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1.8 Belastung

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Eine weit verbreitete Meinung lautet, dass Glattbeläge – egal welcher Art – preiswerter, stärker belastbar, länger haltbar und besser zu reinigen sind als Teppichböden. Was hat es jedoch mit solchen Behauptungen auf sich?

Nahezu alle Nutzer diverser Glattbeläge behaupten, dass die von ihnen gewählte Belagsart besonders strapazierfähig ist. Schaut man sich aber einmal die Bodenbelagssituation etwas genauer an, stellt man fest, dass lediglich drei Oberflächenarten einer direkten Nutzung ausgesetzt sind:

1 kalkhaltige Natursteine (Marmor und Travertin) aus optischen Gründen,

2 kalkfreie Natursteine (Granit und granitähnliche Steine, Schiefer, Sandstein etc.) sowie

3 geschlossene, hart gebrannte keramische bzw. glasierte Fliesen.

Alle anderen Glattbelagsoberflächen bedürfen einer eher aufwendig und kostenintensiv durchgeführten Grundreinigung bzw. Einpflege. Dabei fungiert der Glattbelag lediglich als Träger für die nötige aufzubringende Chemie. Ohne diese „Versiegelung“ wäre ein Glattbelag nicht annähernd so strapazierfähig und leicht zu reinigen, wie immer wieder suggeriert wird.

Korkbelagsoberflächen erhalten beispielsweise eine PVC- oder Polyurethan-Beschichtung, damit eine Nutzung als Bodenbelag überhaupt möglich ist. Linoleumbeläge werden mit einer Polyurethan-Beschichtung ausgerüstet, die eine Reinigung bei überschaubaren Kosten erlaubt. Würde das nicht geschehen, würde alleine das Wachsen der Oberfläche schier unbezahlbar werden. Dies gilt in gleichem Maße ebenso für Gummi und Parkett. Hierbei ist die Beschichtung absolut qualitätsentscheidend. Selbst die allgemein als dicht angesehenen PVC-Belagsoberflächen werden meist mit Polyurethan „gehärtet“.

Der Nutzer strapaziert also jeweils immer nur die Schutzschicht – nie den Belag selbst.

Ohne ausreichenden Chemieeinsatz in Form solcher Veredelungen wären sowohl der Verschleiß als auch der Reinigungsaufwand bei allen diesen Glattbelägen geradezu unzumutbar hoch.

Teppichboden hingegen wird direkt und unmittelbar – also ohne jeglichen schützenden Chemiefilm – Belastungen und Schmutz ausgesetzt. Man bewegt sich demnach auf genau dem, was man gekauft hat – Wolle, Polyamid etc. Man bewegt sich beispielsweise damit nicht auf einem Linoleumträger mit chemischer PUR-Versiegelung, bei dem das Linoleum lediglich eine Alibifunktion übernimmt.

Somit hinterlässt der Glattboden auch in dieser Kategorie keinen überragenden Eindruck.

Teppichboden - der textile Tausendsassa

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