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Kapitel 6

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»Dass man die Alm nur mit dem Auto erreichen kann, ist ein Nachteil.«

Robert nickt, ohne den Blick von der Landstraße zu nehmen. Obwohl er kein eigenes Auto besitzt, sondern sich für diese Geschäftsreise eins gemietet hat, ist er ein sicherer, gelassener Fahrer, der sich weder durch Drängler noch durch Trecker oder lebensmüde Motorradfahrer aus der Ruhe bringen lässt.

»Das ist Blessing klar, aber für eine Unterkunft in ruhiger Umgebung muss man Abstriche machen. Er spielt mit dem Gedanken, einen Shuttleservice vom Hauptbahnhof in Regen aus einzurichten und Gäste in Gruppen abzuholen und zurückzubringen.«

»Das klingt nach einem guten Kompromiss.«

Ich drehe den Kopf, stütze den Ellbogen in den Fensterrahmen und sehe Robert an. Etwas, das ich während der letzten anderthalb Stunden vermieden habe.

Es ist etwas ganz anderes, ihm im professionellen Kontext im Büro gegenüberzusitzen oder neben ihm im Auto auf dem Weg zu einer Urlaubslocation. Mit Sonnenbrille auf der Nase und leiser Musik aus dem Radio muss ich aufpassen, ihm nicht versehentlich eine Hand auf den Oberschenkel zu legen – oder gar in seinen Schritt zu greifen.

Nur mit einem Ohr höre ich zu, während Robert von den unzähligen Telefonaten mit Blessing letzte Woche berichtet. Im Grunde nichts Neues. Das Inventar der Hütten stammt aus nachhaltiger, regionaler Holzproduktion, zum Großteil sogar aus dem eigenen Forstbetrieb, genauso verhält es sich mit dem Anbau der Lebensmittel, und so weiter und so fort.

Manchmal glaube ich, dass er mit mir nur deswegen so viel über die Arbeit redet, damit wir uns nicht anderweitig näherkommen – freundschaftlich, emotional, körperlich. Seit ich am Park-and-Ride-Parkplatz in Fröttmaning in den Mietwagen gestiegen bin, kommt mir das Auto zu klein vor. Zu klein für uns beide und die schwelende Anziehung zwischen uns, die alles begleitet.

Jede Bewegung, jedes Wort, jeden Atemzug.

»Aber mir ist gerade aufgefallen, dass du komplett Roberts Typ entsprichst.«

Viktors Worte lassen mich nicht mehr los, vor allem, weil er Roberts Typ sicher kennt. Das ist etwas anderes, als wenn Kev sagt, dass er mich längst flachgelegt hätte. Ob das nun der Wahrheit entspricht oder nicht – so ist er eben.

Aber Viktor ist Roberts Bruder. Er ist mit Robert aufgewachsen, hat alles mitbekommen, angefangen über mögliches Rumprobieren mit Frauen übers Outing bis hin zum ersten Freund. Vielleicht war Viktor sogar der Erste, dem Robert sich anvertraut hat.

Ein merkwürdiger Gedanke. Viktor kommt mir nicht wie der Typ mit offenem Ohr für andere vor und schon gar nicht wie der mit der Schulter zum Ausheulen.

Irgendwann verstummt Robert. Stille breitet sich zwischen uns aus, nur unterbrochen von wechselnden Popsongs und der Stimme der aufgedrehten Radiomoderatorin. Obwohl die Klimaanlage für angenehme zweiundzwanzig Grad im Auto sorgt, wird mir mit der Sonne, die zum Fenster hereinscheint, in meinem langärmligen Hemd allmählich zu warm. Trotzdem bin ich froh, mich für business casual entschieden zu haben. Robert sieht auch aus wie immer. Später haben wir noch einen Termin mit Blessing und da ich bisher keinen Kontakt mit ihm hatte, ist es für den ersten Eindruck erst einmal klüger, mein Tattoo zu verbergen.

»Du bist so schweigsam.«

Überrascht sehe ich Robert an. »Ich... weiß ehrlich gesagt nicht, was ich sagen soll. Ob ich was sagen soll.« Ich zögere, gebe mir dann aber einen Ruck. »Das hier fühlt sich an, als würde ich mit dir in den Urlaub fahren.«

»Bei unserem Ziel kein Wunder. Und das Wetter spielt auch mit. Es ist fast zu warm, um die Sauna in der Hütte auszutesten.«

Ein schneller Seitenblick in meine Richtung. Hitze flutet meinen Körper wie Lava. Gerade fühle ich mich, als würde ich bereits in einer Sauna sitzen. Hat er wirklich vor, mit mir zusammen da reinzugehen? Stellt er sich gerade vor, wie wir...

So unauffällig wie möglich atme ich tief durch, um meine Fantasie zu stoppen, die bei dem Wort Sauna wie eine Lawine ins Rollen geraten ist.

Stattdessen sehe ich betont gleichmütig aus dem Beifahrerfenster. »Hm-hm. Schade.«

»Ja. Sehr.« Ein kurzes Räuspern. »Ich bin noch nie in einer vergleichbaren Unterkunft gewesen.«

»Ich schon.« Als ich mich wieder einigermaßen im Griff habe, sehe ich wieder nach vorne zur Windschutzscheibe hinaus. »Ist aber lange her.«

Mein erster Urlaub mit Marvin. Von dem ich nicht mal einen Bruchteil selbst bezahlt habe, was mir später von allen Seiten vorgeworfen wurde.

»Tatsächlich? Hätte ich bei dir nicht gedacht.«

Mit einer hochgezogenen Augenbraue sehe ich ihn an. »Du meinst, wegen der Tattoos? Da bin ich eher der all-inclusive Feier- und Fickurlaub-Typ?«

Obwohl normaler Verkehr auf der Autobahn herrscht, sieht er mich definitiv zu lange an. »Ich habe nichts gegen deine Tattoos.« Er richtet seine Aufmerksamkeit zurück zur Straße. »Ich hoffe, dass ich dir nicht irgendwie diesen Eindruck vermittelt habe.«

»Nein.« Eher im Gegenteil. Manchmal, wenn ich die Ärmel hochgekrempelt habe, schaut er zu lange hin. Der Feuer speiende Drache links, die Fischflosse mit den Wasserblasen rechts. Als würde er sich ausmalen, wie es unter dem Stoff weitergeht. »Aber dem Vorurteil begegne ich oft.«

»Kann ich mir vorstellen.«

Abermals schleicht sich Stille von der Rückbank an uns heran, aber ich will ihr nicht zu viel Raum geben, jetzt wo Robert sich endlich an halbwegs private Gesprächsthemen herantastet.

»In welche Kategorie hättest du mich gesteckt?«

»Eher etwas Richtung Natur. Wandern, Camping, Selbstversorgerhütte.«

Ich muss lachen. »Ich glaube, ich war das letzte Mal in der zehnten Klasse beim Schulausflug Wandern. Wie kommst du da drauf?«

Ein Lächeln huscht über seine Züge, ehe er ein Schulterzucken andeutet. »Ich weiß nicht. Du wirkst auf mich wie ein Läufer.«

»Ein Läufer?«

»Groß, schlank.«

»Das sind nur gute Gene. Abgesehen vom Tanzen bin ich Bewegungsmuffel, seit ich festgestellt habe, wie schwer ich Muskeln aufbaue.«

Ich habe mal davon geträumt, so auszusehen wie Kev, habe das inzwischen aber abgeschrieben. Zum Glück lege ich genauso schwer Gewicht zu wie Muskeln.

»Vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass du freiwillig bei einem Start-up arbeitest. Wenig Geld, viel Arbeit, großes Risiko. Noch dazu bei einem Unternehmen, das sich mit nachhaltigem Reisen beschäftigt.«

»Na ja. Ich wurde dir ja quasi vermittelt.«

»Von Viktor.« Robert nickt. »Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?«

»Über gemeinsame Bekannte.«

Er stutzt. »Damit hätte ich nicht gerechnet. Ihr scheint euch nicht unbedingt in denselben Kreisen zu bewegen.« Bevor ich etwas darauf erwidern kann, hebt er kurz die Hand. »Ohne schon wieder Vorurteile bedienen zu wollen. Das ist nur eine Beobachtung.«

»Du hast ja recht. Ich habe mit einem seiner Freunde studiert.« Ich zögere, aber da wir gerade so zwanglos in dieser lockeren Unterhaltung stecken, möchte ich das ausnutzen. »Mit meinem Ex, um genau zu sein.«

Nur für den Fall, dass er nach einem Dreivierteljahr nicht mitbekommen haben sollte, dass ich schwul bin.

Überrascht wirkt er jedenfalls nicht. Er nickt nur knapp. »Verstehe.«

Verdammt. Als würde er dem Gespräch direkt wieder einen Riegel vorschieben.

»Aber wo wir gerade dabei sind… Viktor und du scheint euch auch nicht unbedingt in denselben Kreisen zu bewegen.«

Robert kann ich mir ohne Probleme in einer Selbstversorgerhütte auf einem einsamen Berg nach stundenlanger Wanderung vorstellen – Viktor nicht. Sein letztes Urlaubsziel war Monaco. Wellness, Yachtausflüge, Casinobesuche.

Da Robert nichts darauf erwidert, fahre ich fort: »Für Brüder, meine ich.« Jetzt sieht er mich kurz an. Ich lächle. »Auch nur eine Beobachtung.«

Wenn auch eine, die mich von unserer ersten Begegnung an beschäftigt. Bisher hat sich nie eine Gelegenheit geboten, mit Robert darüber zu reden – zu persönlich. Oder gar mit Viktor. Zu auffällig angesichts meiner Schwärmerei. Und wahrscheinlich auch zu persönlich für unseren Bekanntschaftsgrad, obwohl er der einzige Freund ist, der mir nach der Trennung von Marvin aus diesem Bekanntenkreis geblieben ist.

»Das könnte daran liegen, dass wir keine Brüder sind.«

Um ein Haar wäre mir die Kinnlade runtergefallen. »Was? Aber...« Ich bin so verdattert, dass mir die Worte fehlen.

»Wir sind Stiefbrüder.« Robert runzelt die Stirn. »Hat Viktor das nie erwähnt?«

Ich komme mir ziemlich bescheuert vor, als ich das jetzt verneinen muss. Was sagt das über Viktors und meine Freundschaft aus?

»Offenbar macht das für ihn keinen Unterschied. Er hat dich immer nur als seinen Bruder bezeichnet.« Nachdenklich betrachte ich Robert. Ja. Das erklärt eine Menge. »Stiefbrüder. Also nur zusammen aufgewachsen, nicht miteinander blutsverwandt.«

»Genau.«

Ich hätte wissen müssen, dass er das nicht weiter ausführen will. Trotzdem warte ich ein paar Sekunden, ob er mir doch noch mehr erzählen möchte – erfolglos.

Ich hake nicht nach, obwohl sich das anfühlt, als würde man bei einem Film an einer spannenden Stelle auf Pause drücken, ohne zu wissen, wann man weiterschauen wird. Mit einem Wort: frustrierend. Aber damit kenne ich mich im Zusammenhang mit Robert mittlerweile ja aus. Und ich weiß auch, wie ich vielleicht doch noch etwas mehr aus ihm herausbekommen kann, wenn auch auf Umwegen.

»Wenn ihr nicht miteinander verwandt seid, wie kam es dazu, dass du travele bekommen hast? Ursprünglich gehörte es doch zu Ferienwunder?«

»Dort hat es mit seiner Ausrichtung aber nicht hingepasst. Siegfried, Viktors Vater, hatte immer vor, travele zu einer eigenständigen Firma auszubauen, aber keine Zeit, sich darum zu kümmern. travele war sein Herzensprojekt, wenn man so will. Mit Ferienwunder hat er Geld verdient.«

Eher Geld gescheffelt. Mit so einer Gelddruckmaschine konnte er sich Experimente wie mit travele locker leisten. Wahrscheinlich hat er nie mit der Wimper gezuckt, wenn er travele mit einer weiteren Investition über die schwierige Anfangszeit hinweg helfen musste.

Anders als Robert, der alles daran setzt, damit sich die Firma selbst trägt. Weil er wahrscheinlich gar kein Geld hat, das er hineinstecken kann, da er nicht wirklich zu Viktors Familie gehört.

Das erklärt, warum er Tag und Nacht gearbeitet und mich eher widerwillig eingestellt hat. Ich bin ein hoher Kostenfaktor.

Widerwillig und auf Wunsch von Viktor.

»Wenn es das Herzensprojekt von Viktors Vater war, hätte er es dann nicht Viktor vererben müssen?«

Robert schnaubt belustigt. »Kannst du dir Viktor als Geschäftsführer eines Reiseportals für nachhaltiges Reisen vorstellen? Eines Start-ups mit geringen finanziellen Mitteln und Möglichkeiten?«

Nein. Absolut nicht. Darüber muss ich nicht lange nachdenken.

»Er hätte ja Inhaber bleiben und jemanden als Geschäftsführer einstellen können. Dich zum Beispiel. Damit wäre in Krisenzeiten zumindest eine gewisse finanzielle Sicherheit gegeben.«

Robert schüttelt den Kopf. »Ich glaube nicht, dass Viktor versucht hätte, travele zu retten, wenn Schwierigkeiten aufgetaucht wären. Ich gönne ihm seinen Erfolg mit Ferienwunder, aber dafür musste er nicht viel mehr tun als sich ins gemachte Nest setzen. Was auch hervorragend zu ihm passt.« Etwas gedankenverloren lächelt Robert, als würde er in Erinnerungen schwelgen. »Er konnte schon immer gut planen und organisieren, aber die eigentliche Arbeit lässt er lieber andere machen. Ich könnte mir vorstellen, dass Siegfried das genauso gesehen hat.«

Ziemlich sicher sogar. Auf den ersten Blick wirkt es zwar, als hätte Viktor das größte Stück vom Kuchen bekommen, wenn nicht gar den ganzen Kuchen. Bevor sich Robert in die Firma reingehängt hat, ist travele bestenfalls ein Krümel auf der Kuchenplatte gewesen.

Auf den zweiten Blick und mit dem Wissen, dass die beiden nur Stiefbrüder sind, ist die Aufteilung jedoch perfekt. Viktor bekommt Ferienwunder und Robert mit travele eine Chance.

Wobei Siegfried Saur seinen Stiefsohn sehr geschätzt haben muss, wenn er ihm sein Herzensprojekt anvertraut. Oder er hat erkannt, dass Robert perfekt für das Start-up ist, dass er die Philosophie quasi lebt.

Erst nach einer Weile merke ich, dass ich Robert gedankenverloren angesehen habe, während er abwechselnd zu mir und auf die A94 blickt. Hinter der Sonnenbrille kann ich seine Augen nicht sehen, aber ich spüre, dass sich etwas an der Art verändert, wie er mich ansieht. Verlangen materialisiert sich wie eine Gewitterwolke zwischen uns. Plötzlich ist die Luft im Wagen zu dick zum Atmen.

Ich schlucke und drehe das Gesicht weg. »Du solltest auf die Straße sehen.«

»Und du solltest mich nicht immer so anschauen.«

Mein Kopf schnellt herum, aber gerade jetzt entscheidet sich Robert, stur den Verkehr zu verfolgen. Unvermittelt kommt es mir vor, als wäre das Auto noch mal um die Hälfte geschrumpft. Sein Duft steigt mir in die Nase. Frisch, leicht, unaufdringlich. Mir wird etwas schwindelig.

Ich hatte solche Bedenken davor, dieses Thema anzuschneiden – und jetzt sind wir schon mittendrin. Das muss dieses Urlaubsfeeling sein. Dieses Auto, aus dem es vorerst kein Entkommen gibt.

»Dann merkst du es auch?«

Robert schweigt.

»Dieses Kribbeln zwischen uns?«

Seine Kiefermuskeln treten hervor, als er die Zähne zusammenbeißt.

»Die Anziehung?«

Immer noch Schweigen.

»Robert?«

Er atmet hörbar aus, sieht mich aber weiterhin nicht an. Jetzt gerade hätte ich ihn lieber direkt vor mir, statt bei hundertvierzig Stundenkilometern hinterm Steuer eines Autos.

»Du bist mein Angestellter, Joscha. Ich arbeite gerne und sehr gut mit dir zusammen.«

»Das klingt, als würdest du mich gern zum Mitarbeiter des Monats machen, ist aber keine Antwort auf meine Frage.«

Im ersten Moment glaube ich, dass er nicht darauf reagieren wird, aber dann sagt er nur: »Nein.«

»Nein?«

»Nein, ich merke nichts. Kein Kribbeln, keine Anziehung.«

»Das ist gelogen.«

»Du hast gefragt.«

»Es ist trotzdem gelogen.«

»Es ist nicht gelogen, dass du mein einziger Angestellter in einem Zwei-Mann-Unternehmen auf knapp dreißig Quadratmetern Bürofläche bist.«

Fast muss ich lachen. Habe ich so etwas Ähnliches nicht erst kürzlich zu Kev und Anton gesagt? Dann beschleunigt sich mein Herzschlag, als mir klar wird, was das bedeutet. Robert muss sich ähnliche Gedanken gemacht haben wie ich. Sich ähnlichen Fantasien hingegeben haben.

Plötzlich wird mein Mund ganz trocken.

»Wenn du damit sagen willst, dass wir uns nicht aus dem Weg gehen können, dann hast du recht. Weder auf die eine noch auf die andere Art.«

Wieder beißt er die Zähne zusammen. Scheinbar hat er nur daran gedacht, wie ungemütlich es werden kann, sollte es im Anschluss zwischen uns krachen. Genauso ungemütlich kann es jedoch werden, wenn sich dieses Kribbeln bis kurz vor der Explosion aufstaut.

»Hier ist unsere Abfahrt.«

»Hier ist unsere Abfahrt? Dein Ernst?«

Flüchtig sieht er mich an, bevor er besagte Abfahrt nimmt. »Ich halte nicht viel von Beziehungen am Arbeitsplatz.«

»Dann hast du mich mitgenommen, um mir in einem romantischen Luxuschalet meine Kündigung zu überreichen? Bevor oder nachdem wir übereinander hergefallen –«

»Ich will dir nicht kündigen«, unterbricht er mich, als könnte er es ebenso schwer ertragen, die Worte zu hören, wie ich sie gerade ausgesprochen habe. »Ich lege sehr viel Wert auf deine Meinung, deswegen habe ich dich mitgenommen. Wir sind ein gutes Team. Beruflich. Am Arbeitsplatz.«

Ein gutes Team. Das tut gleich in mehrfacher Hinsicht weh. Es klingt sowohl nach Hoffnung als auch nach Abfuhr.

Am Ende der Ausfahrt wartet eine rote Ampel auf uns. Links davon befindet sich ein kleines Industriegebiet. Tankstelle, Supermärkte, Fast-Food-Läden, eine Autowerkstatt.

Robert nickt in die Richtung. »Wir müssen in Regen noch einen Abstecher zum Einkaufen machen.«

Fassungslos sehe ich ihn an. Er will das wirklich durchziehen. Einfach weitermachen. So tun, als wäre nichts. Nachdem er mir gerade mehr oder weniger gestanden hat, auf mich scharf zu sein.

Hat er doch? Oder nicht? Fantasiere ich mir vor lauter Geilheit schon irgendwas zusammen?

Ich atme tief durch und sehe aus dem Beifahrerfenster. »Okay. Super. Gehen wir einkaufen.«

Vertrauen gegen Zweifel

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