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Laien werden selbstbewusster

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Grundlegende Rechte im Staat erfolgreich für die Kirche in Anspruch zu nehmen, ließ die Laien selbstbewusster und eigenständiger werden.24 Der „Volksverein“ setzte sich für interkonfessionelle christliche Gewerkschaften und gleiches Wahlrecht im Staat ein und forderte damit bischöflichen Widerstand heraus.25 Der Präsident des Münchener Katholikentages von 1922, Konrad Adenauer, wagte es, der pauschalen Demokratieverdammung durch Kardinal Faulhaber öffentlich zu widersprechen.26 Gegen den selbstbewussten und auf Unabhängigkeit bedachten deutschen Vereinskatholizismus wurde die von Papst Pius XI. seit 1922 favorisierte „Katholische Aktion“ in Stellung gebracht, ein Laienapostolat „in Unterordnung unter euch [die Bischöfe, N. L.] und eure Priester“27: Zurück zu „Pfarrei und Diözese, endlich ein Abrücken von dem ewigen Organisieren über alle Diözesangrenzen hinweg“28. Allerdings drängte erst die Zerschlagung des katholischen Verbandswesens durch die Nationalsozialisten die Laienaktivität wirklich effektiv zurück in Pfarrei und Diözese.29

Nach dem Zweiten Weltkrieg sahen sich auch die katholischen Laien vor der Herausforderung, die sich neu formierende Gesellschaft im christlichen Sinn zu prägen.30 Die demografische und konfessionelle Umschichtung ließ als politische Partei einzig die Gründung einer interkonfessionellen Union schlüssig erscheinen. Für die darüber hinaus erforderliche Verfolgung spezifisch katholischer Interessen und das innerkirchliche Gestaltungsbedürfnis kam es zu einem Boom an Neu- und Wiedergründungen verschiedenster Laieninitiativen. So engagierten sich viele Laien in sehr unterschiedlichen, oft von kleinen Kerngruppen getragenen und gerade nicht verbandlich organisierten Werken und freien Initiativen. Solche informellen Gruppen ließen sich durchaus im Sinne der Katholischen Aktion hierarchisch führen und unter bischöflichen Hauptarbeitsstellen oder in eng kirchlich angebundenen Katholikenausschüssen auf Pfarr- und Diözesanebene zusammenfassen. Bald lebten auch verbandliche Organisationsformen wieder auf31, bis hin zu den von Kreisen um Konrad Adenauer befürworteten Plänen zur Wiedergründung des „Volksvereins“ für eine von den Bischöfen weitgehend unabhängige gesellschaftspolitische Laienaktivität.32 Die ersten Nachkriegs-Katholikentage 1948 in Mainz und 1949 in Bochum verabschiedeten selbstbewusste Entschließungen.33

Die Täuschung

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