurz seine Umarmung. Dann hob sie die Hände zum Zeichen der Churun und segnete ihn.
»Möge die Göttin über deinen Weg wachen. Ich werde dich in meine Gebete einschließen.«
Joachim verbeugte sich lächelnd und machte sich dann auf, den Raum zu verlassen. Er wandte sich zu Eberhart um, der die beiden mit offenem Mund anstarrte.
»Kommt Ihr?«
Der Händler schüttelte sich, als wäre er mit kaltem Wasser überschüttet worden. »Ja, ja, ich komme.« Er drängte sich an der Schwester vorbei, die ihn mit Blicken durchbohrte.
»Aber da gibt es einiges, was Ihr mir noch erklären musst.«
Joachim legte den Arm um seine Schultern.
»Später vielleicht, Eberhart. Jetzt wollen wir erst mal ein wenig die frische Luft genießen. Es ist viel zu lange her, dass ich draußen war. Was hat sich in den letzten drei Jahren so getan?«