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Оглавление4. Isti’aadhah: Zufluchtnahme bei Allah vor dem Schaitaan
Allah bietet uns viel Hilfe gegen und Schutz vor Schaitaan. Er berichtet uns an mehreren Stellen des Qur`aan al-Kariim (des edlen/ großzügigen/ heiligen Koran) von der Isti’aadha (Zufluchtnahme bei Allah) vor dem Schaitaan:
Die Isti’aadhah lautet:
- „`’Audhu billahi min asch-Schaitaan ir-Radschiim.“ Das heißt: „Ich nehme Zuflucht zu Allah vor dem Schaitaan ir-Radschiim.“
Radschiim hat zwei Bedeutungen, laut Tafsiir Ibn Kathiir:
a) „Ausgeschlossen sein von allen Arten von Rechtschaffenheit“,
b) „Mit etwas stark werfen.“ Er „wirft Zweifel und üble Gedanken in die Herzen der Menschen.“
Denn Schaitaan ist in der Tat maarid, das heißt rebellisch, wie Allah ihn nennt: „Und als Schutz vor jedem Schaitaan maarid.“ (Sure 37:7)
„Und wenn dich eine Eingebung vom Schaitaan anstachelt, so nimm deine Zuflucht zu Allah. Wahrlich, Er ist Der Allhörende, Der Allwissende.“ (Sure 41:36)
„Und wenn dich eine Eingebung vom Schaitaan anstachelt, so nimm deine Zuflucht zu Allah. Wahrlich, Er ist hörend, wissend. Wahrlich, wenn diejenigen die gottesfürchtig sind eine Anwandlung vom Schaitaan überkommt, so bedenken sie und werden wieder einsichtig.“ (Sure 7:200-201)
„Und, bei Deinem Herrn, wir werden sie gewiss versammeln, und auch die Schaiyaatiin. Dann werden wir sie auf den Knien rund um Dschahannam (Höllenfeuer) bringen.“ (19:68)
„Und Muusa sagte: ‚Ich nehme Zuflucht bei Meinem Herrn und Eurem Herrn vor jedem Hochmütigen (/ Großtuer), der nicht an den Tag der Auferstehung glaubt.‘“ (Sure 40:27)
Die Mutter von Mariyam (Maria), ’alaiha-s-Salaam, ist die Ehefrau von ’Imraan, sie sagte:
„.. Und ich habe sie Mariyam genannt, und siehe, ich möchte, dass sie und ihre Nachkommen bei Dir Zuflucht nehmen vor dem Schaitaan ar-Radschiim.“ (Sure 3:35)
Als Mariyam, ’alaiha-s-Salaam der Engel Dschibriil (Gabriel, ’alaihi-s-Salaam) in Gestalt eines Mannes erscheint, Friede sei auf ihnen beiden, sagt sie:
„Ich nehme Zuflucht vor dir bei ar-Rahmaan, (lass ab von mir) wenn du Gottesfurcht hast!“ (Sure 19:18)
Menschliche Schaiyaatiin
Abu Dharr, radia-llahu ’anh, sagte: „Ich saß vor dem Propheten, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, der in der Moschee war. Er sagte: ‚Ya Abu Dharr, hast du gebetet?‘ Ich verneinte, er sagte: ‚Stehe auf und bete!‘ So verrichtete ich das Gebet. Der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte: ‚Ya Abu Dharr! Nimm Zuflucht bei Allah vor den Schaiyaatiin unter den Menschen und den Dschinn!‘ Ich fragte: ‚Ya Rasuulu-llah, gibt es auch Schaiyaatiin unter den Menschen?‘ Er antwortete: ‚Ja!‘… “ (Hadiith sahiih, überliefert im Musnad Ahmad)
Wer auf die Schaiyatiin hört, wird ein Arbeiter für sie, weshalb er dann als menschlicher Teufel bezeichnet wird.
Jeder Mensch hat einen Dschinn, der ihn als ein Qariin (Kamerad) begleitet. Dies ist Teil der Prüfungen im Leben des Menschen: Der Dschinn versucht, den Menschen vom Weg des Guten abzuleiten - und seine niedrigen Bedürfnisse anzuregen.
Der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, erklärte dazu: „Jedem von euch wurde ein Qariin von den Dschinn zugeteilt. Die Sahaabah fragten: ‚Auch dir, Ya Rasuulullah?‘ Und der Prophet antwortete: ‚Ja, auch mir! Nur hat Allah mir gegen ihn geholfen, und er hat sich unterworfen. Jetzt befiehlt er mir nur, Gutes zu tun!‘“ (Hadiith Sahiih Muslim)
Ya Rasuulu-llah: Oh Gesandter Allahs. Sahaabah: Prophetengefährten. Einzahl: Sahaabi.
Es gibt auch längere Formen der Isti’aadha, die ebenfalls verwendet werden können:
- „`’Auudhu bi-llahi l-’Aliim, min asch-Schaitaan ir-Radschiim“, und:
- „`’Auudhu bi-llahi s-Samii’ il-’Aliim min asch-Schaitaan ir-Radschiim”, und:
- „`’Auudhu bi-llahi min asch-Schaitaan, min Hamzihi wa Nafchihi wa Nafthih.“ „O Allah! Ich suche wahrlich Zuflucht bei Dir vor dem Schaitaan ir-radschiim, vor seiner Aufstachelung (/ seinen Verleumdungen), seinem Hochmut und seiner Poesie.“ (aus dem Hadiith hasan, überliefert von Abu Daawud)
„Wenn der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, zu seiner Notdurft austrat sagte er:
‚Allahumma, inni `’auudhu bika min al-Chubuthi wa l-Chabaa`ith.‘“ (Hadiith Sahih al-Buchaari)
„Oh Allah, ich nehme meine Zuflucht zu Dir vor den männlichen und weiblichen Schayaatiin.“
Chabith: männlicher Schaitaan; Chabitha: weiblicher Schaitaan.
Der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte auch: „Eine Trennwand wird zwischen den Augen der Dschinn und der ’Awrah der Bani Aadams sein, wenn einer von ihnen die Toilette betritt und sagt: ‚Bismi-llah!‘…“ (Hadiith sahiih, überliefert von at-Tirmidhi) ’Awrah: Unbedecktheit.
Man sagt beides, „Bismi-llah! Allahumma, inni `’auudhu bika min al-Chubuthi wa
l-Chabaa`ith“, kurz bevor man die Toilette betritt. Wenn man darin ist, sollte man den Namen Allahs nicht mehr aussprechen!
„… Und der Schaitaan will sie weit in die Irre führen.“ (Sure 4:60)
Doch in Wahrheit reicht seine List nicht weit
„… Und die List des Schaitaans ist ja schwach.“ (Sure 4:76)
Der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte:
„Wenn du ‚Bismi-llah‘ sagst, wird asch-Schaitaan sich selbst so klein sehen, bis er kleiner als eine Fliege wird!“ (Hadiith sahiih, überliefert von Abu Daawud und Ahmad)
Die Isti’aadhah wird auch vor dem Lesen des Qur`aan ausgesprochen:
„Und wenn du den Qur`aan vorträgst, so nimm deine Zuflucht zu Allah vor dem Schaitaan ir-Radschiim.“ (Sure 16:98)
Auch die arabische Qur`aanrezitation von Suurat-ul- Baqarah und der Adhaan (Gebetsruf) treiben den Schaitaan zur Tür hinaus
Der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte:
„Macht eure Häuser nicht zu Friedhöfen. Wahrlich, Schaitaan flieht aus Häusern, in denen Suurat-ul- Baqarah gelesen wird.“ (Hadiith Sahiih Muslim)
Die Rezitation der „Mu’awwidhatain“ ist ganz allgemein ein wirkungsvoller Schutz, den wir nicht unterschätzen sollen.
Mu’awwidhataan: Mu’awwidhatain: Schutzsuren, die beiden letzten kurzen Suren des Qur`aan, das sind Sure 113 „Sprich: Ich nehme Zuflucht beim Herrn der Morgendämmerung …“ und Sure 114: „Sprich: Ich nehme Zuflucht beim Herrn der Menschen.“
’Uqbah bin ’Aamir, radia-llahu ’anh, erzählte: „Ich sagte zum Gesandten Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam: ‚Trage mir Aaiyaat (Verse) von Suurah Huud und Suurah Yuusuf vor!‘ Der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte mir: ‚Yaa ’Uqbah bin ’Aamir! Du rezitierst keine Sure, die von Allah mehr geliebt wird und mehr bei Ihm erreicht, als wenn du rezitierst: „Qul ’auudhu bi Rabbi l- Falaq.“ (Sure 113). Und wenn du dafür Sorge tragen kannst (/ es bewerkstelligen kannst), dass du sie in jedem Gebet rezitierst, so tue dies!‘“ (Hadiith sahiih, überliefert von al-Haakim)
Huud: ein Prophet vom alten Arabien, ’alaihi-s-Salaam. Yuusuf: Josef, ’alaihi-s-Salaam.
Der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte:
„Ya ’Uqbah! Soll ich dich die zwei besten Suren lehren, die du lesen kannst? ‚Qul ’auudhu bi Rabbi l-Falaq‘ (Sure 113, hat fünf Verse) und ‚Qul ’auudhu bi Rabbi n- Naas‘! (Sure 114, hat sechs Verse) Ya ’Uqbah, lies sie jedes Mal, wenn du schlafen gehst, und jedes Mal wenn du aufstehst. Niemand hat um Besseres gebeten oder durch etwas Besseres Zuflucht gesucht als durch sie!‘“ (Hadiith hasan, überliefert von Imaam Ahmad)
Nach ’Abdullah ibn Chubaib, radia-llahu ’anh: „Wir gingen nachts hinaus und gerieten in feinen Regen und starke Dunkelheit. Bevor der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, uns als Imam im Gebet führen konnte, hörten wir ihn sagen: ‚Habt ihr (schon) gebetet?‘ Ich sagte nichts. Er sagte zu mir: ‚Qul!‘ (Sprich!) Aber ich sagte nichts. Dann sagte er zu mir: ‚Qul!‘
Aber ich sagte nichts. Dann sagte er noch einmal: ‚Qul!‘ Ich sagte. ‚Was soll ich sagen?‘ Er sagte: ‚Qul Huwa-llahu Ahad‘ (Sure 112, hat vier Verse) und die Mu’awwidhatain am Morgen und am Nachmittag dreimal. Das genügt dir gegen alles!‘“ (Hadiith hasan, überliefert von Abu Daawud). Qul Huwa-llahu Ahad: Sprich es gibt keinen Gott außer Allah.
Abu Sa’iid al Chudri, radia-llahu ’anh, berichtete: „Bevor die Mu’awwidhataan offenbart worden sind, pflegte der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, Schutz gegen das Übel der Dschinn und gegen den bösen Blick (durch Eifersucht) der Menschen zu bitten. Erst nach Offenbarung dieser beiden (Suren) pflegte er sich ihrer anstelle aller (anderer) Bittgebete zu bedienen.“ (Hadiith hasan ghariib, überliefert von at-Tirmidhi. Riyaad us-Saalihiin Nr. 1015)
Auch freie oder vorgegebene Bittgebete der Ergebenheit sind natürlich sehr wirkungsvoll. Im Büchlein „Hisn ul-Muslim - Bittgebete aus dem Qur`aan und der Sunnah“ werden u. a. folgende sehr nützliche Bittgebete erwähnt (die vor allem nach dem Fadschr- und ’Asr-Gebet leise, aber mit bewegten Lippen, ausgesprochen werden).
- „’Auudhu bi Kalimahati-llahi taammaati min Scharri maa chalaq.“ „Ich nehme Zuflucht mit den vollkommenen Worten Allahs vor dem Übel, das Er erschaffen hat.“ Hisn: Schutz, Festung, Burg, Bollwerk.
- „Bismi-llahi-lladhi la yadurru m‘a Ismihi schai`un fil ’Ardi, wa laa fi s-Samaa`a, wa Huwa s-Samii’ul-’Aliim.“ „Im Namen Allahs, in dessen Namen nichts auf Erden noch im Himmel schadet, und Er ist Der Allhörende, Der Allwissende.“
„Wer (aus Überzeugung) an einem Tag 100 Mal wiederholt: ‚Laa ilaaha illa-llah, wahda-hu la Schariiika-lah, lahu l-Mulk, wa lahu l-Hamd, wa Huwa ’ala kulli Schai-ìn qadiir‘ – der erhält den Lohn von einem, der 100 Sklaven befreit hat, 100 gute Taten werden ihm gutgeschrieben, und 100 seiner Verfehlungen ausgelöscht. Dieses Du’a schützt ihn (/sie) bis zum Abend, und keiner wird besser belohnt als er (/sie), außer einem der es häufiger spricht.“ (Hadiith Sahiih al-Buchaari und Muslim, Riyaad us-Salihiin Nr. 1410) „Es gibt keinen Gott außer Allah, einem Einzigen, der keine Teilhaber an Seiner Macht hat, Ihm gebühren Herrschaft und Lob, und Er ist zu allem fähig.“ Du’a`: Bittgebet.
„Wer an einem Tag 100 Mal sagt: ‚Subhaan-Allahi wa bi-Hamdihi‘, dem werden seine Verfehlungen getilgt, und seien sie (so viel) wie der Schaum des Meeres.“ (Hadiith Sahiih al-Buchaari und Muslim) „Gepriesen sei Allah, und Ihm gebührt alles Lob.“
Eindeutig falsch ist es jedoch, wenn jemand denkt, er erreiche Schutz durch Amulette, ein gemaltes Auge, Metallanhänger in der Form einer Hand, genannt „die Hand Faatimahs“ usw. Der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, hat deren Nutzlosigkeit in Ahaadith eindeutig dargelegt:
„Wer ein Amulett trägt, begeht Schirk.“ (Hadiith überliefert von den Imamen Ahmad, Abu Ya’la, und im Madschma‘ az-Zawaa`id 5:103). Denn derjenige verlässt sich darauf, anstatt auf Allah.
„Wer ein Amulett trägt, wird ihm überlassen bleiben.“ (Hadiith überliefert von at-Tirmidhi und Ahmad) – und damit ohne Hilfe bleiben, da ein Amulett nicht helfen kann.
„Wer ein Amulett trägt: Möge Allah ihm nicht helfen.
Wer eine Muschel trägt: Möge Allah ihn nicht schützen.“ (Hadiith überliefert von Ahmad und Abu Ya’la, s. Madschma‘ az-Zawaa`id 5/103)
Auch der Adhaan, die Iqaamah und der Islaamische Fastenmonat verschaffen Linderung vor den Schaiyaatiin
Adhaan: Gebetsruf, ein paar Minuten vor Gebetsbeginn. Iqaamah: verkürzter Gebetsruf, unmittelbar vorm Gebet. „Der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte: ‚Gewiss, wenn der Schaitaan den Adhaan hört, entfernt er sich so weit wie die Entfernung zur Ortschaft ar-Rauha.‘ Sulaimaan sagte: ‚Ich fragte ihn nach ar-Rauha‘, er antwortete: ‚Es ist eine Entfernung (über 36 Meilen) von Madinah aus.‘“ (Hadiith Sahiih Muslim); und:
„Wenn zum Gebet gerufen wird, ergreift der Schaitaan die Flucht, um den Ruf (des Adhaan) nicht hören zu müssen; dabei verursacht er ein Geräusch wie einen Windstoß (Blähung); ist er (der Gebetsruf) verklungen, kehrt er zurück und flüstert ein. Wenn die Iqaamah (zum Gebetsbeginn) gerufen wird, entfernt er sich wieder, um den Ruf nicht hören zu müssen; ist der Ruf (der Iqaamah) verklungen, kehrt er zurück und flüstert wieder ein.“ (Hadiith Sahiih Muslim),
eine ähnliche Version (Hadiith Sahiih al-Buchaari) geht so weiter:
„… So flüstert er ihm zu: ‚Denke an dieses! Denke an jenes!‘ Er erinnert ihn an Dinge, die ihm vorher nicht bewusst waren. Bis der Betende schließlich nicht mehr weiß, wie viele Verbeugungen und Niederwerfungen er verrichtet hat.“ (Hadiith Sahiih al-Buchaari, Riyaad us- Saalihiin Nr. 1036)
„Abu l-’Aas, radia-llahu ’anh, berichtete, dass er sagte: ‚Ya Rasuulu-llah, wahrlich der Schaitaan kommt zwischen mich und mein Gebet und bringt mich in meiner (Qur`aan-)Rezitation durcheinander.‘ So sagte der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam: ‚Dies ist ein Schaitaan mit dem Namen Chanzab. Wenn du also seine Gegenwart spürst, dann nimm Zuflucht bei Allah und atfil dreimal auf deine linke Seite.‘
Er sagte: ‚Ich setzte diesen Ratschlag um, und Allah hat mich von ihm erlöst.‘“ (Hadiith Sahiih Muslim. Atfil oder Nafatha: trockenes Spucken, man hört nur den Ton „t-t-t“)
Im islaamischen Fastenmonat Ramadaan wird die Wirkung der Schaiyaatiin eingeschränkt
Der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte: „Wenn Ramadaan beginnt, werden die Tore des Himmels geöffnet, die Tore des Höllenfeuers geschlossen, und die Schaiyaatiin in Ketten gelegt.“ (Hadiith Sahiih al-Buchaari)
Das heißt: Die Schaiyaatiin sind in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt, im Vergleich zu sonst. Und die Selbstbeherrschung des bewusst fastenden Muslims ist deutlich erhöht.
Allah, subhaana-Hu wa ta’aala, sagt zu Ibliis:
„Über Meine (wahren, wissenden und den Islaam praktizierenden) Diener hast du keine Ermächtigung…“ (Sure 15:42)
Weitere Arten der Zufluchtnahme zu Allah in bestimmten Situationen
Der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte:
„Wenn ihr das Krähen der Hähne hört, so bittet Allah um Seine Huld! Denn diese haben einen Malak wahrgenommen. Und wenn ihr das Schreien des Esels hört, so nehmt eure Zuflucht zu Allah vor dem Schaitaan! Denn er hat einen der Schaiyaatiin wahrgenommen.“ (Hadiith Sahiih al-Buchaari) Malak: Engel.
Allah um Seine Huld bitten: Man sagt: „Allahumma, ìnni `as-aluka min Fadlik!“, „Oh Allah, ich bitte dich um Deine Huld!“ Zuflucht vor dem Schaitaan nehmen: Man sagt: „’Auudhu bi-llahi min asch-Schaitaani r-Radschiim.“
Der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte: „Wenn einer von euch zu seiner Frau geht und mit ihr den Geschlechtsverkehr begehrt, soll er dabei sagen: ‚Bismi-llah, Allahumma dschannibna sch-Schaitaana, wa dschannibi sch-Schaitaana ma razaqtanaa! (Oh Allah halte den Schaitaan von uns fern, und halte den Schaitaan von dem fern, das du uns beschert hast.)‘“ (Hadiith Sahiih al-Buchaari)
Ein besonders starkes Mittel gegen den Schaitaan ist auch die Rezitation der „Aaiyaat-ul-Kursi“, das ist der „Thronschemel-Vers“, also die Aaiya, der Vers des Qur`aan, 2:255.
Abu Hurairah, radia-llahu ’anh, berichtete: „Der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, beauftragte mich, die Lebensmittel aufzubewahren, die im Ramadaan als Zakaah angefallen waren. Als ich meine Aufgabe ausübte, kam jemand und wühlte in den Nahrungsmitteln herum.
Da packte ich ihn und sagte: ‚Dich werde ich vor den Gesandten Allahs bringen!‘ Der Mann flehte: ‚Ich bin wahrlich bedürftig, und muss Familienangehörige ernähren, und bin in großer Not!‘ Da ließ ich ihn gehen.
Am nächsten Morgen sagte der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam: ‚Ya Abu Hurairah, was hat dein Gefangener letzte Nacht gemacht?‘ Ich sagte: ‚Ya Rasuulu-llah, er klagte wegen Not und Familienunterhalt. Da war ich barmherzig mit ihm und ließ ihn gehen.‘ Er, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte: ‚Er hat dich wahrlich angelogen! Und er wird wiederkommen!‘
Da ich durch die Aussage des Gesandten Allahs, salla-llahu ’alaihi wa sallam, wusste, dass er wiederkommen würde, wartete ich im Liegen auf ihn. Als er kam und in den Nahrungsmitteln herum zu graben begann, packte ich ihn. Und sagte: ‚Dich werde ich vor den Gesandten Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, bringen! ` Er sagte: ‚Lass mich, ich bin wahrlich bedürftig und habe Familienangehörige zu ernähren. Ich werde nicht mehr zurückkommen!‘ Da war ich barmherzig mit ihm und ließ ihn gehen. Da sagte er, salla-llahu ’alaihi wa Sallam: ‚Wahrlich, er hat dich bereits angelogen, und er wird wiederkommen.‘
So passte ich das dritte Mal auf. Da kam er und begann, Lebensmittel um sich herum zu streuen. Da packte ich ihn und sagte: ‚Dich werde ich vor den Gesandten Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, bringen! Und dies ist das dritte Mal. Obwohl du versprochen hattest, nicht wiederzukommen. Trotzdem bist du zurückgekommen.‘ Da sagte er: ‚Lass mich, dann lehre ich dich Worte, durch die Allah dir Nutzen zukommen lässt!‘ Ich sagte: ‚Welche sind das?‘ Er sagte: ‚Wenn du zu Bett gehst, so rezitiere Aaiyaat-ul-Kursi! (Sure 2:255), so wird wahrlich ein Haafidh von Allah über dir sein. Und der Schaitaan wird sich dir nicht nähern, bis du den Morgen erreichst.‘ So ließ ich ihn gehen.
Am Morgen dann fragte mich der Gesandte Allahs, salla-llahu ’alaihi wa Sallam: ‚Was machte dein Gefangener gestern?‘ Ich sagte: ‚Ya Rasuulu-llah, er behauptete, dass er mich Worte lehren wollte, durch die Allah mir Nutzen zukommen lasse. So ließ ich ihn gehen!‘ Er, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte: ‚Was ist das?‘ ich sagte: ‚Er sagte mir: wenn du zu Bett gehst, rezitiere Aaiyaat-ul-Kursi von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende: – Allahu laa ilaha illa Huwa l-Hayyul-Qayyuum - dann wird ein Haafidh von Allah auf dir sein. Und der Schaitaan wird sich dir nicht nähern bis zum Morgen.‘
Da sagte der Prophet, salla-llahu ’alaihi wa Sallam: ‚Damit hat er dir wahrlich die Wahrheit gesagt, obwohl er ein großer Lügner ist! Weißt du, mit wem du seit drei Nächten gesprochen hast, Ya Abu Hurairah?‘ Ich sagte: ‚Nein!‘ Er, salla-llahu ’alaihi wa Sallam, sagte: ‚Dieser ist Schaitaan! ‘“ (Hadiith Sahiih al-Buchaari) Zakah: Armen-Pflichtabgabe. Haafidh: Hüter. Al-Hayy-ul-Qayyuum: Allah, es gibt keinen Gott außer Ihm, Dem Lebendigen, Ewiglebenden – Dem Erhalter der Schöpfung, Dem Beständigen. Kursi: Thronschemel.
Die gesamte Aaiyaat-ul-Kursi lautet, sinngemäß: „Allah, es gibt keinen Gott außer Ihm, al-Hayy ul-Qayyuum. Ihn ergreifen weder Schlummer noch Schlaf. Ihm gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es, der Schafa’ bei Ihm einlegen könnte, außer mit Seiner Erlaubnis? Er weiß was vor ihnen ist und was hinter ihnen ist. Und sie erfassen nichts von Seinem Wissen, außer was Er will. Sein Kursi umfasst die Himmel und die Erde, und es belastet Ihn nicht, beide zu bewahren. Und Er ist Der Hohe (/Erhabene), Der Gewaltige.“ (Sure 2:255)
Schafa’: Fürsprache.