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Prolog

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Ein Huhn und ein Hahn – die Geschichte fängt an

Vor vielen Jahrhunderten im Westen des Landes.

Eine Burg aus graugelbem Sandstein, steht auf einem steilen, sehr schroffen Felsen. Viele Türme mit Zinnen und verbindende Wehrgänge, mit umlaufenden Brustwehren, sind zu sehen. Sie erhebt sich in großer Höhe direkt über einer Meeresbucht, die tief ins Land einschneidet.

Flackernde Fackeln beleuchten eine Szene in einem karg eingerichteten Raum dieses trutzigen Gebäudes. Die vier Wände aus Sandsteinquadern besitzen keinen Schmuck. In den Raum führt nur eine schmale, dunkle Tür. Fenster sind nicht vorhanden. Einen Kamin mit Feuerstelle gibt es nicht. Zu beiden Seiten der Tür und an allen vier Wänden verteilt, brennen blakend Fackeln in ihren Halterungen.

Fünf Personen in dunklen Umhängen sitzen in der Mitte des Raumes in einem Kreis beisammen. Sie beraten bereits seit Stunden.

»Wir haben uns lange genug von den »Oberen Drei« bevormunden lassen. Wir werden »Berater« genannt, doch hören sie auf unsere Ratschläge? Nein! In Abstimmungen sind die »Sieben Auserwählten« stets auf ihrer Seite, so dass unsere Meinung mit Leichtigkeit überstimmt wird. Für sie sind alle Menschen und Zauberer gleich wichtig, obwohl sie mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet sind. Nach ihrer Auffassung hat jeder, ob Mensch oder Zauberer, gleiche Rechte. Entsprechend der Position in der Gesellschaft sind lediglich die Pflichten unterschiedlich verteilt, ihre Handlungen sollen dabei immer dem Wohl aller dienen.

Wir sehen das aber differenzierter.

Die Talente von Menschen reichen keinesfalls an unsere Fähigkeiten heran. Was also offensichtlich bedeutet, dass sie uns dienen sollen. Gleiches gilt für weniger befähigte Zauberer, da diese nicht unsere Meisterschaft erreichen. Eine Verwirklichung ihrer Anschauungen und Wünsche sollte nicht gestattet werden, es sei denn, sie fördern damit unsere Ziele!« Der Redner blickt sich im Kreis um.

»Richtig gesprochen«, antwortet einer der anderen. »Wir müssen uns diese niederen Wesen unterwerfen! Sie haben keine Daseinsberechtigung, außer unserem Nutzen zu dienen!«

Ein dritter entgegnet: »Wir werden es den anderen beweisen, nur unsere Auffassung kann zu wirklicher Größe führen. Jeder der nicht für uns ist, ist ein Gegner und muss beseitigt werden!«

»Wie an dieser stattlichen Burg zu sehen ist, können Menschen und niedere Zauberer Großes schaffen, wenn sie entsprechend angeleitet werden. Es ist doch eine herausragende Leistung von ihnen, dass sie dieses Bauwerk innerhalb eines Jahres erschaffen konnten. Andere hätten bei der propagierten Selbstbestimmung mehrere Jahre benötigt, unsere Arbeiter waren Dank entsprechender »Anleitung« besser und schneller.« Hier grinst der vierte der Anwesenden, während er bei seiner Rede an die vielen Folterungen und Todesfälle denkt.

»Jedes Mittel ist erlaubt, der Zweck heiligt sie. Ärgerlich war nur, dass wir oft neue Arbeiter benötigten, die an unser System angepasst werden mussten. Aber es gab dafür genügend Nachschub in unserem Land. Armut und Hunger trieben uns die Bevölkerung zu. Reich wurden sie nicht, dafür gab es viel Arbeit und ausreichend Nahrung.« Der fünfte Sprecher ist sich sicher, dass er mit diesem Essen keineswegs zufrieden gewesen wäre. Es gab oft nur Haferbrei, der nicht appetitlich aussah. Aber die Arbeiter aßen ihn.

»Da wir die drei Oberen und die sieben Auserwählten nicht überzeugen können, müssen wir sie töten! Dann sind wir die mächtigsten der Zauberer, so dass sich uns kein anderer Magier zu widersetzen wagt. Die Oberen und die Auserwählten unterstützen sich gegenseitig, also wären sie uns in einer direkten Auseinandersetzung überlegen. Was ratet ihr, was wir unternehmen sollten?«, fragt der erste der Zauberer.

»Wir müssen sie einzeln vernichten. Wir töten nach und nach alle uns bekannten Zauberer, die nicht eindeutig auf unserer Seite sind. Wenn bei diesen Aktionen Menschen sterben, ist das nicht weiter schlimm«, kommt es sofort vom zweiten der Männer.

Der Dritte schlägt vor: »Einige der Zauberer könnten wir vorher foltern. Vielleicht erfahren wir dadurch, wo sich die Auserwählten oder die drei Oberen befinden. Dann würden wir imstande sein, sie dort zu töten.«

»Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Oberen oder die Auserwählten bedrängten Zauberern zu Hilfe eilen. Darum müssen wir stets gemeinsam agieren, um sie überwältigen zu können. Es könnte sogar sein, dass wir auf mehrere von ihnen treffen«, wendet der Vierte vorsichtig ein.

»Damit hast du Recht! Auch wenn diese Art des Vorgehens wesentlich mehr Zeit beansprucht, werden wir dadurch letztlich erfolgreich sein!«

Alle stimmen nickend zu.

»Wir treffen uns jeden Tag hier, um unsere Informationen auszutauschen. Wir bestimmen daraufhin den nächsten Ort, an dem wir dann gemeinsam zuschlagen. Jetzt auf zum ersten Ziel im Osten.«

Die Zauberer fassen sich an den Händen und sind verschwunden.

Die Dubharan

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