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b) Umfrageergebnisse Forsa und Emnid

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In scheinbarem Widerspruch zu dieser diagnostizierten „Gotteskrise“ zeigen Umfrageergebnisse, dass Deutschland offensichtlich doch kein gänzlich gott-loses Land ist. Zwei Drittel der Deutschen sind angeblich „mittelmäßig“, ziemlich“ oder „sehr“ davon überzeugt, dass es ein göttliches Wesen gibt.23 Gerade einmal 20 Prozent sagen, dass sie gar nicht an Gott oder etwas Göttliches glauben. Zwischen den Altersgruppen lassen sich keine wesentlichen Unterschiede feststellen: Junge sind nicht weniger gottgläubig als die Älteren. Als „ungläubigste“ Altersgruppe zeigen sich die 40- bis 50-Jährigen. Dort sagt jeder Vierte, dass er gar nicht an Gott glaube. Allerdings zeigen sich große Diskrepanzen im Antwortverhalten zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland. Nur ein Zehntel der Westdeutschen sagen von sich, dass sie nicht an ein transzendentes Wesen glauben. In Ostdeutschland beantworten rund 65 Prozent die Frage nach ihrem Glauben an Gott mit „Nein“, 31 % mit „Ja“ und 4 % haben keine Antwort.24 Werden die konfessionellen Orientierungen in den Blick genommen, so fällt auf, dass 94 Prozent der Katholiken und 90 Prozent der Protestanten zumindest von der Existenz Gottes überzeugt sind. Interessant ist, dass zwar 54 Prozent der Konfessionslosen gar nicht an die Existenz eines Gottes glauben, jeder Vierte das aber für mittelmäßig bis sehr wahrscheinlich hält.

Aufschlussreich ist der Blick auf die religiösen Gefühle. Was empfinden die sich als religiös bezeichnenden Menschen, wenn sie an Gott denken? Vorherrschend ist ein positives Gottesbild: Dankbarkeit, Hoffnung, Liebe und Freude sind die am meisten genannten Begriffe. Dagegen werden am seltensten die Begriffe Zorn, Befreiung von einer bösen Macht, Verzweiflung oder Angst mit Gott verbunden. Rund die Hälfte der Deutschen glauben, dass Gott oder das Göttliche ihnen etwas sagen oder zeigen will oder in das persönliche Leben eingreift. Und etwa ebenso viele sind davon überzeugt, dass die Menschen zu Gott sprechen können; nur 16 Prozent teilen diese Ansicht überhaupt nicht.

Uneinheitlich sind die Antworten im Hinblick auf einen als Person verstandenen Gott, der sich mit jedem Menschen individuell befasst. Gerade einmal 37 Prozent stimmen dieser Aussage zu. 41 Prozent halten das für unwahrscheinlich, und jeder Fünfte hat dazu keine klare Meinung.

Die großen Themen des christlichen Glaubens

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